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Grenzüberschreitungen

Für diese für uns so wichtigen Tage möchte ich auch noch ein paar Worte aus meiner Sicht beisteuern. Die Quintessenz: Wir wissen jetzt noch besser, was geht und was nicht. Speziell ich habe meine Grenzen deutlich überschritten und konnte damit eine wichtige Erfahrung machen, z.B. wie sich völlige Erschöpfung anfühlt. Doch zuerst ein paar Erfahrungen und Beobachtungen zu den Grenzübergängen. Über die turkmenischen und besonders die usbekischen Grenzbeamten hatten wir schon viel gelesen und gehört, meistens eher Kritisches bis Negatives. So waren wir innerlich auf einiges gefasst- in Erinnerung an alte DDR-Grenzerfahrungen. Dort hat man allerdings verstanden, was sie von einem wollten und konnte die Formulare lesen, hier waren wir auf Mithilfe angewiesen, die wir allerdings auch bekamen, d.h. z.T. füllten die Grenzer sie selbst aus und wir mussten unterschreiben (was auch immer). Das Wichtigste war für die Zollerklärung  jeweils das Barvermögen, das man angeben musste, bzw. in Usbekistan auch alle Wertsachen. Wir wussten, dass wir gut beraten sind, nichts zu vergessen, denn sonst kann es bei der Ausreise Schwierigkeiten geben- oft gehört. Da man nicht mehr ausführen als einführen darf …

Geschafft!

Turkmenistan hat uns geschafft! Nun war es ja klar, dass das eine Ochsentour werden würde. Dazu gab es hier eine auch für die Region ungewöhnliche Hitzewelle: am 14. wurden in Bayramaly amtlich bestätigt 50° C gemessen. Individualreisende bekommen ausschließlich ein 5-Tage-Transitvisum – einschließlich Ein- und Ausreisetag, an denen ja jeweils zwei Grenzabfertigungen geschafft werden müssen, so dass eigentlich nur drei und zwei halbe Tage übrig bleiben. Die Strecke vom Iran nach Usbekistan beträgt knapp 500 km mit auf der zweiten Hälfte teils guter, besonders anfangs teils sehr schlechter Straßenbeschaffenheit mit Spurrillen, sehr rauem Asphalt, großen Schlaglöchern, streckenweise auch völlig zerstörter Fahrbahn. Die Grenzformalitäten waren problemlos aber langwierig. Am ersten Tag haben wir unser Etappenziel noch so halbwegs erreicht, obwohl wir aus dem Grenzgebäude ja erst mittags raus kamen. Zelt aufgebaut am Straßenrand bei Sonnenuntergang, Weiterfahrt so ab 4°° Uhr. Nach einer unbefestigten Strecke hatten wir auf der Hauptstraße dann tatsächlich 50 km Rückenwind und machten -in Sicherheit gewiegt, die 40 km bis Mary problemlos bis 13°° zu schaffen- in einem Roadside-Restaurant schön Coca-Cola- und Brot-Pause. …