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Von Zentral-Goa auf dem Weg nach Puna

Während der Süden Goas ja eher idyllisch ist, ist die frühere Hauptstadt der portugisischen Kolonie, Alt-Goa, eine unglaubliche Ansammlung von bombastischen Kirchen. Hier ist Kultur angesagt. Je weiter man nach Norden kommt, desto mehr Touri-Rummel findet man. Der Gipfel war Arambol, wo jedes zweite Haus ein primitives Guesthouse ist und die übrigen Restaurants und Verkaufsstände aller Art. Der breite Strand war abends komplett mit Tischen vollgestellt. Und wir genossen es! Immer häufiger finden sich hier jetzt auch hinduistische Tempel und Shrine, die wegen der laufenden Hinduistischen Feiertage besonders geschmückt sind und uns oft mit indischer Tanzmusik versorgen. Die Luft ist feuchtwarm, nach 5 km sind wir komplett nassgeschwitzt, nichts trocknet. Unglaublich schöne Blüten, Insekten sind zu sehen und die Affen toben durch die Bäume (natürlich eher selten zu sehen). In einer Werft an einem Fuß werden in Handarbeit große Schiffe aus tropischem Hartholz gebaut. An einem Schiff arbeiten 5-10 Männer ein Jahr lang. Am Ende wird ein Diesel eingebaut und die Schiffe ins Wasser gezogen und in ganz Indien verkauft. Um die Website endlich mal …

Eingewöhnen

Wir sind jetzt schon ein paar Tage hier und wir sind immer wieder überwältigt von der fast schwülstigen grünen und blühenden Pracht hier. Es ist schwülwarm und so werden wir beim Radeln wieder gut durchfeuchtet bis tropfend. Auch beim abendlichen „Abhängen“ wird es kaum kühler. In den Zimmern routieren die Deckenventilatoren. Die kleinen Mücken sind höchst aktiv und lassen sich nicht so wie gehofft vom Zimmerwind ablenken. Moskitonetze sind nicht vorhanden und wohl auch nicht vorgesehen. Deshalb gehe ich jetzt mal davon aus, dass das Malariarisiko hier sehr gering ist. Wir hatten uns darauf eingestellt, in Indien weder zu kochen- es gibt überall günstiges Essen- noch zu zelten-es gibt überall guest-houses und ist zu gefährlich. Zwei Nächte haben wir schon gezeltet! In Agonda-Beach ganz am Ende ist ein Platz, der allgemein geduldet von Campern genutzt wird. Jetzt ist noch keine Saison, deshalb nix los aber wir trafen ein deutsches Pärchen aus Erfurt, die dort seit zwei Wochen mit ihrem kleinen VW-Camper stehen! Sie sind auch schon 7 Monate unterwegs, erstmal open end bzw. budget-limitiert. Es …

Goa

Zwei Geisterfahrer???? – Hunderte!!!! – An diesen Linksverkehr werden wir uns langsam gewöhnen müssen, denn damit werden wir das ganze nächste Jahr zu tun haben. Der Flug von Almaty nach Goa war ausgesprochen unkompliziert. Die Räder mussten in große Pappkisten, wozu sie aber zerlegt werden mussten. Dass sie nicht als Sportgepäck angemeldet waren (weil die Möglichkeit auf der Webseite nicht gegeben war), war kein Problem; auch, dass wir insgesamt die 2×40 kg Gepäck um drei Kilo überschritten haben, wurde so durchgewunken. Die Räder wurden wieder montiert und los ging’s nach Süd-Goa. Die Befürchtungen bezüglich der großen Bevölkerungsdichte, der großen Armut und einer gewissen Distanzlosigkeit, die Europäer wohl oft empfinden, haben sich bisher nicht bestätigt. Nun wird mancher einwenden, Goa sei nicht Indien, und das ist auch sicher richtig. Die Gegend ist eher touristisch geprägt und gehört zu den reichsten Regionen Indiens. Als frühere portugisische Kolonie ist man hier überwiegen katholisch. Überall stehen diese weißen Kirchen, kleine Kapellen, Marienstatuen und die sogenannten Geisterhäuser, die in vielen asiatischen Ländern die Vorgärten zieren (damit die Geister darin wohnen …

Sind in Goa!

Nach problemlosem Flug (nicht einmal die drei Kilo Übergepäck hat uns Airarabia in Rechnung gestellt!) sind wir heute morgen in Goa/Indien angekommen. Wetter ist feucht-warm, die Vegetation ist üppig, die Menschen sind total anders drauf aber der befürchtete große Kulturschock ist heute zumindest ausgeblieben. Karin sagt gerade, fühlt sich etwas an wie Urlaub. Eigentlich wollen wir ja möglichst nur per Rad um die Welt, haben aber einen Kompromiss gemacht, weil uns Pakistan zu gefährlich erschien. Dass allerdings überall etwas passieren kann, auch dort, wo wir uns bei der Reise sicher gefühlt haben, wird uns durch den Anschlag in Ankara schmerzlich bewusst. Wir legen Wert auf die Feststellung, dass wir nur einen Nord-Süd-Sprung gemacht haben aber keinen West-Ost-Sprung! Jetzt sitzen wir in einem Strandcafe und trinken Pinacolada, wovon ich seit einem halben Jahr träume.  

Almaty

Unser Abstecher nach Kasachstan ist verhältnismäßig kurz. Angesichts der Größe dieses Landes haben wir nur ein winziges Stückchen kennengelernt. Die ca. 30km von Bishkek bis zur Grenze gingen durchweg durch Vorstadt und bewohntes Gebiet. Der Grenzübergang war wieder mal erstaunlich unkompliziert. Wir wurden mehr durchgewunken als kontrolliert und waren schwupps in Kasachstan. Die Straße war super, zum großen Teil vierspurig, schnurgerade und meistens flach oder schwach hügelig. Viele Herden in viel offener Landschaft, braun und trocken gebranntes Grasland, teils mit steppenartigen hohen Gräsern. Rechts begleitete uns in einiger Entfernung eine Bergkette, anfangs als Hügelzug, dann höher werdend. Dahinter liegt Kirgistan. Links der Straße war eine weite Ebene und nur manchmal sahen wir im Dunst einen Hügelzug in der Ferne. Wir trafen zwei russische Jungs, die mit Rucksack und Skateboards unterwegs waren, von Bishkek nach Astana. Sie erklärten, dass sie bergauf trampen, im ebenen Gelände laufen und bergab skaten. Auch eine Art unterwegs zu sein. www.activer.me Für unsere vorerst letzten Zeltnächte fanden wir nette Plätze neben der Straße, durch Bäume geschützt und wie so oft waren …

„Was magst Du lieber – Kinder oder Hunde?“

Diese Frage stellte mir eines Tages Fredrika, die junge Schwedin, mit der wir über 3 Wochen durch den Pamir radelten. Meine spontane Antwort: „ Ich glaube Hunde – auf die darf ich mit Steinen werfen!“ Bevor ich den Kinderschutzbund und die Tierfreunde auf dem Hals habe, möchte ich ein paar Anekdötchen loswerden. Kinder: Es gibt sehr viele freilaufende Kinder in den Dörfern zwischen der Türkei und Kasachstan. Sehen sie dich kommen, beginnen sie meistens gleichzeitig zu schreien und zu rennen – Richtung Straße, um dir den Weg abzuschneiden. Im günstigsten Fall bleiben sie am Straßenrand stehen und winken Dir zu, manchmal strecken sie die Hand aus zum Abklatschen – Cave! Es könnte sein, dass sie sie blitzschnell versuchen festzuhalten – das kann dir entweder den halben Arm ausreißen oder dich zu Fall bringen, weil du den Lenker verreißt. Ist mir einmal passiert, seitdem klatsche ich nur noch selten und wenn, dann nur mit den Fingerspitzen ab. Bei Mädchen gibt es dieses Phänomen üblicherweise weniger häufig. Manchmal stehen ganze Reihen von Jungs am Straßenrand- oder auch …

Bishkek und Yssyk-Köl

Nach einigen Tagen in unserem kleinen Radleruniversum, denn wir bewegten uns vorrangig im Umfeld unseres homestays zwischen Magazin, Supermarkt und Bazar, entschlossen wir uns doch, zum Yssyk-Köl zu fahren- wenn wir schon mal da sind. Allerdings nicht mit dem Rad, sondern gemeinsam mit Patrik und seinem Vater, der ihn für eine Woche hier besucht, mit Taxi und Bus. Die Anfahrt war im Taxi zwar eng, aber entschieden schneller und bequemer als mit dem Rad! Ca. 150 km stetig bergauf mit Gegenwind; autobahnähnlich ausgebaut durch enge und weitere Schluchten, herbstlich bunt gesprenkelt. Nach dem ersten Stopp am See ging es auf der Nordseite im öffentlichen Kleinbus 3 Std. weiter bis zum andern Ende. Der See ist wirklich toll. Die ganze Zeit ging es mit einem fantastischen Bergpanorama durch kleine Dörfer- viel mehr als wir vermutet hatten. Auffällig waren die ungewöhnlich vielen Friedhöfe, die immer wieder in der Landschaft auftauchten. Hier in Kirgistan sind die Gräber aufwändiger gestaltet als in Tajikistan oder Usbekistan. Z.T. sind sie mit richtigen Mauern und Türmchen umbaut, sodass von Ferne der Friedhof …

Doswedonje Zentralasien!

Jetzt sind wir fast drei Monate in Zentralasien herumgereist. Und es war toll! Wir waren in Wüsten und im Hochgebirge zwischen den 6000ern, hatten 50° Hitze und Frost. Wir sind über perfekten Asphalt gefahren und über Geröllhalden, haben die Räder durch Flüsse und über Schotterpisten geschoben. Waren zu zweit und bis zu fünft unterwegs. Ein Dutzend Pässe über 3000 Meter, die Hälfte davon über 4000 Meter. Yaks und Murmeltiere gesehen. Geschlafen haben wir in Jurten, Lehmhütten, Hostels, im Hotel mit Pool und im Zelt bei Sandsturm auf 4000 Meter Höhe. In eiskalten Gebirgsbächen gebadet und im erstaunlich warmen Gebirgs-See. Wir haben große Gastfreundschaft erlebt aber auch Steinwürfe von Kindern. Zu essen gab es Ploff (Reisgericht), Hammelsuppe, Kebab, Lakhman (eine Nudelsuppe), Müsli, Datteln, Nüsse, Kekse, immer wieder Spaghetti und manchmal nur trockenes Brot. Trinkwasser wurde aus Flüssen genommen und gefiltert. Außer in den großen Städten (Dushanbe, Mary, Korogh, Osh und Bischkek) mit halbwegs westlichem Standard sind die Versorgungsmöglichkeiten auf dem Lande rar. Ein Wasserleitungssystem oder gar Entwässerung gibt es ebenso wenig wie eine Stromversorgung, dementsprechend auch …

Von Osh nach Bishkek

Da hatten wir gedacht, wir hätten die dicken Berge hinter uns, aber nix da! Kirgistan ist doch viel bergiger als gedacht (und gehofft!). Und abgesehen von den großen Städten auch genau so dünn besiedelt wie die anderen zentralasiatischen Staaten. Deswegen gab‘s auch kein warmes Homestay sondern eine Woche Camping – meist an extrem schönen Orten … … manchmal aber auch in Feuchtgebieten mit dem Charme der sozialistischen Vergangenheit. An diesem Tag hatte es geregnet und wir haben denn doch ein Dach über dem Kopf gesucht und gefunden, allerdings ein undichtes. An den Dutzend Stellen, wo es durchregnete, wurden Eimer und Schüsseln aufgestellt. Die drei Damen, die das Hotel versorgen, waren guter Dinge und sehr bemüht um uns. Und der Garten war super gepflegt! Ein Lagerplatz am Toktugul-Stausee ist der Erwähnung wert: Wir hatten – gerade zu viert unterwegs – bei einem Roadside-Restaurant nach Abendessen und Lagerplatz nachgefragt. Beides wurde uns in hervorragendem Maße gewährt: bei malerischer Aussicht und Hollywood-Schaukel genossen wir frische gebratene Forellen. Am 18. Haben wir unseren 10.000sten Kilometer gefahren! Die Herbstfärbung wird …

Ein paar Eindrücke aus Osh …

… vor allem von der Fresszeile des Basars. Der Basar ist eigentlich einer wie andere auch, offene Stände mit Überdachung, wuselig und eng, hat aber doch eine interessante Gastronomie. In der Halle bieten etwa 15 Frauen verschiedene Gerichte an, Suppen, Ploff, Kebab, Salate, Hammelbeine, Torten und verschiedenerlei Teigtaschen. Es ist eine gute Gelegenheit, Menschen mit Gesichtern zu beobachten, denen man ansieht, dass das Leben nicht immer einfach ist. In ganz Zentralasien sind übrigens diese Besen ohne Stiel verbreitet, die man nur gebückt verwenden kann; es gibt keine mit Stiel. Den Grund dafür haben wir nicht herausgefunden, vielleicht haben die Menschen hier so gerne Rückenschmerzen? Die Dokumentation von Hochzeiten in aufwendigen Videoproduktionen hat hier wie in vielen anderen Ländern einen hohen Stellenwert. Auf dem Foto von dem Hochzeitspaar vor der Lenin-Statue sieht man einen kleinen grünen Leuchtpunkt: das ist eine Drohne, mit der die Party von oben gefilmt wurde. Eine Sache ist leider dabei schief gegangen: vielleicht weil es gerade zu regnen begann, sind die beiden weißen Tauben, die die Braut hat fliegen lassen, spornstreichs unter …

Viehmarkt in Osh

Wir berichteten, dass wir unterwegs viele Herden auf der Straße nach Osh sahen, die zum Tiermarkt unterwegs waren. Der Animalmarket fände Samstags und Sonntags statt, leicht zu erreichen mit den Minibussen der Linie 105. Also sind wir Sonntag am späten Vormittag- nach einem ausführlichen Frühstück!- los. Es wurden keine großen Herden gehandelt, sondern Einzeltiere. Vielleicht waren wir dafür zu spät, oder diese werden an einem anderen Platz gehandelt, oder… Nichts destotrotz war der Markt sehr eindrucksvoll für uns. es machte Spaß einfach nur zu schauen. Wir wurden genauso “beschaut” und auch neugierig angesprochen. Hier ein paar Eindrücke:

Der höchste Pass und dann ab in die Wärme

Drei Pässe über 4000m warteten noch auf uns, als wir von Murghab losradelten. Der erste war der Höchste und wir wussten, dass die letzten drei Kilometer steil und grober Schotter sein würden. Bis dahin ging es jedoch durch eine – wie immer – ganz irre Bergwelt. Das Wetter brachte uns zwischendurch weitere kleine abenteuerliche Erfahrungen mit Starkwind von vorne voller Sand und Schneegraupel, eisig kalt. Abends suchten und fanden wir ein Plätzchen für die Zelte- wir waren wieder zu dritt, die anderen trafen wir z.T. erst in Osh wieder. Schnell Zelt aufbauen, kochen, essen und dann ab in den Schlafsack. Um 19.30 Uhr lagen wir im Zelt und lasen mit klammen Fingern noch ein Weilchen. Morgens war es mit -6°C nicht gerade heimelig und wir begrüßten die ersten Sonnenstrahlen, die uns erreichten mit Begeisterung. Der Akbaytal-Pass, 4655m hoch, ist der höchste Pass des Pamir-highways und wir waren oben!! Um 11.30Uhr schoben wir unsere Räder langsam zur Passhöhe und Ihr glaubt es nicht- im selben Augenblick erschien auf der anderen Seite des Passes der Kopf eines …

Murghab

Murghab erreicht! Wir waren schon ganz schön stolz und auch kaputt. Vor dem kommenden höchsten Pass hatten wir jedoch Respekt und dachten, ein Tag weitere Höhenanpassung kann nicht schaden und so legten wir einen Tag Pause ein. Von der Vorstellung, Murghab sei eine Stadt wie Korogh hatten wir uns schon verabschiedet. Einige hatten uns schon vorgewarnt, es sei einfach Alichur in Groß, seit Monaten Stromprobleme und kein Internet. Wir hatten also unsere Ansprüche schon runterreguliert und freuten uns deshalb über das, was wir vorfanden, mehrere homestays und ein Hotel. Wir entschieden uns für das Hotel mit Dusche und vermeintlich stabilerer Stromversorgung. Ein Generator sorgte tatsächlich für stundenweisen Strom und so konnten wir unsere Geräte nach und nach aufladen. Der Bazar war einfach sehenswert. Eine Containerstraße, in jedem ein kleiner Shop, für alles, was der Mensch so braucht. Wir waren ganz glücklich, frisches Gemüse und Obst zu finden. Ein Tag Pause zum Erholen, Wäschewaschen, Essen. Im Laufe des Tages kamen immer mehr Radler an. Ganz schön verrückt! Einige hatten wir schon in Dushanbe getroffen, andere in …

Jurten-homestay

Nach einem wunderbaren Tag auf Asphalt durch ein langes Hochtal mit vereinzelten Jurten, Yak- und Schafherden, Rückenwind und einem fast geschenkten Pass beschlossen wir, nicht nach Murghab durchzufahren-was durchaus möglich gewesen wäre, sondern die Gelegenheit zu einer Jurtenübernachtung zu nutzen. Die Gegend ist so einsam und still, wie es in Europa nicht vorstellbar ist. Sehr vereinzelt mal ein chinesischer Truck, noch seltener ein Jeep, das war´s. Und mitten im Nichts ein Jurtenhomestay. Ein kleines Mädchen, ca. 9 Jahre alt, sah uns kommen und radelte eilig vom Hof die 100 m auf die Straße, um uns zu begrüßen und lud uns mit den Worten „homestay“ ein. Und so hatten wir einen sehr beeindruckenden Abend. Zur Begrüßung gab es den üblichen Chai, mit Brot, frischer fester Sahne und Joghurt. Joghurt und Sahne streicht man mit einem Löffel aufs Brot. Messer gibt es in ganz Zentralasien zum Essen eigentlich nicht. In der Jurte war, anders als letzte Nacht, beheizt und wirkte belebt; auch durch die Ausstattung: Vom großen Feldstecher, einer alten Nähmaschine, Barbiepuppe bis zum Tintenfass. Hinter einem …

Pamir-highway (M41) bis Murghab

Hier kommen ein paar fotografische Eindrücke vom “richtigen” Pamir-High-way, also der M41, der wir nach dem Roshtqala-Valley gefolgt sind, erstmal nur bis Murghab. Es sind Fotos vor und nach Alichur. Die erste Begeisterung über den Asphalt und die angenehm fahrbare Steigung sank ganz langsam, als wir das Schild 12% sahen und gleichzeitig die Schotterstrecke begann. Die Landschaft war nach wie vor einfach grandios und ich genoss sie, während ich schwer japsend immer wieder beim Schieben stehenblieb. So lange Schiebestrecken hatte ich bisher noch nie. Fredrika kurbelte diesen Pass einfach hoch und war bald verschwunden. Fritz musste nicht ganz so viel schieben und war dabei auch noch schneller als ich. Kennt Ihr das Gefühl in der Lunge, wenn eine Erkältung/Husten im Anmarsch ist und der Brustkorb beim Atmen irgendwie weh tut? So ging es mir bei Höhen über ca. 3500m. Je höher wir kamen, desto wichtiger wurde es für mich, nicht richtig atemlos zu werden, denn das Gefühl, nicht mehr genug Luft zu bekommen, beherrschte dann alles und es dauerte lange, bis sich die Atemfrequenz wieder …

Alichur

Einen solchen Ort haben wir noch nicht gesehen. Verstreut auf einer kargen Hochebene auf knapp 4000 m liegen einige hundert flache Lehmziegelbauten. Dazwischen Schotter. Fast keine Autos. Schule, Kindergarten, ein Gesundheitszentrum, Moschee, vier Läden („Magazin“), ein Trucker-Restaurant an der Durchgangsstraße. Fünf Brunnen. Einige Homestays. Der Ort ist mit Strommasten gespickt, aber es gibt keinen Strom. Zur Russen-Zeit, also vor 25 Jahren, gab es einen Diesel-Generator. Der ging aber kaputt, und zudem fehlt dem Ort das Geld, Diesel auf dem Weltmarkt zu kaufen, den Russland vorher zu Freundschaftspreisen geliefert hatte. Jetzt haben viele Häuser sehr kleine Solar-Panels (~1/2 qm) und eine Autobatterie als Speicher. Dazwischen ist ein Regelmodul chinesische Bauart geschaltet. Damit werden abends Leuchtdioden betrieben. Viele Häuser haben Satelliten-Schüsseln, also gibt es auch Fernseher. Im Winter (der übrigens sehr kalt aber schneearm ist) sollen etwa 2000 Menschen im Ort leben, überwiegen Kirgisen (die übrigens die eine Stunde von der Zeitzone abweichende kirgisische Zeit verwenden!). Die Hälfte von ihnen ist jetzt im Sommer mit den Herden in den Bergen, also noch höher. Im Gesundheitszentrum gibt es …

Pamir: Roshtqala-Valley

Von den drei Möglichkeiten, die wir nach der Freigabe des Pamir-Highways hinter Korogh hatten, haben wir die mittlere gewählt: weil wir erwarteten, die M41 total überlastet zu finden (was nicht stimmte) und gehört hatten, dass das Wakhan-Valley durch die zwischenzeitliche LKW-Nutzung noch schlechter geworden sei. Die Wahl war gut. Inzwischen zu fünft unterwegs fanden wir unerwartet die ersten 60 km asphaltiert und mit moderater Steigung. Abends fanden wir schöne Plätze am Shakhdara-Fluss. Je höher wir kamen, desto fantastischer die Landschaft. In 4000 Meter Höhe weiden Schafe, Rinder und Ziegen. In der Ferne leuchteten schneebedeckt die höchsten Berge der Region, der Pik Marx und der Pik Engels (die heißen wirklich so!). Je näher wir dem Maisara-Pass kamen, desto steilere kurze Anstiege gab es, die uns beiden Alten in dieser Höhe deutlich mehr ausmachten als unserer schwedischen Freundin mit ihren 23 Lenzen. (Wir haben übrigens auf der ganzen Reise keine Reiseradlerin getroffen, die älter als Karin war und keinen, der älter als ich war. Seniorenreise!) Kurze Schiebestrecken aufgrund der Steigung und des groben Schotters bis Felsuntergrunds ließen …

Im Relax-modus!

Erstmal nur eine kurze Meldung. Wir sind in Osh, Kirgistan, angekommen!! Der Pamir liegt hinter uns und wir genießen nun die Wärme, ein Zimmer mit WC und Dusche, das Frühstücksbuffet und sogar einen Pool!! Unglaublicher Luxus!! In den nächsten Tagen werden wir ausführlicher über die letzten Wochen berichten. Das Internet ist hier gut, aber tagsüber doch eher langsam. Seid also erstmal beruhigt, uns geht es supergut. Wir sind stolz wie Harry auf unsre Leistung und futtern uns jetzt rund. Alles weitere in Kürze! Inclusive Fotos!

Die Polizei-dein Freund und Helfer

Anders als man vielleicht denken könnte, haben wir von der tajikischen Polizei einen durchaus positiven Eindruck. Schon die Begrüßung an der Grenze hatte ja Seltenheitswert und ist uns in bester Erinnerung. Der Grenzbeamte hatte uns auf Deutsch mit den Worten „Willkommen in Tajikistan!“ und „Ich liebe Touristen!“ begrüßt, uns nach small talk und kurzem Blick auf die Fahrräder ohne jede Gepäck-Kontrolle durchgewunken und mit den Worten „Good luck on the Pamir-Highway!“ verabschiedet. Ein Erlebnis vor ein paar Tagen hat das aber noch getoppt: Wir kamen am späten Nachmittag an einen der Polizeiposten, die es in ganz Zentralasien gibt, wo routinemäßig der Reisepass registriert wird. Frederika fragte den Chef, ob wir denn auf der Wiese hinter der Polizeistation zelten dürften. Natürlich dürften wir das, es wäre dort sogar besonders schön. Dann hat er uns persönlich zu einem geradezu paradiesischen Platz geführt, 300 Meter hinter dem Gebäude, mit weichem grasbewachsenen Untergrund und einem kleinen glasklaren See. Da haben wir die Zelte aufgebaut, gebadet, ein wunderbares Tomaten-Risotto gekocht und schließlich beim Bier den Sternenhimmel bewundert und uns zu …