Autor: Karin

Grenze Uzbekistan-Tajikistan

Am letzten Abend in Uzbekistan haben wir –wenige Kilometer vor der Grenze- eine junge Bäuerin um eine Stelle für unser Zelt gefragt. Sie hatte da so eine Leichtbau-Datsche am Rande ihres Baumwollfeldes und drei Kühe. Unser Blick war durch einen dicken Wasserstrahl aus einem 15-cm-Rohr angezogen: der sah so schön nach Körperpflege aus. Wir wussten noch nicht, dass dies die einzige Trinkwasserversorgung für ein ganzes Dorf war. Ab 17°° bis nach Einbruch der Dunkelheit kamen die Menschen mit Flaschen, Kanistern, Milchkannen auf Schubkarren oder Fahrrädern. Der Abend war also sehr unterhaltsam. An der Grenze: Die usbekische Seite wollte es am nächsten Morgen dann wieder ganz genau wissen. Man war höflich korrekt und penibel. Alle Packtaschen auspacken, nicht aber die Werkzeugtaschen. Die Fotos auf den beiden Kameras wurden ausgiebig studiert, der PC musste hochgefahren werden. Sie suchen wohl einerseits Pornos und andererseits Hinweise auf islamistische Aktivitäten. Auch die Medikamente wurden wieder gecheckt, insbesondere auf Psychopharmaka und Opiate, mit ausdrücklicher Frage nach Codein (das wir als Hustendämpfer und Schmerzmittel kennen). Dies ist nun überraschend: Am Vortag hatten …

Samarkand-Dushanbe- endlich wieder Radfahren

Na ja, mit mehr Pausen als uns lieb ist, denn wir haben einfach zu viel Zeit bis zur Grenze und gleichzeitig aber auch wenig Lust, große Umwege zu machen. Also gibt es immer wieder Pausentage. Der erste Radeltag geht nach Sharisabz, einmal einen Pass hinauf und wieder hinunter. Am Gipfel machen wir stolz (immerhin 1100 Höhenmeter) ein Foto. Da kommt ein junger Mann von einem der etwas suspekten Verkaufsstände am Straßenrand und fragt, ob er mal Fritz‘ Rad fahren darf. An beiden Seiten geht es etwa 30 km abwärts, mit 3-6 %. Und da will er mal eben ein Rad ausleihen! Also Sachen gibt’s!! Nachmittags sind wir da. Diese Stadt ist eine einzige Baustelle. Die alte Bausubstanz, Moscheen, das Grab des Timor, etc. werden mit großem Aufwand quasi neu errichtet. Außen rum werden großzügige Parkanlagen angelegt, ganze Häuserzeilen wurden abgerissen, um Platz für breite Straßen und Ladenzeilen zu schaffen- alles gleichzeitig. Leider ist wohl auch das Hostel, dessen Adresse wir haben, dem zum Opfer gefallen. Dort wo es hätte stehen sollen, ist derzeit eine große …

Samarkand 2

Diese Stadt mit dem märchenhaften Namen ist für uns eng verbunden mit Vorstellungen von Kamelkarawanen, orientalischen Bazaren, Seiden- und Gewürzhandel etc. Sie war eine der wichtigsten Handelsmetropolen während der großen Zeit der Seidenstraße. Die alten restaurierten Gebäudekomplexe sind prachtvoll, voller wunderbarer Mosaike und Kacheln. Ringsum ist es eine normale (moderne) zentralasiatische Großstadt. Und wie in Buchara bauen sie auf den Tourismus als Wirtschaftsmotor. Für unser Gefühl ein wenig zu sehr. Damit meinen wir zu viele Souvenirläden mit zu teuren Angeboten. Fast überall wird Eintritt verlangt mit speziellen Touristenpreisen. So zahlt ein usbekischer Tourist z.B. 1.000 Soms Eintritt, der europäische Tourist 27.000 Soms. Letzteres sind umgerechnet fast 7 €. Auf meine Aussage, dass dies zu teuer sei, wurden es plötzlich nur 15.000 Soms, die wir dem Kontrolleur diskret 10 min. später in die Hand zahlten. Das nennt man übrigens gelebte Korruption. So geht es hier leider fast an jeder touristischen Sehenswürdigkeit. Das nimmt uns etwas die Freude und Motivation. Außerdem haben wir inzwischen das Gefühl, genug Mausoleen, Medresen und Moscheen gesehen zu haben, auch wenn wir …

Guesthouses-moderne Oasen für Traveller

Vielleicht ist Euch aufgefallen, dass wir die letzten Wochen öfter davon berichtet haben, dass wir in homestays, hostels oder guesthouses abgestiegen sind. In Shiraz war das Erste Mal, dass wir auf ein „traditional guesthouse“ gestoßen waren. Es war toll, auf einmal nicht mehr allein zu sein, sondern sich mit Gleichgesinnten über das Woher, Wohin, Erfahrungen, Neuigkeiten etc. auszutauschen. Dort konnten wir das „Abhängen“, „Chillen“, „Relaxen“ noch nicht so ganz genießen. Uns trieb es in die Stadt zum Sightseeing, „Ausnutzen“ der Zeit etc. Inzwischen, mehrere Städte und guesthouses weiter, werden die Gespräche, die ruhige Atmosphäre, das Nichtstun immer wichtiger, und vor allem der Austausch von wichtigen Informationen über die Strecken; bei uns aktuell über den Pamir High Way (Ist er offen, gibt es neue Erdrutsche oder eingestürzte Brücken, wie sind die Straßenverhältnisse, wie ist die Sicherheitslage?) Damit sind es auch wichtige Informationsbörsen, wie früher vermutlich die Karavansereien auch. Und wie es in den 60iger und 70igern der Puddingshop war. Diese Hostels sind familiengeführt, eher einfach in der Ausstattung (den hiesigen Verhältnissen entsprechend), haben oft einen Dorm …

Samarkand

In aller Kürze, bevor das Internet wieder zusammenbricht. Wir sind seit gestern in Samarkand! Der Name klingt schon nach TausendundeinerNacht! Uns geht’s gut. Die drei Tage von Buchara hierher waren problemlos. Wir haben einmal unter Bäumen auf zwischen Baumwollfeldern geschlafen und einmal unter Bäumen neben einem Restaurant und Kühen und Eseln. Dann wurde eine Dusche doch sehr nötig und wir freuten uns auf das Hostel Bahodir in Samarkand. Hier treffen sich wieder die Radler. Und wir trafen tatsächlich etliche bekannte Gesichter wieder. Die Hostels/Guesthouses sind fast soetwas wie kleine vertraute Inseln in der Fremde. Wir werden wohl drei Tage bleiben, Sightseeing, Ketten wechseln und Ritzel drehen, Beiträge aktualisieren. Dann geht’s Richtung Tajikistan weiter. Aber wir können erst am 15.08. über die Grenze, wir haben also Zeit. Die letzten nachrichtenvom Pamir Highway waren ganz optimistisch, keine weiteren Erdrutsche mehr und die Straße ist wohl wieder offen. Wir hoffen, dass alles klappt. Fotos und mehr gibt’s im Laufe der nächsten Tage. Skypen ist wohl allerdings nicht möglich. Also liebe Familie, Ihr müsst wohl noch warten bis Dushanbe. …

Grenzüberschreitungen

Für diese für uns so wichtigen Tage möchte ich auch noch ein paar Worte aus meiner Sicht beisteuern. Die Quintessenz: Wir wissen jetzt noch besser, was geht und was nicht. Speziell ich habe meine Grenzen deutlich überschritten und konnte damit eine wichtige Erfahrung machen, z.B. wie sich völlige Erschöpfung anfühlt. Doch zuerst ein paar Erfahrungen und Beobachtungen zu den Grenzübergängen. Über die turkmenischen und besonders die usbekischen Grenzbeamten hatten wir schon viel gelesen und gehört, meistens eher Kritisches bis Negatives. So waren wir innerlich auf einiges gefasst- in Erinnerung an alte DDR-Grenzerfahrungen. Dort hat man allerdings verstanden, was sie von einem wollten und konnte die Formulare lesen, hier waren wir auf Mithilfe angewiesen, die wir allerdings auch bekamen, d.h. z.T. füllten die Grenzer sie selbst aus und wir mussten unterschreiben (was auch immer). Das Wichtigste war für die Zollerklärung  jeweils das Barvermögen, das man angeben musste, bzw. in Usbekistan auch alle Wertsachen. Wir wussten, dass wir gut beraten sind, nichts zu vergessen, denn sonst kann es bei der Ausreise Schwierigkeiten geben- oft gehört. Da man nicht mehr ausführen als einführen darf …

Verkehr im Iran

Der iranische Auto- oder Motorradfahrer blickt konsequent nach vorne. Da hat er genug zu tun; der Blick nach hinten ist unüblich. Das auch beim Öffnen der Fahrertür oder beim Losfahren vom Straßenrand. Erst mal fahren; wenn keiner hupt, ist das schon ok. Das geht so weit, dass die hier üblichen Kleinkrafträder mit 125-250 ccm ohne Spiegel ausgeliefert werden. Spiegel sind Zierrat, Sonderausstattung wie Kuhfänger oder Sturzbügel. Helme sind unüblich. Vier Menschen auf einem Moped sind absolut normal. Auf diesem Moped saßen nur fünf Menschen; der Helm gehört zu einem Moped dahinter. Viele iranische Fahrer (Motorrad oder Auto) sollen keinen Führerschein haben. Die Polizei komme beim Prüfen und ahnden nicht hinterher. Wer erwischt wird, zahlt entweder eine Geldbuße oder schmiert ein wenig und fährt weiter. Bei Unfällen zahlt die Versicherung erstaunlicherweise trotzdem! Ob es ein Mindestalter zum Moped fahren gibt, wissen wir nicht. Dementsprechend sieht es mit der (Kenntnis? und) Einhaltung irgendwelcher Verkehrsregeln aus: Rechs abbiegen von der linken Spur, Gegenrichtung in der Einbahnstraße und ähnliches sind gängig. Rote Ampeln werden von Motorrad- noch seltener respektiert …

Nur mal so angedacht

Gesetzt den Fall, jemand hat Lust oder Interesse daran ein paar Tage ganz privat die iranische Küche nicht nur kennenzulernen, sondern sie auch kochen zu lernen, oder fände es spannend, ein paar Tage in die nomadische Teppichweberei oder -restauration eingeweiht zu werden, dann wäre Valis homestay sicherlich ein sehr geeigneter Ort dafür. Ich persönlich finde diese Idee sehr reizvoll. Unterhaltsame und sehr familiäre Atmosphäre.

Ramasan

Als wir das zweite Mal in Teheran waren, begann der Fastenmonat Ramasan. Nun sollen laut Koran Gläubige fasten, was wir ja nicht sind, und zweitens sind Reisende (wie auch Kinder, Alte und Kranke) ausdrücklich vom Fasten ausgenommen, sollen das aber später nachholen. Aber dann sind wir ja schon außer Landes. So sind wir aufgerufen, die religiösen Gefühle anderer nicht zu verletzen und allzu auffälliges Essen und Trinken in der Öffentlichkeit zu vermeiden. Nach übereinstimmender Meinung verschiedener Leute halten sich aber sowieso nur vielleicht 50 % der Iraner an die immerhin gesetzlich vorgeschrieben Fastenregeln, nämlich nach Morgendämmerung („wenn man einen schwarzen von einem weißen Faden unterscheiden kann“) bis nach Sonnenuntergang nicht zu essen und nicht zu trinken. Da gibt es diverse Tricks. Am einfachsten ist es, die Vorhänge zu zuziehen. Allah sieht zwar alles, aber er ist sehr weit oben. Beliebt scheint auch zu sein, sich mit der ganzen Familie ins Auto zu setzen und in den nächsten Park zu fahren. Dann ist man ja reisend und muss nicht fasten. Man kann auch das Essen und …

Teheran-Mashhad

Wir sind in Mashhad angekommen, ruhen uns hier 5 Tage aus und nutzen die Zeit, um endlich die Berichte und Bilder auf die Seite zu stellen. Einige von Euch haben sich vielleicht schon Sorgen gemacht. Also: uns geht es gut! Wir haben uns Zeit gelassen, wie man auf der Statistikseite erkennen kann, denn wir haben Zeit. Unser Turkmenistanvisum- seit gestern haben wir die Stempel im Pass! – läuft vom 13.-17.07.. Also haben wir mehrfach einen Pausentag eingelegt und die Etappen je nach Versorgungssituation und klimatischen Bedingungen auch mal kürzer gestaltet. Wir wollen Euch einen kurzen Überblick geben, was für Erfahrungen wir in dieser Zeit sammeln durften. Von Semnan sind wir morgens um 4.00 Uhr aufgebrochen. Wir wussten, dass 800 Höhenmeter vor uns lagen und wollten die „kühle“ Zeit ausnutzen. Die Fahrt durch die nächtliche Stadt hatte einen ganz besonderen Reiz. Nur ab und an ein Auto oder Moped, einzelne Leute kamen schon vom Morgengebet, ansonsten war es still und auch der Wind schlief noch. Doch leider war diese Freude nur von kurzer Dauer. Noch bevor …

Zurück in Teheran

Morgens am Busterminal angekommen und mit dem Taxi zur Usbekischen Botschaft. Um 7.00 Uhr waren wir die 2. auf der Liste. Bis 9.00 Uhr trudelten noch einige Leute ein, u.a. eine holländische Familie mit drei halbwüchsigen Kindern, die auf dem Weg nach Malaysia waren. Sie haben zuhause alles aufgegeben, sind schon oft in Südostasien unterwegs gewesen und fühlen sich in Holland nicht mehr recht wohl. Am nächsten Tag haben wir sie nochmal vor der turkmenischen Botschaft getroffen.- Um 10.30 Uhr hatten wir unser Visum!! Nun schnell zur Visaverlängerungsstelle für das iranische Visum. Die Adresse hatten wir und als inzwischen routinierte ÖPNV- User fanden wir sie auch. Drinnen wurde uns mitgeteilt, dass wir woanders hin müssen. Ein Zettel mit Adresse natürlich in Farsi und die Beschreibung, dass es ein offizielles Gebäude sei. Große Enttäuschung und Verunsicherung unsererseits. Vor drei Wochen waren sie noch zuständig. Na ja, dann also los. Nein-kein Taxi. Irgendjemand erzählte was von Bus und wir versuchten es mit der nächsten Bushaltestelle. Nach zwei Anläufen waren wir drinnen und der Fahrer sagte uns Bescheid, …

Busausflug Dritter Teil: Yazd

Yazd ist eine Stadt, die östlicher als Isfahan und Shiraz und dennoch erst in der Mitte von Iran liegt. Wir fuhren wieder mit dem Nachtbus, gemeinsam mit sechs Travellern vom Golshan Hostel. Morgens um 7 Uhr Ankunft. Wir fahren sehr günstig mit dem Taxi in die Stadt zum Silk Road Hostel, in der Hoffnung Zimmer zu bekommen. Leider Fehlanzeige; der Nachtwächter lässt uns gar nicht erst rein, alle Zimmer seien belegt. Also 50 m weiter zum nächsten Hostel. Dort wirkt alles leer und verschlafen. Irgendjemand meint, dort gäbe es „Würmer“! Wir können uns zwar nicht vorstellen, was für Würmer das sein sollen, aber wir lassen uns die Zimmer und Betten zeigen. Keine Nobelherberge, aber für den günstigen Preis eigentlich in Ordnung. Also sagen wir zu, Fritz und ich ein Doppelzimmer, Patrick ein Einzelzimmer und die anderen in den Dorm (Schlafsaal). Da für uns alle Internet wichtig ist, versuchten wir uns einzuloggen. Und das gestaltete sich schwierig. Bei einzelnen hat es funktioniert, bei Patrick´s Mac nicht und wir brauchten wieder mal das Netzwerk-Kabel. Patrick ist daraufhin …

Busausflug zweiter Teil: Shiraz

Spätabends den Bus nach Shiraz genommen. Wir sind ja schon fast routiniert und sind sogar mit dem letzten Bus quer durch die Stadt hingefahren. Wieder mal getrennt, Fritz vorne, ich hinten, mit einem kleinen Gespräch mit mitfahrenden Frauen, die mir mal wieder erzählen, dass der Hejab für sie auch lästig und unbequem sei. Am nächsten Morgen um 7.00 Uhr Ankunft in Shiraz. Wir finden den Weg (zu Fuß) zum Golshan-Hostel und sind um 8.00 Uhr noch rechtzeitig zum Frühstück dort. Erstmalig ein richtiges internationales Travellerhostel! Es ist wirklich ganz wunderbar. Im Innenhof ein kleiner Teich mit Springbrunnen, in dem meistens ein paar Melonen zur Kühlung schwimmen; ringsum breite Sitzpodeste mit Teppichen und Sitzkissen ausgestattet, belegt mit jeder Menge von meist jungen Travellern, die hier mehr oder weniger abhängen oder mit ihren Smartphones oder Lappis kommunizieren. Und tatsächlich etliche Deutsche darunter. Wir treffen Simon, der ein Jahr als Backpacker unterwegs sein will, und Patrick, Schweizer Radler, der wie wir sein Rad in Teheran gelassen hatte. Wir blieben drei Tage und genossen die Zeit, auch mal “abzuhängen”, …

Busausflug Erster Teil: Isfahan

Von Teheran aus fuhren wir mit dem Nachtbus nach Isfahan. Alle sagten uns, dass es sehr unkompliziert sei. Da wir Zeit hatten, denn wir wollten erst um Mitternacht fahren, latschten wir mal wieder bis zum Terminal. Er ist nicht so groß wie in Ankara, aber dafür ein wenig turbulenter; und in der Dunkelheit ein Farbenspektakel ohne Gleichen. Im Iran sind die Städte, in denen wir bisher waren, nachts alle sehr bunt beleuchtet. Es blinkt und funkelt, Lauflichter, Farbwechsel etc. Strom ist günstig. Unser Bus war ein VIP-Bus der besseren Klasse mit weniger Sitzen, mehr Beinfreiheit, hochklappbaren Fußteilen und einer kleinen Servicebox (Süßkram und Getränk), die man bei Antritt der Fahrt vom Busbegleiter in die Hand gedrückt bekommt. Morgens um 5.30 Uhr, es war noch dunkel, kamen wir übernächtigt in Isfahan an. Da wir keine Ahnung hatten in welcher Richtung die Stadt liegt, setzten wir uns erstmal ins Gras, und beobachteten, was um uns rum passierte. Langsam wurde es hell und die ersten Läden in der Terminalzentrale öffneten. Mit einem kleinen Übersichtsplan in der Hand gingen …

Visabeschaffung zweiter Teil

Jetzt sind wir seit fast einer Woche in Teheran und haben es endlich heute geschafft, unser usbekisches Visum zu beantragen! Eigentlich wollten wir es gestern schon erledigen, aber unser Plan hat nicht funktioniert. Geplant war: Frühmorgens um halb sieben mit dem Taxi zur usbekischen Botschaft und sich dort auf eine Liste eintragen, dann zur deutschen Botschaft und die Bescheinigung organisieren, dann zurück zur usbekischen Botschaft. Geschafft haben wir: nach ca 1 ½ Std. die usbekische Botschaft gefunden (Taxifahrer war nicht wirklich kompetent, sprach so gut wie kein Englisch und hat uns zuerst in einen Park gefahren, weil er dachte wir wollten frühstücken!) Dort gab es aber keine Liste zum Eintragen und alles war zu. Öffnungszeit 9.00-11.00. Also wieder zurück Richtung deutsche Botschaft. Inzwischen Rush-hour und nur noch Stau, nach einer weiteren halben Stunde Fahrt ohne sichtbare Näherung an die deutsche Botschaft Kehrtwendung und zurück zur usbekischen, in der Hoffnung, es ginge auch ohne die Bestätigung. Angekommen stellt sich raus, es ist die falsche Adresse, die Visastelle ist woanders- übrigens die Adresse, die wir dem Taxifahrer …

Visabeschaffung in Teheran

Eigentlich sind wir selbst schuld. Wir haben verbaselt, dass für das usbekische Visum ein „letter of invitation“ den Prozess erheblich beschleunigt und vergessen vorab eines zu organisieren. Dumm gelaufen. Nun kann es sein, dass es zwei Wochen dauert. Den LOI zu organisieren, dauert allerdings genau so lange. In einem Bericht habe ich gelesen, dass ggf. eine Bestätigung des deutschen Konsulats den Prozess ebenfalls erleichtern könnte, also werden wir das versuchen zu bekommen. Allerdings haben die Botschaften erst am Sonntag wieder auf!! Und die Öffnungszeiten sind meistens nur wenige Stunden am Vormittag. Da wir für Turkmenistan ein Transitvisum beantragen (die einzige Möglichkeit für Individualtouristen), brauchen wir die Visa des Ein- wie Austrittslandes- also das usbekische Visum! Dieses Visum dauert ebenfalls einige Tage, kann jedoch in Teheran beantragt und in Mashed abgeholt werden. Die Unterlagen, Passkopien, Passfotos, mehrseitige Antragsformulare, haben wir teilweise (Passfotos), die Formulare müssen online ausgefüllt und ausgedruckt werden. Außerdem benötigen wir Farbkopien auch der Visa. Dumm, dass unser kleines netbook sich weigert, das Passwort des Hotels zu akzeptieren. Mehrstündige Versuche, allein, mit lokaler wie …

Kandovan Pass und Anfahrt nach Teheran

Am 02.06. fuhren wir also los. Wir waren sehr überrascht über die touristische Infrastruktur entlang der Straße. Restaurants, Läden, etc. Ich habe noch nie so viele aufblasbare Badetiere, Schwimmreifen etc. gesehen. Quietschbunt, trubeliger Ausflugsverkehr, bei langsam enger werdender ansteigender Straße. Aber alles noch machbar. Es ist nicht ganz so heiß und wir waren guter Dinge, mit vielen Pausen und Gelassenheit auch diesen Pass zu bewältigen. Bis wir nach ca. 50km eine Trinkpause am Straßenrand machten. Ein Polizeiwagen kam, hielt an und machte uns eindeutig Zeichen, weiterzufahren. 100m weiter stand der nächste und hielt uns an. Wir könnten hier nicht weiter, müssten zurück, die Straße wäre für Fahrräder gesperrt. Es dauerte etwas, bis wir das verstanden, noch etwas länger, bis der Polizist verstand, dass das Zurückfahren und die von ihm benannte Ausweichstrecke für uns eine ganze Woche bedeutet hätte und noch ein wenig länger, bis ein Polizist mit besseren Englischkenntnissen kam. Es war eindeutig. Für uns war kein Weiterkommen, die Straße würde für drei Tage gesperrt und zur Einbahnstraße Richtung Kaspisches Meer. Allerdings würde uns erlaubt, …

Kaspisches Meer

Da wir immer wieder Schwierigkeiten mit dem Internet haben, d.h. unser kleines netbook mag die Passwörter hier nicht akzeptieren- ein auch mit viel Rumprobieren, Expertenunterstützung u.a. scheinbar nicht lösbares Problem- schreiben wir jetzt hier in Teheran Berichte von den letzten Tagen. Am 30.05. gönnten wir uns einen Erholungstag in der kleinen Ferienanlage in Anzali. Unser Zimmer war ca. 100 m vom Wasser entfernt, eine kleine überdachte Terrasse fürs Ausspannen ideal. Leider konnte nur Fritz mit Badehose ins Wasser. Der Frauenbadestrand war, wo wurde berichtet, zwei Kilometer weit weg. Ich hätte nur mit voller Montur, Hose, Hemd, Kopftuch, ins Wasser gedurft- das war nicht sehr attraktiv. Also war für mich nur Schauen angesagt. Übrigens sind auch nur wenige Männer ins Wasser. Viel ausgiebiger und mit großer Begeisterung wurde dagegen Jet-Ski gefahren! Bei einem kleinen Bazarbummel fand ich eine dünne sehr weite Hose, die ich nun zum Fahren trage, unten mit Haargummis zusammengezogen- sieht lustig aus, aber leider ist eine meiner zwei Treckinghosen von der Leine verschwunden. Es gibt also auch im Iran nicht nur freundliche Menschen. …

Iranische Hochzeit

Vor drei Tagen, als wir gerade über den Pass waren und uns eine warme Suppe wünschten, denn es hatte mal wieder geregnet, hatten wir eine folgenreiche Begegnung. Der Pass ist fantastisch und berühmt und so gibt es hier eine reichhaltige Straßenstandkultur. Überall wird Honig verkauft, Süßkram oder kleine Essenstände mit Sitzgelegenheiten laden zur Rast ein. So hielten wir an einem Stand und überlegten, ob es wohl etwas Warmes zu Essen oder nur Cai gäbe. Da kam eine junge Frau auf uns zu, sprach uns englisch an und dolmetschte mit dem Ladeninhaber. Sie war mit mehreren Frauen verschiedenen Alters unterwegs und sie saßen sehr vergnügt auf den hier üblichen Sitzpodesten. Ich sprach sie wegen eines Fotos an, und spontan hatten wir ein Foto mit drei gutgelaunten aufgekratzten Frauen. Beim Verabschieden erzählte sie, dass sie zur Hochzeitszeremonie ihres Cousins fahren würden und ob wir nicht Lust hätten, dabei zu sein. Eine grandiose Einladung! Der Ort, Anzali, lag auf unserem Weg und so sagten wir zu, zwei Tage später um 19.00 Uhr in einer bestimmten kleinen Hotelanlage aufzukreuzen. …

Gestern war ein wunderlicher Tag!

Wir sind gut losgekommen, dann zog sich aber doch ein ziemliches Gewitter zusammen. Da haben wir uns erst mal wieder zum Tee einladen lassen, diesmal von den Arbeitern eines Schotterwerks. Ohne wirklich nass zu werden, haben wir den getunnelten Pass des Elburs-Gebirges erreicht. Vor 40 Jahren war dies eine unbefestigte sehr löcherige Straße; nun eine schöne, etwas holperige Abfahrt mit vielen Roadside-Restaurants. In einem haben wir eine Suppe gegessen und sind dabei zu einer iranischen Hochzeit eingeladen worden, morgen abend und direkt auf unserem Wege liegend! Wir sind sehr gespannt! Von den Einladenden erfuhren wir auch, wie das mit dem Internet ist und haben uns das wunderbare Hotel Parla (vier Sterne!) nahe bei empfehlen lassen, was wir nun auch -etwas zögernd- angelaufen haben, wegen des Internets. Mit dem Inhaber Masood Mohajeri haben wir sehr lange gesprochen über die Situation im Iran, die Hoffnungen und Erwartungen der Menschen. In diesem Gespräch wurden die bisher gewonnenen Informationen im wesentlichen bestätigt und aus Sicht eines Unternehmers und reiferen Menschen ergänzt. Er hat uns dann (obwohl wir eigentlich im …