Autor: Karin

Nachtrag: Wolfsburger Treffen

Wir berichteten von Iris und Helmut, dem Wolfsburger Paar, die für VW in Pune sind. Vor ein paar Tagen erreichte uns eine mail von einem guten alten Freund in der Nähe von Bonn. Er habe von seiner Schwester, die in Lissabon lebe eine Nachricht erhalten, Freunde von ihr, die ein paar Jahre in Lissabon gelebt hätten und nun für VW in Indien seien, hätten ein Wolfsburger Radlerpaar getroffen. Ob das seine Freunde sein könnten?? – Ja das sind wir!! So verrückt klein ist die Welt!! Euch beiden, liebe Iris und lieber Helmut, an dieser Stelle nochmals Danke und weiterhin gutes Einleben!

Der indische Radreisende

Indische Radreisende sind ja eine Seltenheit. Dieser ist auf diesem Rad seit neun Jahren in Indien unterwegs. Das Rad ist tip-top in Ordnung, hat indische Bremsen und keine Schaltung. Und er fährt barfuß! Er fuhr so einen Affenzahn, dass wir Mühe hatten, Schritt zu halten. Als Moslem (grün ist die Farbe des Islam) plant er jetzt den Hadsch, also die Pilgerreise nach Mekka – zu Fuß!   der Artikel ist von Fritz

Die Höhlen von Ajanta

Unsere Route führte uns weiter nach Norden. Wir hatten uns entschieden, auf die Ellora Höhlen zu verzichten und uns die Buddhistische Vergangenheit anzusehen. Beide Anlagen gehören zum Weltkulturerbe. Ajanta ist die Ältere. Die Tempel und kleinen Klöster wurden zwischen 200 v.Chr. und 500 n.Chr. in den Fels gehauen. Auf Wikipedia könnt ihr Euch ganz wunderbar informieren, wir liefern Euch einfach ein paar Fotos dazu. Eine kleine Anekdote: Am Eingang gibt es eine Touristenmeile mit den üblichen Shops. Es gibt kein Weg vorbei, man muss da durch. Und natürlich sind die Verkäufer in sehr intensiver direkter Kundenansprache. Wir hatten vor, ein paar Postkarten zu erstehen und fragten also an. Sofort wurden wir in Shops geschleppt- mit Mineralien, Riesenkarten, Schmuck, Magneten- nach deutlicher Ansage durch Fritz kamen dann auch Postkartenblöcke zum Vorschein. Wir wollten natürlich auch Briefmarken dazu haben- die es nicht gab. Daraufhin wurde Fritz noch energischer und ergriff genervt die Flucht. In einem kleinen Imbiss stoppten wir und bestellten unser geliebtes Thali, denn anschließend wollten wir noch ca. 70km fahren. Nach ca. 5 min ohne …

Aurangabad, Bibi-aq-Maqbara

Aurangabad war nicht nur die zweite Millionenstadt, die wir durchradelten, sondern ist auch eine Stadt, in der viele Religionen sichtbar sind. Christen, Muslime, Hindus, Buddhisten – alle haben ihre Bauwerke, Kirchen, Shrine; sogar eine Nazarener-Kirche haben wir gesehen! Und es gibt ein Bauwerk, das in etwa zur selben Zeit wie das Taj Mahal in Agra erbaut wurde, ihm sehr ähnelt und das “kleine Taj Mahal” genannt wird. Wir haben es uns angesehen und ein paar Fotos gemacht. Fritz hatte tatsächlich einen Platten! er musste dreimal flicken, bis er alles dicht hatte. An der Straße hat man dann schnell Besucher. . Und ich habe die Gelegenheit genutzt für Fotos. Wir sehen hier immer mehr fahrende Landarbeiter, die mit Sack und Pack unterwegs sind auf die Zuckerrohrplantagen. Zur Zeit fahren sie nach Süden. Während wir in einem einfachen Hotelzimmer wohnen, sieht das “Bade- und Umkleidezimmer” der Angestellten noch ganz anders aus. Noch ein paar Eindrücke:

Wolfsburger Treffen in Pune

Zuallererst: Wir haben vom Erdbeben nichts mitbekommen, weder medial noch physisch. Wir sind zu weit südlich und meistens offline. Nun zu Pune! Unsere erste indische Großstadt! Und wir sind ganz gut durch den Verkehr gekommen. Wie immer mit erhöhtem Adrenalinspiegel; aber inzwischen schon an den Linksverkehr gewöhnt (meistens) war die Herausforderung die Verkehrsdichte und das unglaubliche Hupkonzert. Aber wie gesagt, dank Fritz‘ GPS haben wir schnurstracks zum Osho- Meditationszentrum gefunden. Das mussten wir einfach sehen! Es ist mitten in der Stadt gelegen, im Koregeon-Park, einer noblen Ecke mit riesigem alten Baumbestand, wo alle Häuser/Villen eigene Wachen haben. Und bereits 100m vor dem Eingang ins Zentrum beginnen die Absperrungen, um den Verkehr auf Schritttempo zu reduzieren; incl. einer Polizeiwache, die höchst aufmerksam ist. Nach einem Blick und einem schnellen Foto, denn wir wurden gleich wegkomplimentiert, haben wir knapp 500 m weiter ein Hotel gefunden, übrigens eine 80 Jahre alte Kolonialzeit-Villa mit einer ganz besonderen Atmosphäre. Es war etwas Besonderes. Abends dann auf der Suche nach etwas Essbarem und Internet sind wir in einem Schnellimbiss gelandet und …

Ein Tag voller Überraschungen

Nachdem wir nun im „richtigen“ Indien unterwegs sind, stellen wir fest, dass die Menschen mehr grüßen, uns zulächeln und winken. Und wir hatten einen wunderbaren Tag: Es begann mit überraschenden Begegnungen. Die erste: ein Gepäckradler, der uns morgens entgegenkam! Er schob sein Rad und war völlig platt, dass wir just in dem Moment auftauchten, als sein Gepäckträger zusammengebrochen war! Leider konnten wir ihm auch nicht helfen, nur mit der Zuversicht, dass in 5 Km die nächste kleine Stadt sei, wo er sicher jemanden finden würde, der ihm seine suboptimale Eigenkonstruktion wieder zur Funktionsfähigkeit verhelfen könnte. Er war Engländer, von Dehli gestartet und es war seine erste große Tour. Und trotz seinem Pech gut drauf! Nun wussten wir, es gibt auch Reiseradler in Indien!! Und kaum eine halbe Stunde später kommen uns Nicole und Francoise aus Straßburg entgegen! Sie sind seit Juli unterwegs. Europa, dann von Istanbul nach Mumbai geflogen und jetzt für 2 Jahre oder länger (?) on the road. Als frisch gebackene Frührentner können sie zwar Fritz altersmäßig nicht schlagen, denn er ist erst …

Von Zentral-Goa auf dem Weg nach Puna

Während der Süden Goas ja eher idyllisch ist, ist die frühere Hauptstadt der portugisischen Kolonie, Alt-Goa, eine unglaubliche Ansammlung von bombastischen Kirchen. Hier ist Kultur angesagt. Je weiter man nach Norden kommt, desto mehr Touri-Rummel findet man. Der Gipfel war Arambol, wo jedes zweite Haus ein primitives Guesthouse ist und die übrigen Restaurants und Verkaufsstände aller Art. Der breite Strand war abends komplett mit Tischen vollgestellt. Und wir genossen es! Immer häufiger finden sich hier jetzt auch hinduistische Tempel und Shrine, die wegen der laufenden Hinduistischen Feiertage besonders geschmückt sind und uns oft mit indischer Tanzmusik versorgen. Die Luft ist feuchtwarm, nach 5 km sind wir komplett nassgeschwitzt, nichts trocknet. Unglaublich schöne Blüten, Insekten sind zu sehen und die Affen toben durch die Bäume (natürlich eher selten zu sehen). In einer Werft an einem Fuß werden in Handarbeit große Schiffe aus tropischem Hartholz gebaut. An einem Schiff arbeiten 5-10 Männer ein Jahr lang. Am Ende wird ein Diesel eingebaut und die Schiffe ins Wasser gezogen und in ganz Indien verkauft. Um die Website endlich mal …

Eingewöhnen

Wir sind jetzt schon ein paar Tage hier und wir sind immer wieder überwältigt von der fast schwülstigen grünen und blühenden Pracht hier. Es ist schwülwarm und so werden wir beim Radeln wieder gut durchfeuchtet bis tropfend. Auch beim abendlichen „Abhängen“ wird es kaum kühler. In den Zimmern routieren die Deckenventilatoren. Die kleinen Mücken sind höchst aktiv und lassen sich nicht so wie gehofft vom Zimmerwind ablenken. Moskitonetze sind nicht vorhanden und wohl auch nicht vorgesehen. Deshalb gehe ich jetzt mal davon aus, dass das Malariarisiko hier sehr gering ist. Wir hatten uns darauf eingestellt, in Indien weder zu kochen- es gibt überall günstiges Essen- noch zu zelten-es gibt überall guest-houses und ist zu gefährlich. Zwei Nächte haben wir schon gezeltet! In Agonda-Beach ganz am Ende ist ein Platz, der allgemein geduldet von Campern genutzt wird. Jetzt ist noch keine Saison, deshalb nix los aber wir trafen ein deutsches Pärchen aus Erfurt, die dort seit zwei Wochen mit ihrem kleinen VW-Camper stehen! Sie sind auch schon 7 Monate unterwegs, erstmal open end bzw. budget-limitiert. Es …

Almaty

Unser Abstecher nach Kasachstan ist verhältnismäßig kurz. Angesichts der Größe dieses Landes haben wir nur ein winziges Stückchen kennengelernt. Die ca. 30km von Bishkek bis zur Grenze gingen durchweg durch Vorstadt und bewohntes Gebiet. Der Grenzübergang war wieder mal erstaunlich unkompliziert. Wir wurden mehr durchgewunken als kontrolliert und waren schwupps in Kasachstan. Die Straße war super, zum großen Teil vierspurig, schnurgerade und meistens flach oder schwach hügelig. Viele Herden in viel offener Landschaft, braun und trocken gebranntes Grasland, teils mit steppenartigen hohen Gräsern. Rechts begleitete uns in einiger Entfernung eine Bergkette, anfangs als Hügelzug, dann höher werdend. Dahinter liegt Kirgistan. Links der Straße war eine weite Ebene und nur manchmal sahen wir im Dunst einen Hügelzug in der Ferne. Wir trafen zwei russische Jungs, die mit Rucksack und Skateboards unterwegs waren, von Bishkek nach Astana. Sie erklärten, dass sie bergauf trampen, im ebenen Gelände laufen und bergab skaten. Auch eine Art unterwegs zu sein. www.activer.me Für unsere vorerst letzten Zeltnächte fanden wir nette Plätze neben der Straße, durch Bäume geschützt und wie so oft waren …

„Was magst Du lieber – Kinder oder Hunde?“

Diese Frage stellte mir eines Tages Fredrika, die junge Schwedin, mit der wir über 3 Wochen durch den Pamir radelten. Meine spontane Antwort: „ Ich glaube Hunde – auf die darf ich mit Steinen werfen!“ Bevor ich den Kinderschutzbund und die Tierfreunde auf dem Hals habe, möchte ich ein paar Anekdötchen loswerden. Kinder: Es gibt sehr viele freilaufende Kinder in den Dörfern zwischen der Türkei und Kasachstan. Sehen sie dich kommen, beginnen sie meistens gleichzeitig zu schreien und zu rennen – Richtung Straße, um dir den Weg abzuschneiden. Im günstigsten Fall bleiben sie am Straßenrand stehen und winken Dir zu, manchmal strecken sie die Hand aus zum Abklatschen – Cave! Es könnte sein, dass sie sie blitzschnell versuchen festzuhalten – das kann dir entweder den halben Arm ausreißen oder dich zu Fall bringen, weil du den Lenker verreißt. Ist mir einmal passiert, seitdem klatsche ich nur noch selten und wenn, dann nur mit den Fingerspitzen ab. Bei Mädchen gibt es dieses Phänomen üblicherweise weniger häufig. Manchmal stehen ganze Reihen von Jungs am Straßenrand- oder auch …

Bishkek und Yssyk-Köl

Nach einigen Tagen in unserem kleinen Radleruniversum, denn wir bewegten uns vorrangig im Umfeld unseres homestays zwischen Magazin, Supermarkt und Bazar, entschlossen wir uns doch, zum Yssyk-Köl zu fahren- wenn wir schon mal da sind. Allerdings nicht mit dem Rad, sondern gemeinsam mit Patrik und seinem Vater, der ihn für eine Woche hier besucht, mit Taxi und Bus. Die Anfahrt war im Taxi zwar eng, aber entschieden schneller und bequemer als mit dem Rad! Ca. 150 km stetig bergauf mit Gegenwind; autobahnähnlich ausgebaut durch enge und weitere Schluchten, herbstlich bunt gesprenkelt. Nach dem ersten Stopp am See ging es auf der Nordseite im öffentlichen Kleinbus 3 Std. weiter bis zum andern Ende. Der See ist wirklich toll. Die ganze Zeit ging es mit einem fantastischen Bergpanorama durch kleine Dörfer- viel mehr als wir vermutet hatten. Auffällig waren die ungewöhnlich vielen Friedhöfe, die immer wieder in der Landschaft auftauchten. Hier in Kirgistan sind die Gräber aufwändiger gestaltet als in Tajikistan oder Usbekistan. Z.T. sind sie mit richtigen Mauern und Türmchen umbaut, sodass von Ferne der Friedhof …

Viehmarkt in Osh

Wir berichteten, dass wir unterwegs viele Herden auf der Straße nach Osh sahen, die zum Tiermarkt unterwegs waren. Der Animalmarket fände Samstags und Sonntags statt, leicht zu erreichen mit den Minibussen der Linie 105. Also sind wir Sonntag am späten Vormittag- nach einem ausführlichen Frühstück!- los. Es wurden keine großen Herden gehandelt, sondern Einzeltiere. Vielleicht waren wir dafür zu spät, oder diese werden an einem anderen Platz gehandelt, oder… Nichts destotrotz war der Markt sehr eindrucksvoll für uns. es machte Spaß einfach nur zu schauen. Wir wurden genauso “beschaut” und auch neugierig angesprochen. Hier ein paar Eindrücke:

Der höchste Pass und dann ab in die Wärme

Drei Pässe über 4000m warteten noch auf uns, als wir von Murghab losradelten. Der erste war der Höchste und wir wussten, dass die letzten drei Kilometer steil und grober Schotter sein würden. Bis dahin ging es jedoch durch eine – wie immer – ganz irre Bergwelt. Das Wetter brachte uns zwischendurch weitere kleine abenteuerliche Erfahrungen mit Starkwind von vorne voller Sand und Schneegraupel, eisig kalt. Abends suchten und fanden wir ein Plätzchen für die Zelte- wir waren wieder zu dritt, die anderen trafen wir z.T. erst in Osh wieder. Schnell Zelt aufbauen, kochen, essen und dann ab in den Schlafsack. Um 19.30 Uhr lagen wir im Zelt und lasen mit klammen Fingern noch ein Weilchen. Morgens war es mit -6°C nicht gerade heimelig und wir begrüßten die ersten Sonnenstrahlen, die uns erreichten mit Begeisterung. Der Akbaytal-Pass, 4655m hoch, ist der höchste Pass des Pamir-highways und wir waren oben!! Um 11.30Uhr schoben wir unsere Räder langsam zur Passhöhe und Ihr glaubt es nicht- im selben Augenblick erschien auf der anderen Seite des Passes der Kopf eines …

Murghab

Murghab erreicht! Wir waren schon ganz schön stolz und auch kaputt. Vor dem kommenden höchsten Pass hatten wir jedoch Respekt und dachten, ein Tag weitere Höhenanpassung kann nicht schaden und so legten wir einen Tag Pause ein. Von der Vorstellung, Murghab sei eine Stadt wie Korogh hatten wir uns schon verabschiedet. Einige hatten uns schon vorgewarnt, es sei einfach Alichur in Groß, seit Monaten Stromprobleme und kein Internet. Wir hatten also unsere Ansprüche schon runterreguliert und freuten uns deshalb über das, was wir vorfanden, mehrere homestays und ein Hotel. Wir entschieden uns für das Hotel mit Dusche und vermeintlich stabilerer Stromversorgung. Ein Generator sorgte tatsächlich für stundenweisen Strom und so konnten wir unsere Geräte nach und nach aufladen. Der Bazar war einfach sehenswert. Eine Containerstraße, in jedem ein kleiner Shop, für alles, was der Mensch so braucht. Wir waren ganz glücklich, frisches Gemüse und Obst zu finden. Ein Tag Pause zum Erholen, Wäschewaschen, Essen. Im Laufe des Tages kamen immer mehr Radler an. Ganz schön verrückt! Einige hatten wir schon in Dushanbe getroffen, andere in …

Jurten-homestay

Nach einem wunderbaren Tag auf Asphalt durch ein langes Hochtal mit vereinzelten Jurten, Yak- und Schafherden, Rückenwind und einem fast geschenkten Pass beschlossen wir, nicht nach Murghab durchzufahren-was durchaus möglich gewesen wäre, sondern die Gelegenheit zu einer Jurtenübernachtung zu nutzen. Die Gegend ist so einsam und still, wie es in Europa nicht vorstellbar ist. Sehr vereinzelt mal ein chinesischer Truck, noch seltener ein Jeep, das war´s. Und mitten im Nichts ein Jurtenhomestay. Ein kleines Mädchen, ca. 9 Jahre alt, sah uns kommen und radelte eilig vom Hof die 100 m auf die Straße, um uns zu begrüßen und lud uns mit den Worten „homestay“ ein. Und so hatten wir einen sehr beeindruckenden Abend. Zur Begrüßung gab es den üblichen Chai, mit Brot, frischer fester Sahne und Joghurt. Joghurt und Sahne streicht man mit einem Löffel aufs Brot. Messer gibt es in ganz Zentralasien zum Essen eigentlich nicht. In der Jurte war, anders als letzte Nacht, beheizt und wirkte belebt; auch durch die Ausstattung: Vom großen Feldstecher, einer alten Nähmaschine, Barbiepuppe bis zum Tintenfass. Hinter einem …

Pamir-highway (M41) bis Murghab

Hier kommen ein paar fotografische Eindrücke vom “richtigen” Pamir-High-way, also der M41, der wir nach dem Roshtqala-Valley gefolgt sind, erstmal nur bis Murghab. Es sind Fotos vor und nach Alichur. Die erste Begeisterung über den Asphalt und die angenehm fahrbare Steigung sank ganz langsam, als wir das Schild 12% sahen und gleichzeitig die Schotterstrecke begann. Die Landschaft war nach wie vor einfach grandios und ich genoss sie, während ich schwer japsend immer wieder beim Schieben stehenblieb. So lange Schiebestrecken hatte ich bisher noch nie. Fredrika kurbelte diesen Pass einfach hoch und war bald verschwunden. Fritz musste nicht ganz so viel schieben und war dabei auch noch schneller als ich. Kennt Ihr das Gefühl in der Lunge, wenn eine Erkältung/Husten im Anmarsch ist und der Brustkorb beim Atmen irgendwie weh tut? So ging es mir bei Höhen über ca. 3500m. Je höher wir kamen, desto wichtiger wurde es für mich, nicht richtig atemlos zu werden, denn das Gefühl, nicht mehr genug Luft zu bekommen, beherrschte dann alles und es dauerte lange, bis sich die Atemfrequenz wieder …

Im Relax-modus!

Erstmal nur eine kurze Meldung. Wir sind in Osh, Kirgistan, angekommen!! Der Pamir liegt hinter uns und wir genießen nun die Wärme, ein Zimmer mit WC und Dusche, das Frühstücksbuffet und sogar einen Pool!! Unglaublicher Luxus!! In den nächsten Tagen werden wir ausführlicher über die letzten Wochen berichten. Das Internet ist hier gut, aber tagsüber doch eher langsam. Seid also erstmal beruhigt, uns geht es supergut. Wir sind stolz wie Harry auf unsre Leistung und futtern uns jetzt rund. Alles weitere in Kürze! Inclusive Fotos!

Der Pamir Teil 2

Im homestay in Kalaikhum hatten wir ein eindrückliches Erlebnis bzgl. des unterschiedlichen Umgangs mit medizinischen Fragestellungen. Ich saß vormittags auf der Terrasse über dem Fluss und hörte plötzlich einen lauten Knall. Ein älterer Angehöriger des Betreiber-Paares lag bewusstlos auf dem Rücken und zuckte ein wenig. Die auf mein Rufen herbeigestürzten Wirtsleute begannen gleich mit Herzmassage, obwohl der Puls gut tastbar war, und ließen sich nur schwer davon abbringen. Das ganze dauerte einige Minuten und war gefolgt von großer Schläfrigkeit, sah also aus wie ein klassischer epileptischer Anfall. Am Hinterkopf fanden sich zwei ordentliche Platzwunden. Mein Vorschlag, die Ambulanz zu rufen, Wundversorgung und so, wurde abschlägig beschieden. Solche Anfälle wären in letzter Zeit schon fünfmal aufgetreten und dies wäre sicher nicht der Letzte, es würde sich quasi nicht lohnen. Ein nicht mehr ganz frisches Unterhemd wurde um den Kopf gewickelt, der Blutfleck am Fußboden geschrubbt und gut war’s. Eine neu aufgetretene Epilepsie kann ein Hinweis auf einen Hirntumor sein. Außerdem kann man versuchen, mit Medikamenten die Anfälle zu verhindern. Obwohl es auch in Tajikistan zumindest in …

Der Pamir Teil 1

Den Pamir-Highway zu radeln war und ist ein Kernstück unserer Reise. Wir sind so früh im März aufgebrochen, damit wir nicht zu spät in Tajikistan ankommen.- Und jetzt sind wir hier! Es ist schon ganz schön verrückt. Durch diese lange Zeit, die wir unterwegs sind, fühlt es sich normal an, ein Stückchen weiter zu sein und etwas Neues zu erleben. Aber zwischendurch wird mir bewusst, dass wir tatsächlich in Zentralasien auf dem Pamir-Highway sind. Und das fühlt sich schon ganz schön irre an. In Dushanbe sind wir im Greenhouse-hostel untergekommen. Dieser Name kursierte schon seit dem Iran als „der“ Ort für Pamir-Radler. Und tatsächlich trafen wir dort mehrere Radler und Backpacker, die gerade von dort kamen. Besonders ein Neuseeländer konnte uns sehr wertvolle Informationen über die Strecke und die Versorgungsmöglichkeiten geben. Wir versorgten ihn dafür mit Adressen von guesthouses in Usbekistan und Iran. Und wir hatten zwei überraschende Begegnungen. Ein junger Deutscher, an sich schon eine Seltenheit hier, meinte, er würde Wolfsburg kennen, er habe dort mal in den Werksferien gearbeitet! Und dann stellte sich …