Wüste satt
Wir sind in Chanaral, einer unspektakulären Küstenstadt, angekommen; nach vier weiteren Tagen fleißigen Radelns durch die Wüste bei Gegenwind. Der baut sich über Tag auf und hat nachmittags so viel Power, dass man kaum noch vorwärts kommt. Deswegen starten wir morgens in der Dämmerung bei Temperaturen wenig über null Grad. Bei dem nachmittäglichen Wind kann man allerdings auch kaum das Zelt aufbauen; so fährt mann also weiter bis zur Abenddämmerung. Wir haben einen echten Einsiedler getroffen. Er lebt seit 15 Jahren in der Wüste, wo er ein Sanctuarium mit überraschenden organischen Formen baut. Für sich hat er ein paar Decken und eine Unmenge leerer Wasserflaschen. Versorgt wird er von vorbeikommenden Truckern mit Wasser und Nahrung, letzteres, wie man sieht, durchaus in ausreichender Menge. Inzwischen haben wir, trotz der Faszination, diese trockene leere Landschaft etwas satt. Mal mehr Fels, dann wieder Sand oder Steinbrocken wie ausgekippte riesige Bauklötzchenkisten; Sandpisten, die in der Ferne verschwinden und zu irgendwelchen Minen führen (so 50-90 km entfernt). Und sonst nichts! Auf dieser Etappe war Wasser ein Thema für uns. Wir …