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Pamir-highway (M41) bis Murghab

Hier kommen ein paar fotografische Eindrücke vom “richtigen” Pamir-High-way, also der M41, der wir nach dem Roshtqala-Valley gefolgt sind, erstmal nur bis Murghab. Es sind Fotos vor und nach Alichur. Die erste Begeisterung über den Asphalt und die angenehm fahrbare Steigung sank ganz langsam, als wir das Schild 12% sahen und gleichzeitig die Schotterstrecke begann. Die Landschaft war nach wie vor einfach grandios und ich genoss sie, während ich schwer japsend immer wieder beim Schieben stehenblieb. So lange Schiebestrecken hatte ich bisher noch nie. Fredrika kurbelte diesen Pass einfach hoch und war bald verschwunden. Fritz musste nicht ganz so viel schieben und war dabei auch noch schneller als ich.

Kennt Ihr das Gefühl in der Lunge, wenn eine Erkältung/Husten im Anmarsch ist und der Brustkorb beim Atmen irgendwie weh tut? So ging es mir bei Höhen über ca. 3500m. Je höher wir kamen, desto wichtiger wurde es für mich, nicht richtig atemlos zu werden, denn das Gefühl, nicht mehr genug Luft zu bekommen, beherrschte dann alles und es dauerte lange, bis sich die Atemfrequenz wieder soweit runterregulierte, dass ich an etwas anderes denken (Luft!) und tun (atmen!) konnte, sprich weiterradeln oder -schieben. Iregndwann waren wir oben, es gab sogar wieder Asphaltabschnitte, und es ging nach begeistertem Schulterklopfen abwärts.- Leider wieder grober Schotter/Steine und hartes Waschbrett, manchmal auch mit Staub gefüllt. Auch abwärts war ich wieder die Langsamste, -Mountainbiking ist einfach nicht mein Ding und mir tut dann sowohl mein Fahrrad, mein Gepäck als auch mein eigener durchgeschüttelter Körper leid. Außerdem bin ich einfach sehr schissig, was die Angst vor dem Sturz angeht. Die anderen beiden warteten immer wieder brav auf mich und so gings weiter Richtung Alichur- durch eine unwirtliche Mondlandschaft, ohne erkennbare Besiedlung  und ohne Wasser. Ab und an dann doch Ruinen, ein alter Friedhof und tatsächlich vereinzelte Menschen, die die harten niedrigen Sträucher (ca. 30 cm hoch), die in den steppenartigen Arealen wuchsen, raushackten und sammelten.  Es waren wohl verschiedene, denn manche wurden zum Verfeuern genommen, andere als Winterfutter gelagert (so glauben wir jedenfalls).

Die letzten km vor Alichur ging’s an fantastischen Salzseen entlang. Das Farbspiel war einfach berauschend und wie so oft, waren wir glücklich, dies alles sehen und erleben zu dürfen!

Die Strecke zwischen Alichur und Murghab war ein Geschenk! Asphalt, Hochebene, Jurten, Yaks, verschneite Berge als Panorama, ein angenehmer Pass. Wir beschlossen, nicht nach Murghab durchzufahren, sondern in einem Jurtenhomestay zu bleiben, um die Landschaft zu genießen. Und diese Übernachtung war ein weiterer Höhepunkt im Pamir! Dazu ein eigener kleiner Bericht.

Die restliche Fahrt nach Murghab war bis auf zwei steile Anstiege sehr entspannt und ein Genuss! Allerdings war es dort oben empfindlich kalt. Die Winterhandschuhe, dicken Socken, Stirnband und Jacken,-lange Zeit als Ballast empfunden- waren jetzt hochwillkommen. Kaum zu glauben, dass wir noch vor wenigen Tagenin der Hitze gestöhnt hatten!

 

 

 

 

3 Kommentare

  1. Madamechen sagt

    Liebe Karin ,lieber Fritz,
    Habt vielen,vielen Dank für die fascinierenden Eindrücke eurer Reise,an denen Ihr uns teilhaben lasst.Ihr wollt ja wohl nicht über Kashgar nach China einreisen,wie ich zunächst dachte.Nochmals dank und liebe Grüße Euer Madamechen.

  2. Rainer sagt

    Wow, beeindruckender Bericht. Ich glaube, ich hätte genauso gestöhnt und geatmet.
    Halte durch!
    Rainer

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