Alle Artikel in: Bulgarien

Unterwegs nach Istanbul

Es ist nur einige Tage her und doch schon wieder weit weg, weil sich neuere Eindrücke auf die älteren legen. Dennoch möchte ich ein paar Zeilen zu den letzten Tagen in Bulgarien sowie den ersten in der Türkei schreiben. Zuerst eine kleine Fledermaus-Rettungsaktion von Fritz: Am hellichten Tag flatterte plötzlich eine kleine Fledermaus über die Straße und blieb dort liegen. Wir stiegen in die Bremsen und Fritz holte sie – im laufenden Feierabendverkehr als Schritt eins der Rettungsaktion von der Straße. Hier ein Foto: Sie wirkte erschöpft und unsere Idee war, dass sie vielleicht Durst hat. Fritz brachte sie in ein verfallendes Buswartehäuschen auf der anderen Straßenseite und versuchte sie dann mit ein paar Wassertropfen aus unseren Vorräten zu beglücken. Zuerst fauchte und quietschte sie heftig, dann jedoch begann sie eifrig zu lecken. Fritz, der Retter, fand einen Flaschendeckel, füllte ihn mit Wasser und setzte ihn direkt vor das Fledermausmaul- mit Erfolg! Die Aktion dauerte etwa 20 Minuten, kostete einigen Autofahrern ein paar Nerven, da wir mit den Rädern etwas ungünstig standen, aber immerhin eine …

Beeindruckende Fresken

In Veliko Tarnovo gibt es eine riesige Festung aus dem Mittelalter, die bis 1402 bewohnt war. Dort hat der Patriarch der bulgarischen Kirche residiert mit der Kirche auf dem höchsten Gipfel und, etwas niedriger, der bulgarische König. Von allem steht natürlich wenig mehr als die Grundmauern. Die Kirche hat man aber inzwischen rekonstruiert. Die Innengestaltung ist mit modernen Fresken in sehr ungewöhnlicher und, wie wir finden, mutiger Weise gestaltet worden. Uns hat diese Kirche ungeheuer beeindruckt.  

Liebe Oldtimer-Freunde,

Ihr werdet es Euch wohl schon gedacht haben: schöne alte Autos gibt es in den Balkanstaaten wenig. Man hat andere Probleme. Alte Autos sind meist Lada, Yugo, Wartburg, auch mal ein Trabi, überwiegend in eher schlechtem Zustand. Gelegentlich eine alte Staatskarosse auf einem Schrottplatz. Und dann steht da urplötzlich so ein Schmuckstück, vielleicht aus einem russischen LKW entstanden, mit bollerndem gasgetriebenen Motor. Der hätte auch auf jeder amerikanische Autoshow Erfolg gehabt!

Ostern in Bulgarien

Zunächst mal: Wir hatten bisher den Eindruck, dass Kirche im Bulgarien kaum stattfindet. Man sieht in den Dörfern nur ausnahmsweise Kirchen und wir hatten das Gefühl, dass religiöses Leben eine viel geringere Rolle als in den übrigen Balkanländern spielt. Das Projekt für heute war: Ostergottesdienst in einer orthodoxen Kirche. Deswegen hatten wir in Tarnovo in einem Hotel Quartier genommen, um früh unterwegs sein zu können. Leider konnte im Hotel niemand so recht sagen, wo in der (großen) Stadt überhaupt eine Kirche, geschweige denn ein Ostergottesdienst sei. Wir sind dann auf sehr ungenaue Beschreibung hin morgens losgewandert. Dieses Projekt ist gescheitert. Karin meinte irgendwann Geläut zu hören. Wir sind dann, nach Türmen Ausschau haltend, in der Altstadt zufällig in der uralten Nikolaikirche gelandet, wo eine ältere Kirchendienerin uns hereinbat und zwei Kerzen und ein geweihtes Osterei verkaufte, der Geistliche irgendwelche Dinge verrichtete und wir ansonsten allein waren. Wir haben uns ein wenig umgesehen und uns dann auf zwei der wenigen Stühle gesetzt zur inneren Einkehr oder Meditation. Im Laufe der Zeit kamen aber doch viele Menschen …

Tschau Donau

Seit dem 07.04. sind wir in Bulgarien. Das Wetter ist besser geworden, wenn auch nachts noch ziemlich kalt. Die Donau hat sich wieder völlig verändert. Jetzt ist sie breit, wirkt manchmal fast wie ein See mit Schilfufer. Die bulgarische Seite ist recht hügelig und die Straßenverhältnisse sehr unterschiedlich. mal super, mal gruselig, mal katastrophal. Vor zwei Tagen sind wir mit Silvio aus Rumänien ein kleines Stück geradelt. Er ist auch auf dem Weg in den Iran, 30 Jahre alt und hat einen facebookblog. Er befragt alle Leute unterwegs, was sie glücklich macht. “The Road & The Happiness”. Wir haben uns gestern von der Donau verabschiedet, etwas früher als ursprünglich geplant, aber wir merken, dass es nun genug ist. Um einigen Freunden den Zahn des gemütlichen Flussradwegs zu ziehen – der führt jetzt nämlich nicht immer an der Donau lang und kann auch mal über Kopfsteinpflaster mit 10% Steigung gehen. Wir fahren jetzt Richtung türkische Grenze. Das Balkangebirge liegt noch dazwischen. Da wollen wir Sonntag drüber, wenn alles klappt. Die Menschen hier sind übrigens sehr freundlich …