Monate: Juni 2016

China im Regen

Umso mehr freuen wir uns, wenn der Regen aufhört und wir ein paar Stunden abdampfen können. Die Landschaft wird zwar immer urbaner, aber zwischendurch gibt es wunderbare Abschnitte, die völlig überraschend wieder sehr ländlich sind. An einem Tag trafen wir mehrfach auf Drachenboote. Die Galionsfiguren waren sehr eindrucksvoll und die Leute sehr stolz darauf!   Die Leute werden immer freundlicher, aber seit wir in der Provinz Zhejinang angekommen sind, ist die Hotelsuche schwierig. Wir finden zwar Hotels, aber erstmalig weisen uns einige ab! Zum Teil bedeuten sie uns, dass sie keine Touristen aufnehmen dürfen. Das wussten wir, hatten aber bisher noch keine entsprechende Erfahrung gemacht. Wir haben den Eindruck, dass es in dieser Region anders ist. Zum Teil scheint es uns auch, dass die Leute an der Rezeption einfach ablehnen, weil es so kompliziert mit unseren Pässen ist. Schon ein paarmal war erst alles klar und der Zimmerpreis schon verhandelt, bis wir unseren Pass zückten. Erschreckte Gesichter und dann die Ablehnung. Am Anfang waren wir ziemlich sauer und haben versucht zu argumentieren – äh, mehr …

Reifen ade- Scheiden tut weh!

Nach über 23.000 km war es nun soweit. Die Plattenhäufigkeit nahm etwas zu und so entschloss sich Fritz schweren Herzens, einen neuen Mantel auf dem Hinterrad aufzuziehen. Und er nahm den alten nur bis zum nächsten Reifenlager mit! Das Essen soll in China ja sehr wichtig sein, so hört man immer wieder. Für uns sieht es so aus, als ob Chinesen zwar gerne essen, aber stets in einer ungeheuren Geschwindigkeit. Mag sein, dass es zu offiziellen Anlässen oder Geschäftsessen anders ist, Hugo Normalchinese von der Straße geht ins Straßenrestaurant, bestellt, isst und ist wieder weg- in maximal 15 min. Das schaffen wir nicht. Denn für uns ist die Essensauswahl häufig schon eine Herausforderung. Mit viel Glück gibt es Bilder, die aber durchaus nicht die tatsächliche Speiseauswahl darstellen müssen. In dieser Region haben die kleinen Restaurants große Kühlschränke mit Glastüren, in denen sie ihre frischen Zutaten präsentieren. Das ist für uns am praktischsten. Die Chinesen gehen auch hin und wählen dort aus, was der Koch für sie zubereiten soll. Manchmal werden wir auch direkt in die …

Hurra, Internet!

Es ist ein Kreuz mit dem Internet. Da haben wir uns schon einen VPN-Tunnel organisiert, um in China Zugriff auf google, facebook und andere Seiten u.a. auch unsere, zu haben. Und fast alle Hotels und Unterkünfte bieten wifi an! Und dennoch klappt es meistens nicht. Mein Handy hat da weniger Probleme als das Laptop, aber da habe ich kein VPN. Und wenn wir eine Netzverbindung haben, ist der Datenfluss so schwach, dass nix passiert. Aber heute!! Und deshalb nun ganz geschwind ein paar Worte und Bilder zusammengeschrieben, damit Ihr wieder auf dem Laufenden seid. Für die, die nicht so regelmäßig auf die Statistikseite schauen (dort steht alles haarklein)- wir werden morgen unseren 23.000 km fahren! Die letzte Zeit war das Wetter etwas unbeständig, aber kein Vergleich zu den Unwettern in Deutschland, und immer noch sehr warm bis heiß. Wir radeln so vor uns hin und hoffen immer, dass wir trocken bleiben. Meistens klappt es auch. Die Städte sind meistens für unsere Verhältnisse ziemlich groß, es wir gebaut was das Zeug hält. Nicht ein oder zwei …

Der Universaldiesel – Nachtrag

Ich sehe mich zu einer Begriffserweiterung veranlasst: meinen Liebling, den Universaldiesel, gibt es reichlich auch in China, so dass wir ihn nun den „ostasiatischen“ statt nur südostasiatischen nennen können. Wahrscheinlich wird er sogar in China gefertigt. Neben der Primitiv-Variante gibt es offenbar auch etwas stärkere und die Luxusausführung hat sogar einen E-Starter, eine richtige Kupplung und immerhin zwei Gänge. Die Gefährte auf den ersten drei Fotos werden durch ein Scharnier mit dem gesamten Vorderwagen gelenkt. Drolligerweise haben die häufig gesehenen Fahrzeuge auf den ersten beiden Fotos Hinterradantrieb über Kardanwelle und Differential. Habe nicht verstanden, warum man sich den Aufwand nicht erspart! Daneben gibt es viele individuelle Konstruktionen, fast wie bei uns früher mit dem Käfer-Motor. Bei manchen weiß man gar nicht, wofür sie gut sein sollen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!

China ist anders

Na klar, aber anders als was und in welchem Bezug? Landschaftlich, kulturell, sprachlich, infrastrukturell, verkehrstechnisch… und gleichzeitig ist es wie überall. Die Menschen versuchen für sich und ihre Familien zu sorgen, im Leben zurecht zu kommen, sind freundlich und oft interessiert an uns. Die Landschaft ist meistens eher unspektakulär, mehr oder weniger intensive Landwirtschaft (zur Zeit scheint eine Hauptbeschäftigung das Spritzen zu sein-Reis, Obst, Gemüse- mit der Handspritze und dem Kanister auf dem Rücken) intensive Holzwirtschaft oder intensives Zerbröseln der Karstfelsen zu Stein und Schotter. In den Städten, die wir bisher durchfahren haben, wird wie verrückt gebaut: neue Hochhaussiedlungen, neue breite Straßen, Industrieanlagen, Grünanlagen. Für uns immer wieder erstaunlich: der hohe Anteil von Elektrorollern. In den meisten Städten fahren in der Innenstadt ausschließlich Elektroroller und auch viele Autos sind batteriebetrieben. Dadurch ist der Verkehr unglaublich leise. Das ist wirklich eine fantastische Erfahrung!! Außerdem fahren alle (auch die Autos!) sehr langsam, Tempo 30, und das trotz breiter Straßen und lockerem Verkehrsfluss. Es wirkt entspannt, auch wenn gerne mal gehupt wird (Fritz‘ Lieblingsthema). Wir würden uns wünschen, …