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Langsam wird es ernst.

Die Vorbereitungen laufen auf vollen Touren: heute in 4 Wochen geht der Flieger nach Bogota in Kolumbien. Fast zeitgleich startet unser Freund Axel Kuba auf seine Pyrenäen-Reise. Er fährt nicht etwa quer rüber sondern der Länge nach, vom Atlantik bis Perpignan am Mittelmeer. Sein Vorhaben ist mindestens so ambitioniert wie unseres. Er hat nämlich ein Handicap: Parkinson! Er weiß das seit ein paar Jahren und nach anfänglicher Ratlosigkeit hat er den Kampf aufgenommen, trainiert eisern und leistet Unglaubliches, um den Verlauf der Erkrankung aufzuhalten. Schirmherr ist übrigens unser OB Klaus Mohrs, ebenfalls begeisterter Fahrradfahrer. Die Tour ist auch eine Spendenaktion- nicht für sich natürlich, sondern für die Hilde-Ulrichs- Stiftung, die nicht-medikamentöse Forschungsprojekte zur Parkinson-Behandlung fördert. Axel freut sich über Wegpaten, die ihn symbolisch und die Stiftung monetär unterstützen – pro 20€ Spende wird man Wegpate für 1 km/20Höhenmeter! Auf Axels homepage das-3p-projekt.de/ findet sich auch ein Link zum Spendenkonto. Wir wünschen ihm von ganzem Herzen gutes Gelingen und viele Wegpaten und –patinnen, die ihn unterstützen!

Stopover Wolfsburg

Den Schlussakkord der Zentralamerikatour sind wir Euch schuldig geblieben. Plötzlich ging’s ganz schnell, schwupdiwupp waren wir zuhause und zwei Tage später schon voll eingetaucht ins “Zuhause”. So isses manchmal. Wir hatten uns 4 Wochen gegeben, um anzukommen. Dann spürten wir nach, ob unser ursprünglicher Plan noch realistisch ist. Und kamen zu dem Schluss- ja! Ambitioniert, aber möglich. Tja, und seit diesem Moment sind wir schon wieder in der Planungs- und Vorbereitungsphase – für Südamerika. Zwischendurch merke ich, dass es mir ein bisschen zu schnell geht mit dem Wiederlosziehen. Ich habe mich so auf den Garten gefreut, und hätte gerne eine ganze Saison gehabt. Nun dürfen/müssen andere den Großteil der Tomaten und Äpfel ernten. Wieso also so schnell? Nun, es gibt mehrere Gründe: Der Wichtigste – unsere Zeit läuft und diese Tour machen wir jetzt oder gar nicht mehr. Da wir klimazonenbedingt nur im Spätsommer/Herbst starten können, ginge es erst ein ganzes Jahr später. Und dann sind wir 68 und 61, und mein Knie jetzt schon die Achillesferse. Diese Südamerikatour hat es wirklich in sich. Absolute …

Warming up

Die Abreise war ja schon toll, mit vielen Nachbarn und Freunden und Sekt am Stehtisch, vielen Umarmungen und (meinerseits) auch ein wenig Rührung und Wehmut. Detlef hat unsere Räder und uns mit nepalesischem Mandala-Sand gesegnet. Etliche Freunde haben uns auf den ersten Kilometern begleitet, teils bis Braunschweig. Detlef fährt gar bis nach Frankfurt mit! Wir hatten –mal abgesehen von dem Gegenwind- allerbestes Reisewetter; nur am letzten Tag hat es ein wenig getröpfelt. Da hatten wir über den Vogelsberg zu fahren, und das war eine geniale Strecke, die uns unser Campingplatzwirt empfohlen hatte: die „Vulkanroute“, die sehr überwiegend aus ehemaligen Bahntrassen bestand mit der entsprechend geringen Steigung. Jetzt sind wir bei Frankfurt, direkt unter der Flughafen-Einflugschneise, verpacken unsere Räder und unser Gerödel. Detlef ist eben abgereist zu einer Tour entlang der Isar. Wir wollen heute noch unser Gepäck und die Räder abgeben. Morgen Mittag geht der Flug ab  … und dann wird’s ernst!

Wieder zurück in Wolfsburg!

Tja, nun ist es wirklich soweit. Ich sitze am Küchentisch zuhause, schaue in den Nieselregen und irgendwie fühlt es sich vertraut an und irgendwie auch ganz merkwürdig fremd. Natürlich ist jetzt erst einmal viel zu ordnen, regeln, organisieren- für uns eine große Umstellung, denn in den letzten Monaten war das Leben ja eher einfach strukturiert gewesen. Doch nun noch ein paar Worte zu unserer Rückreise: Am Flughafen hat alles super geklappt. Wir wurden mit den Rädern zum Extraschalter gebeten-wir hatten sie ja nicht einmal angemeldet- und dort wurden sie gewogen. Fritz Rad wog 34kg! Oh Schreck! Die Mitarbeiter waren auch etwas erschreckt und im ersten Moment ratlos, denn ab 30kg dürfen sie es nicht mehr mitnehmen, da es dann als Cargo läuft. Mist! Fritz hatte das Zelt, das ganze Werkzeug etc. schön mitverpackt. Nun gut, dann müssen wir halt nochmal ran. Da bemerkte ein Mitarbeiter, dass sie die Transportbox, in der die Gepäckstücke auf dem Gepäckband transportiert werden und die unter dem Rad lag, mitgewogen hatten. Und die wog dann 2,5 kg, sodass wir mit …

Lupi, ein echter Wolfsburger

Wir möchten einen Mitradler vorstellen, der noch 2 Tage vor unserer Abfahrt auftauchte. Es hat sich schnell herausgestellt, dass er gar nicht radeln kann, aber da er ein netter Kerl und sehr weltoffen ist, haben wir ihn mitgenommen. Meistens sitzt er angeschnallt hinten auf dem Rad und darf sich die Gegend anschauen. Er wird wohl ohne zu laufen, recht platte Füße bekommen, denn die Abspannstrippen quetschen sie etwas. Naja, wer reisen will, darf nicht zimperlich sein. Lupi ist ein Wolfsburger Gewächs und möchte gerne mit bis Japan. Zwischendurch wird er sich vielleicht selbst mal zu Wort melden, wenn ihm aus „Wolfsburger Sicht“ etwas auffällt, bisher war er mit Erinnerungsfotos zufrieden.

Leipziger Lerchen u.a.

In einer kleinen Bäckerei einen Michkaffee geschlürft und gefragt, was denn „Leipziger Lerchen“ seien, die da auf der Tafel angepriesen wurden. Wir wurden aufgeklärt, dass bis ins 17.Jhdt. Lerchen, gefüllt mit einer Speckpflaume, eine Leipziger Spezialität gewesen seien, die auch exportiert wurden. – Bis es fast keine Lerchen mehr gab. Dann wurden sie verboten. Ca. 100 Jahre später hat ein Bäcker Neue erfunden: Kirschen, dick mit Marzipan umhüllt in einem Mürbeteigpastetchen versteckt. Das gibt es auch mit Pistazien und als „Herrenvariante“ mit Zartbitterschokolade. Wir durften ein kleines Stück probieren- ein Viertelchen jeder. Das Marzipan war so mächtig, dass wir denken, ein Törtchen reicht für eine ganze Familie! Aber ausgesprochen lecker!  

Dresden, immer wieder schön

Auf dem wunderbaren Elberadweg (sehr zu empfehlen) bei Sonne und Rückenwind bis in die Dresdner Altstadt geradelt. Noch schnell einen Amarenabecher genossen, wahrscheinlich der letzte für eineinhalb Jahre, ein paar Fotos gemacht und dann zog es sich auch schon zu- wie angekündigt. Das Hostel in der Neustadt war ganz ok und abends trafen wir uns mit einem Wolfsburger Freund, der derzeit in der Nähe weilt. Ein schöner Abend. Morgens trüb und kalt, aber immer noch Rückenwind. Auf dem Elberadweg (lieber Michael, du sieht, wir fahren ja gerne Flussradwege!) weiter Richtung Tschechien. Es sind jetzt nur noch 6°C, nasskalt und man könnte es fast ein wenig ungemütlich nennen, wenn da nicht der hilfreiche Rückenwind wäre.   In Decin hatte ich nach 76km dennoch keine Lust mehr. Tschechisches Bier und Essen sind ja bekanntermaßen für Radler ausgezeichnet geeignet.  

Überraschendes Geständnis

Gestern teilte Karin mir mit, dass sie eigentlich ein Weichei sei und überdies faul. Sie würde beispielsweise nie einen Alpenpass hochradeln, wenn es nicht zwingend sein müsste, z.B. weil sie da eben unbedingt hoch wolle. Mir sind diese durchaus negativen Eigenschaften in den letzten 30 Jahren noch nicht aufgefallen. Aber ich werde mal drauf achten.

Magdeburg-Oschatz

Bisher waren die Wettergötter mit uns! Vorgestern Sonne, 18°  mit Seiten-Gegenwind; gestern bewölkter, 15° und Rückenwind. Mit guter Laune losgefahren: Am Sonntag hatten wir den Eindruck, dass sich in diesen sachsen-anhaltinischen Gegenden diverse Männlichkeitsrituale noch gehalten haben, die bei uns nicht mehr ganz so ausgeprägt beobachtet werden. Dazu gehört vor allem das Präsentieren der Höhe des Adrenalin- und Testosteronspiegels durch beherztes Fahren von Kraftfahrzeugen. Vielleicht bietet die ansonsten häufig eher spartanisch ausgestattete Landschaft auch wenig andere Möglichkeiten.         gefunden:             In Halle wurden wir herzlichst empfangen und nach köstlichem Essen machten wir einen netten Bummel durch die Stadt. Halle ist wirklich sehr nett! Studentenflair- jetzt, in den Semesterferien weniger durch vorhandene Exemplare dieser Spezies, sondern mehr durch die vorhandene Infrastruktur erkennbar. Am nächsten Tag ins mit Rückenwind durch Leipzig nach Oschatz. Dort hatten wir überraschenderweise den ersten Kontakt mit Indien!  

die ersten km sind geradelt!

Die letzten Tage waren für alle Beteiligten, vor allem Familie, Freunde und Praxis, etwas  anstrengend – habt Dank für Eure Geduld und Rücksichtnahme! Die vielen guten Wünsche und Glücksbringer haben uns sehr gefreut und wir haben (fast) alle mitgenommen! Und auch von zuhause werden sie wirken. Der Abschied und Aufbruch war super! Gutes Wetter, großer Bahnhof, gute Wünsche. Und viele, die uns auf den ersten km begleiteten; drei Freunde, die sogar bis Magdeburg mitgeradelt sind; sie mit leichtem Gepäck und wir mit unseren Schwertransportern. Die Räder sind doch ganz schön schwer, 52kg und 56kg und passen noch nicht zu meiner Kondition. Aber das wird sich noch geben.      

geocoin wieder dabei

Unser Geocoin, den wir schon zu unserer USA-Reise losschickten, und der erst vor einem Jahr wieder nach Wolfsburg zurückgefunden hat, darf auch wieder auf Reisen gehen. Gleichzeitig mit uns wird er in die Welt gelassen und zwar mit dem Auftrag, sich unterwegs mit netten Fahrrädern fotografieren zu lassen. Wir werden ab und an berichten, wenn es was Neues von ihm gibt. Hier kommt Ihr direkt zu unserem Geocoin “World Bike”.

Langsam rückt der Abschied näher

oder auch “langsam rückt der Start näher”. Morgens im Bett, schön kuschelig warm und gemütlich, stelle ich mir ab und an die Frage, warum ich um alles in der Welt diese wunderbare, sichere und bewährte Umgebung verlassen möchte und ob das Alles wirklich eine gute Idee ist. Und gleichzeitig ist da immer mehr Vorfreude und Kribbeln im Bauch. Ein dickes klares Ja- es ist richtig! füllt mich aus und ich weiß, in dem Moment, wo wir unterwegs sind, ist es wie es ist. Gestern abend hatten wir einen schönen Abend mit allen Nachbarn aus unserer Straße. Es lebt sich sehr gut hier und an dieser Stelle mal ein herzliches Dankeschön für das unkomplizierte und tolerante Miteinander!

Count down läuft: noch 20 Tage bis zum Start

Heute ist unser Iranvisum gekommen!! Fritz wird nicht müde, das Loblied auf das iranische Konsulat in Hamburg anzustimmen. Alles lief unkompliziert und die Konsulatsmitarbeiterin war außerordentlich zugewandt und freundlich. Wir freuen uns inzwischen sehr auf den Iran und haben das Gefühl, dass wir dort wirklich willkommen sind. Das ist schon irre, wie sich unser Gefühl für einzelne Regionen im Laufe der Vorbereitungszeit verändert hat. Vor allem mir ist die Entscheidung durch die Türkei und den Iran zu fahren nicht leicht gefallen. Intensive Überlegungen und Recherchen  bezüglich angemessener fahrradtauglicher Kleidung beschäftigten mich über etliche Wochen.  Inzwischen bin ich und sind wir entspannter und lassen das Ganze auf uns  zukommen. Wir sind nicht die Ersten, die durch den Iran radeln und  haben bisher nur positive Berichte gelesen. Ihr dürft gespannt sein, welche Lösung wir finden werden.