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Ciao Lupi! – Ein Nachruf

Dies ist das letzte Bild mit unserem Lupi. Es ist kaum zu glauben, aber Lupi hat der Fuchs geholt! Etwa 80 km vor Ushuaia, dem morgigen Endpunkt unserer Reise, haben wir an einem Aussichtspunkt am Rande des Lago Fagnano gehalten, sehr idyllisch, stahlblauer Himmel, schneebedeckte Berge im Hintergrund… Und da waren auch zwei Füchse, ohne jede Scheu. Das ist ein wunderbares Lupi-Foto, dachten wir, sind ja schon irgendwie verwandt. Ich setze also den Lupi direkt vor mir und so zwei Meter vom Fuchs entfernt auf dem Boden und zücke die Kamera. Da springt der mit zwei Sätzen, schnappt sich den Lupi und rennt die 50 Meter zum Bau. Ein Fuchs läuft schneller als ich. Der Bau mit einer ganzen Fuchsfamilie ist am Hang unter einem Dutzend umgestürzter grauer Bäume. Einmal habe ich ihn mit seiner Beute noch gesehen, dann waren beide verschwunden. 1 ½  Stunden bin ich herumgeklettert, habe unter jeden Baumstamm gesehen, in jedem Baueingang mit einem Stock gestochert: nichts. Auch nicht mit guten Worten und einem Schinkenbrötchen ließ sich der Räuber locken. Schließlich …

Von Cusco nach Puno

Hier sieht man uns (mit Lupi) stolz auf dem zweithöchsten Pass dieser bisherigen Reise. Der  aufmerksame  Leser könnte bemerken: ich habe keinen Helm auf! Und das kam so: Wir haben in Sicuani in einem kleinen Restaurante gegessen und uns noch gefreut, dass wir mit zusammen 7 Soles (≈2 €) super günstig weggekommen sind. Wir saßen nah am Eingang, um unsere Räder im Auge zu behalten. Wir hatten das Hinterteil meines und das Vorderteil von Karins Rad im Blick. Leider hing an meinem Lenker der Helm mit Handschuhen und Karins Brillenetui klemmte auf dem Gepäckträger. Weg warn se! Sehr blöd, erstens hat mir der Helm kürzlich bei diesem Unfall ja vielleicht das Leben gerettet und zweitens soll in Chile Helmpflicht für Radfahrer gelten. Also muss ein neuer her, auch Handschuhe und eine Brille. Als Kavalier habe ich Karin meine Brille geschenkt. Der erste Ort war Cusipata, wo wir nach 80 km im Hagel-Gewitter ankamen. Ich war total durchgefroren und zitterte eine bis zwei Stunden am ganzen Leibe, was sich dann erst nach einer großen Kanne Tee …

Das Klima in Lima ist prima

… bedeckt aber nicht zu kalt, zum Radeln eigentlich ganz angenehm. Ich hatte schon angekündigt, hier Fotos meines Vaters (geb. 1896) vorstellen zu wollen. Den hatte 1931 die Reiselust gepackt und er hat als Schiffsarzt auf einem Frachter angeheuert, siehe Foto oben. Die Route ging von Hamburg zur Südspitze Südamerikas und dann an der Küste entlang mit zehn Stopps und zurück durch den gerade 15 Jahre alten Panamakanal, also gerade unserer Richtung entgegen. Der letzte Halt vor dem Kanal war Lima bzw der Überssehafen Calleo südlich der Stadt. Heute ist Lima ein riesiger Moloch mit acht Millionen Einwohnern. Nach Ankunft am Busbahnhof Norte haben darauf verzichtet, nach einer historischen Altstadt zu suchen und waren froh, dass wir nach 30 km Innenstadt-Verkehrschaos den Küstenradweg gefunden haben, auf dem wir einen guten Teil der Stadt umfahren konnten. Den Überseehafen haben wir nicht sehen können, der ist versteckt auf einer Halbinsel hinter einem Berg. Nach der Stadt finden wir wieder überwiegend Wüste, wo man allerdings versucht, super-Wohnsiedlungen für Superreiche zu bauen oder zumindest Parzellen zu verkaufen. Das sieht …

In Ecuador wird es ernst.

Die Berge hatten wir ja etwas satt mit diesem ewigen Auf und Ab und haben uns mal zur Küste aufgemacht. Dort hatte ich in Puerto Lopez zwei wunderbare Tauchgänge, mit Chance auf Mantas, die sich aber leider doch nicht gezeigt haben. War aber trotzdem prima. Am Ende haben wir noch ein Fischernetz geborgen, das hier im Nationalpark gar nicht hätte sein dürfen. Auf der Rückfahrt waren dann doch Buckelwale und Delphine zu sehen, quasi als Entschädigung. Karin ist leider seit dem tödlichen Zwischenfall auf dem Tauchboot in La Paz auf der Baja California vor einem Jahr mit dem Tauchen völlig durch. Leider wurde das Gehäuse von Karins ActionKamera undicht; nun ist sie “abgesoffen” und hinüber. Die Küste war mit ihren Touri/Surfer-hot-spots wie Montanita recht hübsch und amüsant, aber für uns nichts zum Verweilen. Haben durch die Berge zu viel Zeit verloren. Nach Peru führt nur der Weg über Guayaquil, die zweitgrößte Stadt Ecuadors, die aktuell das Zentrum der Proteste ist. Wir hatten vor, die Stadt und den Fluss, an dem sie liegt, ruck-zuck über einen …

Panama City

Die letzten Tage hatten wir, ganz untypisch, ziemlich instabiles Wlan, sodass wir unseren letzten Beitrag tatsächlich auch erst an unserem letzten Tag dieser Tour schreiben und onlinestellen können. Die Anfahrt nach Panama City auf der Panamericana war doch ziemlich anstrengend und nicht wirklich ein Highlight. Ich war ganz schön geschlaucht und genervt. Der Wind, der dichte schnelle Verkehr, die beschissene Straße und das ständige Auf und Ab machten mich alle. Nichts Neues, Claro, aber irgendwie saugte mich das Alles aus. Und dann passierte es: Ob ich gerade in den Rückspiegel schaute, eine Windboe mich schubste oder ich einen Moment unaufmerksam war, keine Ahnung, auf jeden Fall lag auf der Straße plötzlich ein dicker Stein und ich fuhr voll drauf. Mein Rad versprang mit einem Satz nach links auf die Fahrbahn und zwar fast bis auf die Überholspur! Ich schrie auf und versuchte reflexartig das 50 kg schwere Geschoss ohne zu stürzen wieder rumzureißen- innerlich erwartete ich den Aufprall eines Autos- und schaffte es wirklich wieder zurück auf den Seitenstreifen. Das Universum hatte beschlossen, dass meine …

Trauminsel Cay Caulker

Wir haben die Tage auf der Insel sehr genossen. Geruhsame, entspannte Aktivität überall. Das Wetter war nicht ganz so entspannt, aber mit einem Dach überm Kopf und bei den Temperaturen ist es ok. Was uns gefallen hat: Die Unterkünfte sind sehr individuell gestaltet und scheinen oft in Familienhand zu sein. Es leben auch noch Einheimische hier und deren Häuser sind zwar inzwischen an den Rand der Insel gedrängt und sehen natürlich nicht so schnieke aus, aber irgendwie wirkt es noch wie ein Ganzes. Das Bewusstsein für Müll und begrenzte Ressourcen ist zumindest ein Thema, wenn auch noch nicht wirklich angekommen. Mehrmals fiel tagsüber für ca.30 min der Strom aus. Der Dieselgenerator, der die gesamte Insel mit Strom versorgt, kommt schon öfter an seine Grenzen. Das bedrückt uns schon sehr. Einfach gruselig, dass gerade die einfachen Straßenstände alle mit Styroporschalen und –bechern hantieren. Übrigens wird in ganz Belize Trinkwasser in ¼-Liter Folienbeuteln zum Trinken verkauft. Man reißt eine Ecke ab, nuckelt die Tüte leer und dann- ab in die Landschaft damit. Das Essen hier: Spezialität sind …

Yucatan ist Maya-Land

Heute sind die Maya eine große Bevölkerungsgruppe auf der Halbinsel Yucatan, die sich durch besondere Traditionen, Kleidung, Kunst und Sprache (von der es viele Dutzend lokale Dialekte geben soll) auszeichnet. Das klassische Maya-Haus besteht aus in den Boden gerammten Stäben, teilweise lehmverputzt, an den kurzen Seiten abgerundet und gedeckt mit Palmblättern. Der Fußboden ist gestampfte Erde, mit einer speziellen Schicht, die bei Hitze gewässert wird zur Kühlung. Über die Halbinsel sind viele Ruinen verteilt, die vor allem aus der Blütezeit der Maya-Kultur von 250-900 nach Chr. stammen sollen, und sich architektonisch und stilistisch von anderen Kulturen, z.B. der der Azteken, unterscheidet. Wir haben uns da einiges erklären lassen und meinen jetzt eine leise Ahnung zu haben; vor allem merken wir, wieviel man nicht weiß: beispielsweise die genaueren Umstände des Niedergangs des Stadtstaaten-Imperiums lange vor Ankunft der Spanier. Die weitaus größte und besterhaltene Stadt ist Chichèn Itzá und die ist im Gegensatz zu den bisher gesehenen touristisch vollkommen überlaufen. Wir waren um kurz nach acht da und hatten es noch recht überschaubar. Selbst die Andenken-Stände wurden …

Ciudad Mexico 2

Ein kurzer Exkurs muss sein: Die Placa de Tres Culturas (Bild oben) liegt im Universitätsviertel und heißt so, weil hier Ruinen von Pyramiden der Ureinwohner(im Mittelfeld zu ahnen), eine Kathedrale der spanischen Eroberer und neuzeitliche Plattenbauten eng beieinander stehen. Hier fand 1968 ein Massaker statt. Es gab Demonstrationen wie überall auf der Welt. Und das Militär postierte auf den Gebäuden rings um den Platz Scharfschützen, die auf Polizisten schossen. Da diese dachten, die Schüsse kämen aus der Menge, eröffneten sie das Feuer auf die Demonstranten. Weit über 100 Tote war das Ergebnis. Erst vor wenigen Jahren wurde das Ganze untersucht und aufgeklärt. Ein Kommentar erübrigt sich wohl. Die Jungfrau von Guadelupe ist  die  mexikanische Nationalheilige. Im 16. Jahrhundert sei –so die Sage- einem Indio mehrfach die Muttergottes erschienen und schließlich war auf seinem Poncho eben das Bildnis der Jungfrau, die ihm mitten im Winter bunte Blumen darauf gestreut habe. Dieses Bildnis, das den zuständigen Bischof nach anfängliche Skepsis überzeugte, enthält viele mythologische Elemente der Urbevölkerung (Sonne, Mond, Fruchtbarkeit…). Am Ort dieses Wunders wurde eine Kapelle …

3 Tage tote Steine, wilde Bäume und Selfiesticks

Wir sind insgesamt gute 100 km bei 30 Grad geradelt. Hatten manchmal Glück und Tempelanlagen fast für uns alleine, manchmal gerieten wir in größere Ansammlungen von wandernden Selfiesticks und Tabletts, meistens war es allerdings ganz ok. Wir vermieden das Gebiet zum Sonnenaufgang und Sonnenuntergang, was uns zwar schwerfiel, aber mit ein wenig Selbstdisziplin und Belohnungsanreizen wie Schlafen und Happy Hour klappte es ganz gut. Natürlich haben wir mehr Fotos auf Lager, als Ihr überstehen könnt. In mehreren Stunden harten Sortierens sind nun ein paar Galerien entstanden, die vielleicht gerade noch gesundheitsverträglich sind. Angkor Wat, die berühmteste und auch weitläufigste Anlage Ta Prohm, spätestens seit dem Film “Tomb Raider” bekannt und ein wunderbares Beispiel für die überbordende Kraft der Natur. Weiteres, was so auf unserem Weg lag. Lupi war natürlich auch dabei und auf einmal ganz wild auf Posen. Kein Wunder bei all den Beispielen außenrum. Da er ja sonst eher pressescheu ist, haben wir nachgegeben und eine kleine Serie mit ihm gemacht. Es sind einige Suchbilder dabei! Und hier eine kleine Special-Galerie

Lupi, ein echter Wolfsburger

Wir möchten einen Mitradler vorstellen, der noch 2 Tage vor unserer Abfahrt auftauchte. Es hat sich schnell herausgestellt, dass er gar nicht radeln kann, aber da er ein netter Kerl und sehr weltoffen ist, haben wir ihn mitgenommen. Meistens sitzt er angeschnallt hinten auf dem Rad und darf sich die Gegend anschauen. Er wird wohl ohne zu laufen, recht platte Füße bekommen, denn die Abspannstrippen quetschen sie etwas. Naja, wer reisen will, darf nicht zimperlich sein. Lupi ist ein Wolfsburger Gewächs und möchte gerne mit bis Japan. Zwischendurch wird er sich vielleicht selbst mal zu Wort melden, wenn ihm aus „Wolfsburger Sicht“ etwas auffällt, bisher war er mit Erinnerungsfotos zufrieden.