Monate: November 2018

No viajamos a Oaxaca

Das muss jetzt mal gesagt werden: wir fahren NICHT nach Oaxaca. Obwohl wir das eigentlich als wichtiges Ziel auf dem Plan hatten und zudem eine sehr interessante Einladung. Dann haben wir aber noch mal die Höhenmeter gegoogelt und kalte Füße bekommen. Rein geht’s ja noch, 2.300 Hm auf 80 km; raus aus dem Tal sind das aber fast 8.000 Hm auf 170 km, ohne sichere Übernachtungsmöglichkeiten (wild zelten kommt für uns in dieser Gegend aus Sicherheitsgründen nicht in Frage). Und nicht auf Meereshöhe sondern auf 2.500 m-mit entsprechen dünner Luft. Wir haben uns das dann schmerzhaft aus der Seele geschnitten. Stattdessen sind wir Richtung Cordoba aufgebrochen. Das Navi hat uns allerdings genarrt und durch einen Kartenfehler nicht gleich auf die Carretera (so eine Art Bundesstraße) sondern auf 3-klassigen Straßen durch die Berge gelotst. Sehr idyllisch, aber es ging auf und ab meist mit 10% und so hatten wir nach 25 km schon 700  Hm. In einem der viele Orte, die Santa Cruz heißen, war der Straßenbelag dann ganz zuende, weswegen wir dann umgekehrt sind. Am …

Ciudad Mexico 2

Ein kurzer Exkurs muss sein: Die Placa de Tres Culturas (Bild oben) liegt im Universitätsviertel und heißt so, weil hier Ruinen von Pyramiden der Ureinwohner(im Mittelfeld zu ahnen), eine Kathedrale der spanischen Eroberer und neuzeitliche Plattenbauten eng beieinander stehen. Hier fand 1968 ein Massaker statt. Es gab Demonstrationen wie überall auf der Welt. Und das Militär postierte auf den Gebäuden rings um den Platz Scharfschützen, die auf Polizisten schossen. Da diese dachten, die Schüsse kämen aus der Menge, eröffneten sie das Feuer auf die Demonstranten. Weit über 100 Tote war das Ergebnis. Erst vor wenigen Jahren wurde das Ganze untersucht und aufgeklärt. Ein Kommentar erübrigt sich wohl. Die Jungfrau von Guadelupe ist  die  mexikanische Nationalheilige. Im 16. Jahrhundert sei –so die Sage- einem Indio mehrfach die Muttergottes erschienen und schließlich war auf seinem Poncho eben das Bildnis der Jungfrau, die ihm mitten im Winter bunte Blumen darauf gestreut habe. Dieses Bildnis, das den zuständigen Bischof nach anfängliche Skepsis überzeugte, enthält viele mythologische Elemente der Urbevölkerung (Sonne, Mond, Fruchtbarkeit…). Am Ort dieses Wunders wurde eine Kapelle …

Ciudad Mexico

Hatten wir schon geschrieben, dass die Busfahrt die bisher längste unseres Lebens war? 14 Std. ohne eine Pause! Die Sitze waren zwar bequem fast zu Liegesitzen zurückzustellen, leider irgendwie nicht für meine Körpergröße gemacht. Oder ich war zu blöd dazu, mich richtig zu positionieren. Auf jeden Fall rutschte ich dauernd nach unten. Na ja, es gibt Schlimmeres. Wir fuhren  über Nacht, so dass wir nicht all zuviel von der Landschaft sehen konnten. Außerdem regnete es tatsächlich und es war richtig kalt. Zuerst wegen der Klimaanlage, dann wegen der Außentemperatur. Als wir im Busbahnhof ankamen, übernächtigt und frierend, schlüpften wir als Erstes in die Regenklamotten. Die 8 km Fahrt zum Hostel ließ wie immer bei der ersten Fahrt durch eine Megacity unseren Adrenalinspiegel steigen. Aber wir kamen gut klar und fanden unser Hostel in der Altstadt dank Fritzens GPS-Orientierung problemlos. Wir blieben drei Tage, latschten vorrangig durch die historische Altstadt, besichtigten ausführlich die alte Tempelruine templo mayor  und das dazugehörige Museum sowie die Kathedrale. Außerdem leisteten wir uns einen richtigen Tagesausflug mit dem Touribus zu den …

Mazatlan Nachschlag

Wir sind inzwischen in Puebla angekommen. Aber wir wollen der Reihe nach berichten. Deshalb noch ein paar Fotos aus Mazatlan. Welche Bedeutung Essen für uns hat, ist Euch bestimmt schon aufgefallen. Deshalb haben wir eine kleine Fotoserie speziell von einer Spezialität in den Strandrestaurants von Mazatlan gemacht. Über Holzkohle gegrillter Fisch. Der wird nur am Stück gegrillt. Deshalb hat uns ein Kellner in einem Restaurant tatsächlich keinen verkauft, da er meinte, die Fische seien alle zu groß für zwei Personen. Etwas angesäuert sind wir abgezogen. Gottseidank gab´s aber ein paar Meter weiter einen Stand, der die passende Größe hatte. Zuerst erschien er uns selbst zu groß, aber wir haben ihn dennoch genommen und ihn tatsächlich auch weggespachtelt. Hier die Fotos dazu: Abends war auf dem historischen zentralen Platz wie überall einiges los. Wir wurden dreimal von jungen Frauen angesprochen, die um ein Interview auf Englisch baten. Sie waren Studentinnen und sie mussten als Praxisübung etliche 15-minütige schriftlich und fotografisch belegte Interviews führen. Anscheinend wirkten wir erstens englischsprachig und zweitens wohl auch vertrauenswürdig. Bei der dritten …

Wir sind auf dem Festland

Das Beitragsfoto ist für unseren Leuchtturmfreund Michael. Am letzten Tag in La Paz wollten wir ins Walmuseum gehen. Leider ist es umgezogen und die Website nicht aktuell. Auf der Suche wurden wir plötzlich aus einem Auto heraus auf Deutsch angesprochen- von einer flotten 84jährigen, die seit über 50 Jahren in Mexiko lebt. Der kleine Plausch war sehr anregend und sie bestätigte, dass das privat getragene Museum leider aus Geldmangel geschlossen wurde. Also hatten wir auf einmal zwei Stunden „freie“ Zeit. Ist doch merkwürdig, dass wir das so empfunden hatten, obwohl wir ja überhaupt keinen Zeitdruck hatten. Wir radelten gemütlich gen Fährhafen, der ca. 23 km außerhalb der Stadt liegt und wollten auf dem Weg noch einen Strandtag bzw. –nacht einlegen. Und das taten wir auch. Eine idyllische kleine Bucht mit einem kleinen Strandrestaurant, das abends schloss und wir, gut bewacht von Nachtwächter und Hund, einen wunderbaren letzten Abend mit Sternenhimmel und dröhnenden Trucks im Rücken (nachts wurden es weniger) verbrachten. Die Bucht war tagsüber ganz gut besucht, u.a. von einer deutschen Familie auf Mexikourlaub, von …

Baja California terminado

Also: Wir sind nun in La Paz und haben damit für uns die Baja California durchquert. Die sehr touristische südliche Zipfelrunde sparen wir uns. Die letzte Etappe von Loreto war nochmal strampelintensiv. D.h. zuerst gings wunderbar an der Küste auf und ab, wie wir das kennen. Dann eine richtig schöne Bergetappe mit Bergankunft in einem kleinen Restaurant, in dem es leider kein Bier gab, obwohl die gesamte Vorderfront mit „Pacifico“-Logo bemalt war! Dafür konnten wir in einem kleinen Zimmer übernachten und trafen als echtes Geschenk Jan, der von Panama aus gestartet war und die Route praktisch von unten aufgerollt hat. Ungewöhnlich, wie er auch festgestellt hat und nicht in allen Aspekten ideal (vorherrschende Windrichtung, klimatechnisch) aber für uns natürlich super. Er gab uns viele hilfreiche Infos über sichere und unsichere Routen, politische Lage u.a. Daraufhin haben wir uns entspannt und beschlossen erstmal wie geplant weiterzufahren. Allerdings werden wir von Mazatlán nach Mexico City den Bus nehmen – aus Zeit- und Sicherheitsgründen. Die einzige wirklich kritische Strecke scheint Nicaragua zu sein, aber seine Erfahrung ist schon …