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Die Königsetappe – Großglockner

Wir wollten es also noch mal wissen. Und jetzt wissen wir`s! Geschafft!! Im Vorfeld noch eine nette Übernachtung im Fass, dann eine Kurzetappe nach Heiligenblut – leider war das Hotel nicht so hoch wie gehofft, sodass uns doch 1454 Hm zu kraxeln blieben. Wir hatten ganz schön Respekt vor den Steigungen, bis zu 16% an kurzen Rampen. Natürlich überholten uns andere Radler*innen, aber die hatten Rennräder und kein Gepäck – und waren meist deutlich jünger. Egal, wir kämpften uns hoch, teilweise alle 500 m Stehpause zum Luftholen. Leider war das Wetter nicht so wie angekündigt. Wir fuhren im Nebel los und bald nieselte es, der Wind war halbwegs erträglich. Hier nun ein paar Fotos vom Aufstieg. Oben angekommen gab´s eine Gulaschsuppe und einen Kaffee zum Aufwärmen. Wir wussten, dass nach einer kurzen Abfahrt nochmal eine Steigungsstrecke kommt, knapp 200 Hm. Kaum sind wir durch den Hochtortunnel – blauer Himmel, ein fantastisches Panorama!! Und der Wind fegt in Sturmböen!! Die Böen haben uns fast von der Straße geweht, wenn sie seitlich kamen und zum Stehen gebracht, …

Sportliche Aspekte unterwegs

Auf dem Weg nach Dresden begegneten uns immer wieder Radelnde im leuchten grünen Hemd; “Fahrradfest 2023” konnten wir entziffern. In Dresden wurden es Hunderte. Die Lösung: Die Sächsische Zeitung veranstaltet einmal im Jahr, diesmal zum 27igstenmal, ein Fahrradevent. Es werden verschiedendste Radtouren angeboten, von 60 km bis 5 km. Ein Riesenspektakel, dessen Zieleinfahrt an der Semperoper mit großer Festmeile und Programm aufwartet. Wir fühlten uns willkommen geheißen und Fritz musste unbedingt auch so ein T-Shirt haben. Am Elberadweg sind alle unterwegs, ob jung oder alt, alleine oder in Gruppen, mit Gepäck oder ohne. Und auch auf  der Elbe wird gesportelt. Mal als Training, mal als Rafting für Anfänger.         Beindruckend: Ein Paar auf einem Haase-Tandem mit Anhänger. Beim genaueren Hinsehen sind es ein Mann mit einer blinden Frau und (wahrscheinlich) dem Blindenhund im Anhänger.    

Auf geht`s!

Eigentlich hatten wir vorgehabt, dieses Jahr erstens nur 3 Wochen unterwegs zu sein und zweitens den Loire-Radweg zu beradeln. Deshalb habe ich im Winter zur Aussaatzeit die Samentütchen gezückt und für reichlich Tomaten- und Gurkenpflanzen gesorgt, die inzwischen das Gewächshaus füllen. Allerdings… je mehr wir uns mit dem Loire-Radweg beschäftigten, die möglichen An- und Abreisemodalitäten erkundeten, die offizielle Website entdeckten mit all den touristischen Highlights und Destinationen…desto mehr spürten wir ein leichtes Unbehagen. Speziell bei mir stieg die leise Befürchtung auf, dass ich spätestens nach fünf Tagen Massen-Radelei, Schlossbesichtigungen incl. Weingüter- und lokaler Restaurantbesuche erstens 2kg zugenommen und zweitens mein proletarischer Geist die damalige feudale Herrschaftsschicht bereits mehrfach innerlich aufs Schafott geschickt hätte. Wahrscheinlich würde mein Drang, einfach in die nächstbeste Landstraße ohne Fahrradinfrastruktur aber mit klarem Ziel abzubiegen, schnell wachsen und evtl. zu schlechter Laune führen. Hm. Und dann erwähnte Julius, unser umtriebiger Sohn, dass dieses Jahr wieder das Taka Tuka-Festival stattfinden würde! Ein kleines Festival an einem Donau-Altwasser-Arm in der Nähe von Bratislava, wo Freunde von ihm einen Campingplatz bewirtschaften und er sich …

Die letzten Etappen

Auf der ganzen Reise – knapp 7.000km – haben wir nur einen Platten- und der ist in Berlin, wo ich wohl durch eine Glasscherbe gefahren bin! Die letzten Tage waren geprägt von Wind, Regen, Verkehr – aber auch viele alte Alleen mit sehr beeindruckenden Eichen, Kastanien und anderen Bäumen. Hier noch ein paar Eindrücke von Pflanzen und Getier am Wegesrand. Wir gönnten uns noch ein kleines Abenteuer- Zugfahren mit Fahrrädern in Polen. Das ging erstaunlich gut. Allerdings sind wir ja auch etwas erprobt. Also sind wir am Abend vorher auf den Bahnhof und haben dort stressfrei für den nächsten Morgen Karten besorgt. Und dann haben wir alles inspiziert. Wo ist der Bahnsteig, wo kommen wir wie hoch oder runter. Wie so häufig waren auch dort die Aufzugskörbe zu kurz. Also kam das „aufbäumende Rad“ zur Anwendung. Fritz ist ein Meister darin, wie Ihr auf den Fotos unten sehen könnt. Bis Berlin war das Wetter sehr durchwachsen. Für die letzte Übernachtung davor fanden wir eine ganz wunderbare Unterkunft im Haus „Einklang“ bei Müncheberg, wo wir im …

Auf dem Weg zur Fähre nach Malmö

Bei leidlichem Wetter sind wir am 28. 5. aufgebrochen – in der schon bewährten Begleitung von unserem Freund Detlef. An diesem Tag haben wir das Regenzeug wohl viermal an- und ausgezogen. Highlight des Tages war die nachmittägliche Einladung zu einem sensationellen Spargelauflauf mit Drumherum. Danke, Gala! Überraschend haben wir auf der Landstraße eine befreundete Familie getroffen, die auf dem Wege zu einem Marathon-Event waren. Am zweiten Tag sind wir dem Elbe-Seitenkanal gefolgt, wie am ersten unter widrigen Wetterbedingungen. Also, wenn das so weitergeht … Allerdings haben wir eine riesige Gruppe Kraniche gesehen, die aufgeflogen sind, weil ein Hase dazwischen geschossen ist, oder doch, weil wir am Straßenrand standen? Gestern war das Besondere, dass der Radweg an der Landstraße von Lübeck nach Travemünde plötzlich aufhörte, als die Straße durch den Herrentunnel führte, durch den Fahrräder nicht dürfen. Hat einiges Herumirren gekostet, bis wir verstanden haben, dass es einen Shuttlebus nur für Fahrräder gibt. Einige Räder im Bus, der dann voll war; unsere kamen hinten auf den Anhänger. 10 Minuten Fahrt, keine Kosten. Der Shuttle fährt 24/7, …

Bald geht es wieder los

(equal goes it loose, um schon mal ein wenig englisch zu üben) Irgendwann kommt bei der Vorbereitung so einer Reise wie auch bei einem Wohnungsumzug- der Moment des größtmöglichen Chaos. Der ist jetzt gerade erreicht. Ist ja auch wirklich wie ein Wohnungsumzug: alles, was wir in den nächsten vier Monaten brauchen, liegt jetzt auf diesem Haufen. Nun wird das Zeug in Beutel verteilt und diese in die Packtaschen verstaut und dann sieht das auf einmal wieder ganz übersichtlich aus. Und wo soll`s hingehen? Ihr wisst, wir lieben große Schläge und ein motivierendes Ziel. Schon seit längerem haben wir eine Tour im Kopf. Unsere “Seniorentour”- wenn wir keine hohen Berge und großen Wüsten mehr fahren können- so war der Plan. Tja und nun ist es soweit. Eine “Ostseeumrundung” sollte es sein. Die Deutungshoheit liegt bei uns. In der ersten Variante (vor mindestens zwei Jahren) war der Schlenker nach Moskau noch drin. Das wurde dann allein aus zeitlichen Gründen gestrichen und die Route dichter an die Ostsee gelegt. Na dann eben den Abstecher nach Norden- also Nordkap; …

Rückblick

Ihr habt es Euch sicher schon gedacht, -wir sind wieder daheim. Sogar schon eine geraume Zeit. Und wie der Alltag uns wieder einfängt, oder auch umfängt und erfüllt, so driftet die Radreise aus dem aktuellen Bewusstsein. Einen Abschluss braucht es natürlich dennoch. Eine kleine Geschichte am Bodensee. Wir waren essen und der kleine Junge der Wirtsleute radelte begeistert im Hof, als ihm plötzlich seine Klingel  abfiel. Fritz, allzeit bereit, zückte das Taschenmesser und löste mit dem Schraubendreher das Problem. Der Junge war begeistert und brachte kurz danach als Dankeschön eine Feder! Wir folgten vom Bodensee dem Rhein, um in Feldkirch liebe Freunde zu besuchen, dann ging es in die Schweiz über Zürich nach Bern. Fritz berichtete schon davon, es war wirklich wunderbar. Zurück gen Norden wieder bis zum Rhein. Hier noch ein paar Impressionen von unterwegs:   Siedlungsimpressionen: Wir mussten Anfang September zuhause sein, da warteten wichtige Termine. Also war der Plan, mit dem Zug von Basel zurückzufahren. Höchste Zeit, Fahrkarten zu kaufen, denn die Fahrradplätze in den Zügen sind rar. In Solothurn ab in …

Per Fahrrad unterwegs

Es ist doch immer wieder überraschend, welche Wege man per Fahrrad so bewältigen kann, beispielsweise in einem Feuchtgebiet (in Süddeutschland). Die übrigen Fotos sind aus der Schweiz. Oft ist das feiner gut verdichteter Schotter, oder perfekter Asphalt, mal steil: so ist das in den Alpen. Dafür findet man auch Tunnels, nur für Fahrräder, mit Beleuchtung!!! Unser Weg hat uns vom Bodensee über Feldkirch in die Nähe von Zürich und nach Bern geführt, meistens entlang an irgendwelchen Flüssen und Seen, überwiegend mit moderaten Steigungen. Das einzige Pässchen der Reise ging über den Schweizer Jura. Da musste dann auch gleich ein Gipfelfoto gemacht werden. Die Fahrradinfrastruktur in der Schweiz ist sensationell. Fernradwege sind durchnummeriert und fast lückenlos mit Wegweisern versehen: das nächste Ziel und der Endpunkt, oft km-Angaben, überwiegend gut befahrbare Wege. Manchmal findet man Schlauchautomaten oder Reparaturstationen mit dicker Luftpumpe. Oder mal eine Fahrradwaschanlage! Wir haben unsere allerdings nicht gewaschen; werden ja sowieso gleich wieder dreckig! Für den Notfall findet man viel mehr Radläden und -werkstätten als in Deutschland.

Steile These

In der Schweiz gibt es auf Weiden auffallend häufig Katzen – in Deutschland haben wir das kaum gesehen. Ich, Fritz, habe da eine steile These: Die Schweizer Katzen sind transgen. Sie haben z.B. durch zeckenübertragene Borrellien von Kühen das Gen für das Zellulase-Enzym übernommen und können daher wie diese Gras verdauen. Die wesentlich langweiligere Erklärung ist allerdings: Es gibt auf Schweizer Weiden haufenweise Mäuse. Am Wegesrand findet sich immer wieder ein Anlass zum Anhalten, kleine gymnastische Übungen inklusiv. (s.u.) Das Aufrichten hat Fritz rücksichtsvoll nicht dokumentiert. Unsere Freundin und Webmasterin ist begeisterte Bienenhalterin. In leicht futuristischem Outfit versorgt sie ihre Bienen. Wir können hier nicht mit exotischen Tieren aufwarten, Zoobesuche sind nicht vorgesehen, aber so rund ums Wasser findet sich auch hier so Einiges. Während manche dick bewollte Tiere lieber im Schatten dösen, treibt es andere auf die Wiesen, mal ganz allein und wachsam, mal gut behütet vom Gänsehirten. Die Störche sollten sich langsam auf den Weg machen. Ab und an haben wir Gruppen gesehen, dieser ist entweder noch unschlüssig, hat den Zug verpasst oder …

Historische Altstädte und Dörfer

Ihr glaubt gar nicht, wie viele wunderschöne historische Städtchen und Dörfer in den deutschen Landen so rumstehen und auch von vielen Touristen bewundert werden. Ich gestehe, ich bin immer wieder überrascht worden. Z.B. Mühlhausen, Erfurt, Rothenburg ob der Tauber, Wangen. Eine Erkenntnis: Es gibt zwei Rothenburg- einmal „an der Wümme“ und „ob der Tauber“. Wir wissen jetzt, dass „ob“ tatsächlich bedeutet- 15%-Steigung auf historischem Kopfsteinplaster bis du ganz oben bist! Was mir manchmal beim Durchfahren alter tausendjähriger Dörfer durch den Kopf geht: Hier, genau hier, haben so viele Menschen gelebt und gearbeitet, ununterbrochen. Und ich stelle mir vor, dass diese Lebensenergien, Schicksale, an diesem Ort noch irgendwie da sind. Wie sah das Dorf, wie die Häuser und Menschen im Mittelalter aus? Auf dieser Reise erlebe ich diese Fragestellungen intensiver. Vielleicht, weil ich mich zu Beginn einmal gefragt habe, welche Gedanken mir denn beim stundenlangen Pedalieren so kommen –  zu diesem Zeitpunkt waren es vorrangig typische moderne Wohndörfer, schlichte Baumarktvorgartenvarianten und menschenleere Straßendörfer durch wie wir fuhren. Dabei wurde mir klar, dass ich – wie überall …

Radwege

Eine Idee unserer Reise war es ursprünglich, in Deutschland mal Radfernwegen zu folgen. Wir schaffen das nur bedingt, hatte ich schon mal erwähnt. Allerdings üben wir uns und sind inzwischen schon stückchenweise auf etlichen geradelt: Leineradweg, R1, R2, Fuldaradweg, Sinntal -Radweg (super), Donauradweg, Donau-Bodenseeradweg und ungezählten direkten Ortsverbindungen. Unser Eindruck: Seit Thüringen sind die Ausschilderungen meistens gut bis sehr gut, die Radwege zwischen 4m breit und Schotterpfad (selten). Sehr gerne genommen werden auch ehemalige Bahntrassen mit meist guter Oberfläche und geringer Neigung. Grundsätzlich finden wir es immer nerviger auf Land- und vor allem Bundesstraßen im Mischverkehr zu fahren. Wieso dürfen Bundesstraßen erneuert werden ohne zwingend einen begleitenden Radweg zu bauen??? Manchmal sind sie extrem eng und dann noch mit Leitplanken versehen, sodass man nicht mal ausweichen kann. Die Ausschilderung für bestehende begleitende Radwege ist selten sehr gut vorausschauend,  manchmal gut und leider auch oft schlecht bis nicht vorhanden, sodass wir plötzlich rechts oder links der Leitplanken oder jenseits des Grabens einen Radweg sehen ohne Chance, auf ihn zu kommen. Da gibt’s noch reichlich Luft nach …

Bundesgartenschau Erfurt

Wenn wir schon mal da sind, … besuchen wir natürlich die BuGa. Erfurt als Stadt profitiert natürlich von den Infrastrukturmaßnahmen rund um die BuGa. Nach Aussage von unseren Gastgeber*nnen vor allem die bisherigen Plattenbauviertel, die nun mit einem wunderbaren Radweg angebunden sind; aber auch schöne Anlagen, Freizeit- und Grillplätze sind entstanden. Die BuGa ist ein Farbenrausch, Staudenliebhaberparadies – irgendwann Reizüberflutung. Zwei Inspirationen und eine Empfehlung nehme ich mit bzw. gebe ich weiter: Der Flaschenparavent und das Korksteckkunstspiel (s. Fotos). Empfehlen kann ich das Gartenbaumuseum! Interaktiv und hochinteressant. Stichwort: „Küchendörfer“. Kurz vor Erfurt kamen wir durch Horsmar, wo meine Mutter als Kind von 1944- 1946 als erste Station nach der Flucht in der alten Mühle gelebt hat. Ein Stück Familiengeschichte. Wir bekamen durch unsere Freunde eine exklusive Rennradeskorte stadtauswärts- bei starkem Westwind durften wir Windschatten fahren!

Südwärts

In vielen Ländern checkt man die Schuhe morgens ja auf Skorpione, Vogelspinnen oder Centopoden … Nach kurzem Aufenthalt in Wolfsburg- Wäsche waschen, Post sichten, Familie besuchen- ging es weiter. Grobe Planung: Hildesheim, Göttingen, Erfurt, Fulda, Würzburg, Lauchheim, Blaubeuren, Wangen; dann Feldkirch, Zürich, Bern, Lörrach. Überall Freundschafts- oder Familienbesuche. Mal sehen, wie weit wir kommen. Erster Stopp in Hildesheim mit Westwind und kurzen Regenschauern. Unterwegs trafen wir eine Gifhorner ADFC-Gruppe, die auf dem Weg zum Braunschweiger Ringgleis war. Mit Pedelec ist so eine Tour von ca. 90km kein Problem; fast alle waren so unterwegs. Hildesheim hat uns gut gefallen; nette Stadt mit Atmosphäre. Auf dem Weg nach Göttingen ging es ein wenig auf und ab, wir suchten uns den Weg zwischen Straße und Fernradweg immer wieder neu. Einfach mal einem Fernradweg folgen, wie z.B. dem Leineradweg, fällt uns (noch) schwer, da er dann doch nicht genau da lang geht, wohin wir wollen, oder garmin etwas ganz anderes vorschlägt. So verbringen wir immer wieder etliche Zeit mit der Abwägung des optimalen Routenverlaufs; nur um sie dann unterwegs …

Ob Großstadt oder einsame Heide, wir radeln

In Berlin erwartete uns schon die Villa Strauß mit einem vorbereiteten Zimmer! In Pankow wohnt eine Freundin in einem wunderschönen Haus mit ebensolchem Garten. Da ihr Herz mindestens so groß und offen ist wie ihr Haus, gibt es Platz für junge Menschen aus aller Welt, die hier eine bezahlbare Bleibe finden. Die Atmosphäre erinnert uns etwas an ein familiäres Hostel. Wir genießen die gemeinsame Zeit mit interessanten Gesprächen und treffen uns außerdem in Berlin mit einer weiteren Halbschwester von Fritz. Eine kostbare Begegnung, die alle berührt. Quer durch Berlin zu radeln hat schon was. Es macht uns vor allem deutlich, wie ungerecht die Verkehrsfläche aufgeteilt ist. Da quetschen sich Radfahrende auf schmalen Radwegen, oft in direkter Nachbarschaft mit Passant*innen, während die Autos zwei breite Spuren zur Verfügung haben, die teilweise nur locker befahren werden. Sicher sind das nur Momentaufnahmen. Wir fahren auch superzügig parallel zur Avus im Wald. Bis auf den Motorenlärm macht es richtig Spaß. Ziel: Potsdam. Diesmal ist wieder meine Familie dran, sogar mit einem kleinen Familientreffen mit Onkel, Tante, meinen Eltern sowie …

Nord-Ost-Runde

Von Rostock nach Stralsund haben wir die Möglichkeiten des ÖPNV getestet. Unser Date in Stralsund war anders nicht zu schaffen- auch gut. Die Altstadt von Stralsund war bestens auf uns vorbereitet. Strahlender Sonnenschein, vormittags waren die Touris noch beim Frühstücken und wir hatten ausreichend Gelegenheit, das Rathaus und andere gotische Barockhäuser zu bestaunen. Was mir so durch den Kopf ging: Diese Machtdemonstration, wie viel Arbeit wurde durch diese Riesenbaustellen geschaffen, wie viele Menschenleben sie wohl gekostet haben, wieviel Fronarbeit war dabei; gibt es auch Kulturen, die ohne diese manifestierten Machtansprüche auskommen? Mittags ging´s weiter auf dem Radweg „Mecklenburger Seen-Rügen“. Eine wunderbare alte Bahntrasse, schnurgerade unter Bäumen, meistens supergut zu fahren, manchmal grauenhafte Wurzelaufbrüche, die ohne Vollbremsung Gefahr für Leib und Rad darstellen. Wann werden wir endlich von andern Kulturen den Fahrradwegeunterbau lernen??? Unterwegs nach Berlin ändert sich die Landschaft, aber immer bleibt sie mehr oder weniger endmoränig, landwirtschaftlich geprägt, alleenreich, erholsam. Auch Planwagenfahrten werden anscheinend gut angenommen. (Fritz:) Im der Mitte Mecklenburgs liegt die Kleinstadt Gnoien. Da habe ich als 7-jähriger kurz vor dem Mauerbau …

Manche sammeln ja Briefmarken …

Das Wetter war in dieser Woche etwas durchwachsen. Manchen Tags wurde das Regenzeug fünfmal an- und wieder ausgezogen. Die feuchte Wärme dazwischen hat mich denn auch mal auf die Bank gestreckt. Die Wege sind oft wunderbar, alte Bahntrassen, geschlossene Alleen, Waldwege verschiedener Qualität. Streckenweise sind die Radwege durch Wurzelaufbrüche praktisch unbefahrbar. So wird das mit der Verkehrswende nichts!!! Dieser Campingplatz war höchst idyllisch, aber „tierisch“ laut – nicht wegen der nahen Straße (die kaum befahren war) sondern wegen der Froschgesellschaft im Teich. – Die vier Jungs waren erstmalig ohne Eltern auf der Reise. Mindestens drei klassische Anfängerfehler sind zu sehen: 1.) die Räder sind nicht angeschlossen. 2.) Das volle Portemonnaie liegt auf der Bank. 3.) Das Schlimmste: das Klopapier (auf der Stuhllehne) ist klatschnass vom Morgentau! In der ostfriesischen Geest beansprucht jedes Dorf, die „Perle der Geest“ zu sein. Sozusagen eine ganze Perlenkette. Überhaupt fallen –bei der langsamen Fortbewegung per Rad ja so manche wunderliche Dinge am Straßenrand auf … Der Blick fürs Kleine und Besondere am Wegesrand muss täglich geübt und neu geschärft werden. …

Moin, Moin

Nun sind wir schon fast eine Woche unterwegs. Gleich zu Beginn in Gifhorn eine liebe Freundin besucht und im Allerparadies bei Langlingen im Zimmer übernachtet. Eigentlich war ja Zelt geplant gewesen, aber der einsetzende Regen hat uns umdisponieren lassen und wir waren froh über die Entscheidung. Wir wollen`s ja nicht gleich übertreiben… Die Regensachen haben wir in den folgenden Tagen immer mal wieder auf Tauglichkeit testen dürfen. Wer weiß, wie viele Wegeschnecken wir bei der Nässe überfahren haben! Die Sonnenmilch kam allerdings auch einmal zum Einsatz. Wie klappt’s mit dem Radeln? Nun ja, mein Fahrrad hat einen breiteren und etwas höheren Lenker. Da sitze ich etwas gerader- das ist schon ok. Mit dem ganz automatischen und gelassenen Pedalieren hapert es noch ein wenig, denn ich muss mich ständig erinnern: linkes Knie immer schön nach außen drücken, auf keinen Fall in X-Beinstellung rutschen, Rücken gerade, Schultern nach hinten unten und Kinn schön Richtung Brustkorb – außerdem Schlaglöcher vermeiden. Aber es geht. Mein Hintern meldet sich zwischendurch auch noch zu Wort, vorrangig gegen Abend, aber das kenne …

Der Start wird feucht

Liebe Follower*innen (oder wie gendert man das richtig???) Am 1 Juli werden wir wieder auf die Piste gehen, oder fahren. Eigentlich wollten wir ja zum Nordkap. Das klappt aber aus drei Gründen nicht: Corona: die skandinavische und baltischen Staaten waren zur notwendigen Starzeit (Ende Juli am Nordkap!) nicht berechenbar: Quarantäne im Zelt? Wie geht das? Karin hat seit Oktober ein neues Knie – jetzt war es wirklich hin. Das Knie ist ok, aber die Kniescheibe ist ein Problem: die kann man nämlich nicht so einfach austauschen. Wir wollen erst mal vorsichtig sehen wie es geht. Zu allem Überfluss musste sie sich auch noch an der Halswirbelsäule operieren lassen (C8 rechts) und darf überhaupt erst ab August radfahren. Wir hoffen, dass der Chirurg und die Physiotherapeutin das hier nicht lesen, sonst gibt’s Strafpunkte. Wir werden also in Deutschland/Österreich/Schweiz herumradeln um die Freunde zu sehen, die wir immer schon besuchen wollten, wozu man aber irgendwie nie kommt. Die sind natürlich überwiegend in unserem Alter und daher priomäßig auch geimpft. Wir hoffen, dass uns eine vierte Welle da …

Daheim!

Nach der letzten Reise haben wir Vorwürfe zu hören bekommen, man wisse ja gar nicht wo wir seien, es habe irgendwie keinen richtigen Abschluss gegeben. Wir lernen dazu, also jetzt Abschluss! Allerdings sind wir ja schon sei gut einer Woche wieder da und haben den Jetlag gerade halbwegs überwunden: abends sind wir nicht ins Bett gekommen und morgens nicht raus. Irgendwo in Peru hatten wir ja annähernd zehn kg unter Startgewicht. Inzwischen stehen wir schon wieder gut im Futter. Am letzten Tag in Buenos Aires waren wir mit Packen beschäftigt. In einem Radladen hatten wir zwei Kartons für die Fahrräder bekommen. Das ist inzwischen bei fast allen Airlines ein Muss. Die Boxen waren so groß, dass nur die Vorderräder raus, der Sattel und die Pedale abgenommen werden mussten. Bei nur einem Stück Freigepäck  pro Person  stopften wir  alle Packtaschen samt Inhalt in zwei 50-kg-Reissäcke, die wir mal in Myanmar besorgt hatten und seitdem für diesen Zweck mitschleppen. Einchecken und Flug war dann problemlos (wobei wir das Fliegen ja überhaupt nicht mögen, nicht nur wegen dieser …