Autor: Fritz

Tauchausfahrt

Nha Trang ist eines der wenigen Tauchzentren Vietnams. Da konnten wir natürlich nicht nein sagen. Am Ort gibt es 17 Tauchbasen. Wir haben uns eine ausgesucht wegen der deutschen Leitung (Jens) und der guten Internetseite. Die Wahl war gut. Wir hatten zwei wunderbare Tauchgänge in beeindruckenden Korallengärten bei bester Sicht. Nach dem zweiten stand plötzlich eine Geburtstagstorte für mich auf dem Tisch des Bootes und ich wurde mit einem Ständchen gefeiert! Dazu noch habe ich die beiden Tauchgänge geschenkt bekommen. Danke an Jens und das Team von Vietnam Active!! Wir haben uns so wohl gefühlt, dass wir gleich noch einen Tag rangehängt haben.

War Remnants

Wir sind ja alte Leute. Für uns ist der Vietnamkrieg lebendige und gut erinnerliche Geschichte: Vietnam-Demos (Fritz), Protestsongs … Nirgends auf der Reise haben wir so viele Menschen mit Lähmungen, Missbildungen („Agent Orange“=Dioxin) und Verlust von Gliedmaßen  (Antipersonen-Minen) gesehen wie im Mekong-Delta und Saigon. Nun hat man im „War Remnants Museum“, nachdem die US-Armee 1975 Hals über Kopf das Land verlassen hatte, die Hinterlassenschaften zusammengetragen, vom Transporthubschrauber bis zur Streumunition und Nagelbomben. Kaum erträglich sind Fotos des Krieges, auch mit schonungsloser Darstellung der Opfer auf beiden Seiten. Das Gift und explodierende Blindgänger fordern bis heute in der dritten Generation ihren Tribut. Wir haben Saigon verlassen in Richtung von Cu Chi, eine kleine Stadt kaum 40 km nordwestlich des Stadtzentrums. Hier wurden die Tunnelsysteme, in denen die Vietcong jahrelang lebten und von denen aus sie gekämpft haben und die es an vielen Orten Südvietnams gab, rekonstruiert und erhalten. Ich bin da mal reingekrochen:  ein Mensch meiner Statur und ohne Platzangst kann da mit Mühe entlang kriechen, ein stabiler GI mit Ausrüstung hat da keine Chance. Sie …

Kontrastprogramm

Nach diesem bedrückenden Besuch in Choeung Ek sind wir in zwei Tagesetappen zu den Stränden östlich von Sihanoukville gefahren. Mit 38° hatten wir es schon schlimmer, aber im Moment macht mir die Hitze doch ziemlich viel aus. Im Garmin war tatsächlich ein “Piknik-Resort” eingetragen! Wir wollten uns das mal ansehen, falls es das wirklich gäbe. Und tatsächlich: mal wieder mitten im Nichts wurde es ausgeschildert und ein Weg führte links weg. Gemüsefelder, alte Gewächshausreste, dann ein Schild “Restaurant” und “hillside bungalows”. Wir kamen zu einer Anlage mit Wegen, überdachten Bereichen, offenem Restaurant, alles wirkte sorgfältig gemacht, aus Holz und Bambus, große Tierskulpturen… Ein Tisch mit Biogemüse, Biodünger, Aufklärungsplakate usw. Wir beschlossen dazubleiben und konnten für 5$ in einem offenen Pavillon unser Zelt aufstellen. Die Nacht war heiß und wir pusteten mit einem Ventilator frische Luft in unser Zelt. In dem Restaurant standen Bücherregale mit diversen Broschüren zum Ausleihen- auch auf Englisch. Neben Motivationsbüchlein auch eine Erläuterung des Gesetztes zur Verhinderung von häuslicher Gewalt und Opferschutz! Jetzt liegen wir am Strand, lassen es uns mal wieder …

Choeung Ek

… war eines von etwa 200 „killing fields“ in Kambodja. Es liegt etwa 15 km südwestlich der Stadt. Dort wurden die Feinde der Revolution nach erzwungenen „Geständnissen“ im Foltergefängnis Tuol Sleng systematisch ermordet und in Massengräber geworfen. Um Munition zu sparen wurden die Menschen mit vielerlei Werkzeugen erschlagen. Auf diesem Gelände wurden seit Ende der Gewaltherrschaft 8 000 Leichen geborgen, auch Kinder und Babys, und wissenschaftlich untersucht, bis man schließlich entschlossen hat, die übrigen ruhen zu lassen. Immer noch werden in der Regenzeit Knochen („don‘t step on bones!) und Kleidung, besonders Stoffstreifen, die als Augenbinden dienten, an die Oberfläche gespült. Weitere Details möchten wir Ihnen/Euch ersparen; sie sind ebenfalls nachzulesen. Wie Tuol Sleng ist Choeung Ek eine vielbesuchte Gedenkstätte. Schädel und andere Skeletteile sind in einem zentralen Stupa ausgestellt. Betroffen macht uns die Geschichte Kambodjas wohl auch deswegen, weil das ja -anders als die Greuel im Nationalsozialismus- in unserer bewussten Lebenszeit stattfand. 1975, als das Pol Pot-Regime begann, war ich mit Bruder und Freundinnen zu dieser mehrfach erwähnten Reise unterwegs nach Osten. Damals konnten wir …

Tuol Sleng

1975 erreichten die Truppen der Roten Khmer die Hauptstadt Phnom Penh und wurden dort begeistert begrüßt. Die historischen Details kann man gut bei Wikipedia nachlesen. Die Truppen, großenteils aus Kindersoldaten bestehend, evakuierten die Stadt und trieben die Bewohner aufs Land, um aus allen Bauern zu machen. Intellektuelle und Ingenieure, Lehrer, Ärzte usw. wurden als Feinde des Volkes verhaftet. Es reichte das Tragen einer Brille, um verdächtig zu sein. Im ganzen Land wurden Foltergefängnisse eingerichtet, von denen Tuol Sleng oder „S-21“, eine ehemalige Schule mitten in Phnom Penh, das größte war. Heute ist dies eine vielbesuchte Gedenkstätte. Hier wurden im Laufe der gut drei Herrschaftsjahre der Roten Khmer 15 000 bis 30 000 Menschen gefoltert, und wer diese Folter überlebt hatte, wurde nach Choeung Ek verbracht. Genau sieben Menschen sollen Tuol Sleng überlebt haben, ohne hier ermordet zu werden. Fotos der Innenräume sind nicht erlaubt, ich habe mich also auf einige Aufnahmen des Außenbereichs, der vergleichsweise friedlich wirkt, beschränkt. Die Innenräume sind kaum erträglich. Fotos davon sind bei Wikipedia zu sehen. Unter dem Eindruck dieser Einrichtung …

Siem Reap

Diese Stadt ist phänomenal: eine einzige Partymeile, die “Pub-Street”, mit Cocktails, Happy hour, Bars mit megalauter Musik, aufgedrehten Touri-Massen, Tuc-tucs, Prostitution …, eben allem was man an diesen austauschbaen Orten auf Malle, der Kaosan-Road in Bangkok und vielen anderen Vergnügungszentren der Welt so findet. Cocktails für 1,50 $, Bier 0,4 Liter für 50 Cent. Und zehn Kilometer nördlich davon stehen die fast 1000 Jahre alten würdigen buddhistisch/hinduistischen Tempelruinen, deren Atmosphäre man sich gerne hingeben würde, wenn nicht gerade wieder drei Busse mit  Selfiestick-bewaffneten Asiaten und Europäern ausgestiegen wäre. Da wir Euch mit den alten Steinen schon abgesättigt haben, wollen wir Euch die Gegenseite nicht vorenthalten!

Brille mit Happy end!

Ein Wunder ist geschehen: vor ein paar Tagen konnte Freund, Schwager und Kollege Uwe meine Brille vom deutschen Zoll abholen. Eigentlich hatte ich sie bereits mehrfach abgeschrieben. Ich freue mich auf das Wiedersehen (mit Uwe und mit der Brille), wenn wir in gut sechs Monaten wieder zuhause sind. Vielen Dank an alle, die bei der Rettungsaktion beteiligt waren!

Unfallhilfe

Etwa 30 km vor Siem Reap kamen wir drei als Ersthelfer zu einem Unfall, den wir aber selbst nicht gesehen haben. Ein Truck war, wie hier üblich, beim Linksabbiegen ziemlich früh auf die linke Fahrbahn gezogen und hat dabei einen PKW frontal erwischt. Der war völlig zerstört und lag nun auf dem Dach. Die Beifahrertür war überraschend mit etwas Gewalt zu öffnen. Der Beifahrer war fast unverletzt aber völlig neben der Spur. Den schwerverletzten und bewusstlosen Fahrer konnten wir aus dem Wrack befreien. Der Mann hatte schwere und stark blutende Gesichts- wahrscheinlich auch Schädelverletzung, die wir nur notdürftig mit ein paar Papiertüchern, die wir im Wagen fanden, abdecken konnten. Derweil hatten sich eine Menge Leute angesammelt, die aber bis auf einen Mann, der dem Verletzten lange mit einer Pappe Luft zufächelte, nichts anderes taten als mit ihren Smartphones zu fotografieren! Immer wieder kamen Leute dazu und versuchten ein Foto von dem jungen Mann zu schießen. Immerhin hatte wohl jemand Polizei und Rettungsdienst bestellt. Die Polizei war zuerst (nach ca. 30 min.) da, regelte den Verkehr …

Tauchausfahrt Surprise

Seit ein paar Tagen sind wir mit Tochter Marianne und ihrem Partner Felix in einem schnieken Hotel am Südende der Taucherinsel Phuket. Da machen wir schöne Strandtauchgänge, easy diving, denn die beiden sind noch Neulinge. Wir üben auch immer schön, Maske ausblasen, Wechselatmung, Aufstiegsübungen, Strömungsboje setzen. Gestern ergab sich aber nun einmal die schöne Gelegenheit zu einem Bootstauchgang an einem Unterwasserfelsen an der Südspitze einer vorgelagerten Insel unter erschwerten Bedingungen. Zum Einen war dies die etwa zweistündige Anfahrt bei reichlich Wind und Wellengang (was denn auch Einigen etwas Seekrankheit beschert hat), zum anderen war auch mit etwas Strömung zu rechnen, Tiefe ungefähr 25 Meter. Aber dies soll der einzige Ort in der ganzen Region mit Chance auf Manta- und Walhai sein. Tauchen ist dort überhaupt nur möglich bei Halbmond, weil dann der Tidenhub und damit die Strömung am geringsten ist. Wir also alle mit; Karin nur schnorchelnd mit Rücksicht auf ihr Knie. Der erste Tauchgang wurde dann wegen Wellengang in eine geschützte Bucht umdisponiert. Nach einer schönen Oberflächenpause mit einem famosen Chicken-Curry ging‘s dann zum eigentlichen Ziel, …

Lola

Eine ganz besondere Frau!! Wir haben sie in Mawlamyine kennengelernt, wo sie abends alleine am Tisch auf der ansonsten voll besetzten Dachterrasse mit Seeblick saß. Wir fragten und sie lud uns erfreut ein, uns dazuzusetzen. Lola ist kein Kind von Traurigkeit und so entspann sich schnell ein Gespräch. Sie sei Engländerin und erzählte, dass sie morgen Geburtstag hätte, der 77igste!! Sie reise schon viele Jahre, früher mit ihrem Mann die üblichen 4-6 Wochen, seit ihrer Berentung jeweils 6 Monate im Jahr durch die Welt und im Laufe des Abends wurde klar, dass sie ein richtiger Althippi ist! Mit ihrem Mann sei sie 1970 auf der Ile of Wight gewesen und habe im Hotel Leonard Cohen kennengelernt! Und er habe für sie gespielt und gesungen, u.a. „Susanne“!!! Ist das nicht irre? Und 2008 habe sie Backstage beim Big Chill festival gestanden, um ihn wiederzutreffen! Und er habe ihr ein Autogramm gegeben (das einzige) und sich sogar an sie erinnert- nach 38 Jahren! Auf youtube gibt es ein video von ihr. https://www.youtube.com/watch?v=t1U_9B5GXRQ Übrigens reist sie dieses Jahr …

Jeder Tag ein Genuss!

Wir waren die ganze Zeit ziemlich begeistert! Und wir trafen unterwegs so viele Radler, wie seit dem Pamir nicht mehr!! Unglaublich! Es ist einfach ein Radlerland- viel unkomplizierter und günstiger als gedacht! Und ab jetzt wird es bestimmt noch einfacher. Wir meinen eine Aufbruchstimmung gespürt zu haben- und wir wünschen den Menschen von ganzem Herzen, dass ihr Kampf, ihr Ausharren und ihre Energie von Erfolg gekrönt wird! Wir lassen Bilder sprechen:

Golden Rock, der Goldplättchenfelsen

Natürlich mussten wir auch dieses Highlight jeder Myanmarreise mitnehmen! Es kostete uns einen Tag, aber das war es uns wert. In Kyalkhto hatten wir in einem guesthouse unser Gepäck gelassen und sind gemeinsam mit Nils, einem jungen Schweizer, den wir tags zuvor getroffen hatten, bis ins “Base Camp” hochgeradelt. Wir wussten zwar schon von Nicole, dass wir von dort nur noch mit dem Pickuptransport weiterkämen, da Individualverkehr nicht zugelassen würde, aber wir wollten mal sehen, ob… Nein, es war nicht möglich. Und als wir unterwegs in dem großen PickupLaster die steilen Hänge hochkurvten, waren wir gar nicht mehr böse drum. Es schienen uns weit über 20% Steigung bei brütender Hitze zu sein. Oben konnten wir noch ca. 1 km wandern, an Ständen und Hotels vorbei, die Stufen hoch und dann war er da- der blinkende Felsklumpen, der angeblich von einem Haar Buddhas im Gleichgewicht gehalten wird! Spiritueller Tourismus gemischt mit dem normalen Auslandstourismus. Den Frauen ist es (mal wieder) untersagt, bestimmte Bereiche um den Felsen zu betreten, geschweige denn ein Goldplättchen fürs gute Karma zu …

Ein neues Abenteuer im Leben einer Brille

Was bisher geschah: Ich hatte meine Lesebrille ja im Hotel in Katmandu vergessen und nur die leere Hülle eingepackt. Unser Freund Jonathan aus Israel hatte sie dann nach Guwahati geschickt, wo sie aber erst ankam, als wir schon wieder weg waren. Der dortige Senior Post Officer hat sie verabredungsgemäß nach Imphal weitergeschickt. Gestartet in Kolkata (Kalkutta), in Katmandu aber nicht gelandet …, also lost in time und space. Ich hatte mich schon mit dem romantischen Gedanken angefreundet, dass ein Teil von mir bis zum Ende der Zeiten um die Erde oder was weiß ich kreist, bis dereinst die Sonne als Supernova alle Planeten und Brillen verschlingen wird … – Ich habe mir sogar auf einem Basar eine billige 2-Dpt-Brille für 150 Rupien gekauft. Nun erhielten wir Nachricht von Jonathan, inzwischen in Rishikesh (dem nordwestindischen Yoga- und Meditations-Eldorado), dass es ihm keine Ruhe gelassen habe. Er habe einen Freund in Katmandu aktiviert, noch einmal nachzuforschen. Der war tatsächlich erfolgreich, und obwohl das wohl nicht unser anderer Freund Raman war (dem ich eine Vollmacht ausgestellt hatte), ist ihm …

Nochmal der Reihe nach: Yangon

Nach diesem ganzen Zirkus mit dem Permit und dem umständlichen Flug hatten wir deutlich das Gefühl, Myanmar will uns nicht. Aber welch eine Überraschung! Wir hatten von einer ADFC-Vereinskameradin, deren Tochter seit 20 Jahren in Südostasien lebt, in den letzten Jahren in Yangon, eine Adresse und eine Einladung. Da haben wir uns mit unserem Gepäck und den Fahrradkisten hinfahren lassen. Zum herzlichen Empfang im Penthouse gab´s Bier auf der Dach-Terrasse, nach dem Zusammenbau der Räder ein Pizza- Abendessen und ein wunderbarer Abend ohne Frieren, mit Blick über die Stadt, Gesprächen über die aktuelle Situation nach der Wahl und vielen Informationen.   Frühstück am nächsten Tag mit richtigem deutschen Brot und Brezeln von einem Burmesen, der in der Schweiz das Bäckerhandwerk gelernt hat, Gouda-Käse, fünf verschiedenen Marmeladen, Honig, Erdbeeren mit Joghurt und Knoblauchwurst! Himmlisch! Danke für alles, Nicole!!!   Bestgelaunt haben wir uns die Shwe-Dagon-Pagode angesehen. Das ist die größte der Stadt und beeindruckend in ihrer Pracht. Anschließend sind wir mit einer Bummelbahn um die Stadt gefahren. An sich schien uns Yangon durchaus sauberer als Indien, …

Der Loktak-See

Durch dieses Maleur mit dem verflixten Permit hatten wir ja nun viel Zeit in Imphal. Da haben wir gedacht, fahren wir doch mal zu diesem See, von dem man so viel Gutes hört. Kurz: er ist fantastisch! Ähnlich wie der bekanntere Inle-See in Myanmar, den wir ja nun verpassen, schwimmen auf ihm dicke Pflanzendecken, auf denen sogar kleine Siedlungen gebaut sind. Diese schwimmenden Inseln können bis etwas über zwei Meter Tiefgang haben und berühren bei normalem Wasserstand nicht den Boden. Da haben wir schon das Problem: weil der See aufgestaut wird, fehlen die jahreszeitlichen Wasserstands-Schwankungen. Ohne zeitweisen Bodenkontakt können aber weniger Nährstoffe aufgenommen werden, wodurch die Pflanzendecke dünner wird. Die Insel-Entstehung beginnt mit Wasserhyazinthen, die sich wie verrückt vermehren. Wenn das eine gewisse Dicke erreicht hat, siedeln sich dazwischen irgendwelche Gräser an, später Schilf und andere Pflanzen. Schließlich verschwinden die Hyazinthen. Wir haben mit einem Boot einen Ausflug zu so einer Siedlung gemacht. Also, ich fand den Boden doch ganz schön schwankend (allerdings weniger als beim Erdbeben!). An den vielen Bambusstangen werden Fischernetze aufgehängt. Gefahren …

Grenzerfahrungen: Das Land der Gegensätze

Ein Thema unserer Reise ist ja auch das „Erfahren“ unserer Grenzen. Da haben wir so einige gefunden: in Turkmenistan die Hitze, auf dem Pamir-Highway die dünne Luft in der Höhe und die schlechten Straßen, im Iran die Einschränkungen durch religiöse (Bekleidungs-) Regeln, besonders für Karin. In Indien scheint die Aufgabe zu sein zu lernen, die extremen Gegensätze auszuhalten, besonders den zwischen arm und reich, wobei man die Reichen nicht sieht. Wir wissen aber, dass ein paar Dutzend Familien mit vielleicht 2000 Mitgliedern 70% des indischen Privatvermögens halten, während viele hundert Millionen in Wellblechhütten und Zelten aus Plastikplanen hausen und keine realistische Chance haben, da jemals rauszukommen. Und der Müll: es gibt wunderbare Landschaften ohne auch nur eine herumliegende Plastikflasche und Dörfer, die eine einzige Müllhalde sind, auf der Menschen, Hunde, Kühe und Schweine leben. Was kann der Mensch eigentlich alles ertragen? Luxus und Wellblechhütten Eine weitere Aufgabe könnte es sein, die unterschiedlichen Erfahrungen mit den Menschen hier aufzunehmen und nebeneinander stehen zu lassen. Wir hatten bisher schon einige sehr intensive positive Begegnungen, mit z.B. einer …

Streiflichter aus dem indischen Berufsleben

Zwischen Landwirtschaft und IT gibt es auch in Indien eine breite Palette von Handel, Handwerk und Wissenschaft. Wir haben einfach mal ein paar skurrile Dinge aufgegriffen. Z.B. hatte ich kürzlich meine Radschuhe zu reparieren. Da saßen an einer Straße acht Schuster mit identischer Ausrüstung und warteten auf Kunden. Die geleistete Arbeit macht zunächst einen guten Eindruck; ich hoffe, die Schuhe halten den zweiten Teil der Reise durch! Auch Frisieren findet zum guten Teil open-air statt. Die indoor-Variante ist schon high-end bei Frisiersalons. (Diese Fotos sind Frau Barletta und Herrn Schneider gewidmet!) Als Arzt interessieren mich natürlich besonders Eindrücke aus dem Gesundheitswesen, die doch recht verwunderlich sein können. Der Mann auf dem ersten Bild ist Pharmavertreter. Zunächst hat er mir einen Kugelschreiber geschenkt, was jeder deutsche Pharmareferent auch tut. Dann haben wir über seinen Musterkoffer gesprochen. Dieses ist ein Grippe-Medikament und hat fünf verschiedene Bestandteile! So etwas gibt es in Europa schon lange nicht mehr-mit gutem Grund. Werbung findet ungebremst statt, hier für eine Herzklinik oder für einen Proktologen, mit bildlichen Darstellungen von Hämorrhoiden und Analfissuren. …