Catemaco ist oben, Acayucan ist unten, also geht’s bergab. Dachten wir so. Stimmt aber nicht ganz. Zwischendurch gibt es da wirklich eine wunderbare Abfahrt von 15 km, aber erst mal muss man ja aus dem Krater raus. Und nach der Abfahrt war es nicht platt wie wir erwartet hatten, sondern geradeaus und hügelig, auf und ab und auf und ab und auf …
Danach haben wir dann einfach die Autopista genommen, die mexikanische Variante der Autobahn, aber vom Ausbaugrad doch nicht ganz vergleichbar. Am ersten Tag war das so ziemlich das fieseste, was wir an Straße erlebt haben: Baustelle an Baustelle, kilometerlange sehr schmale einspurige Führung, oft unbefestigt, heftiger LKW-Verkehr. Oft hatten wir zwischen Truck und Packtasche kaum 30 cm Luft. Hört sich gefährlich an und war es auch, es gab aber keine Alternative. Man hätte das filmen sollen; wir hatten aber anderes zu tun.
Am nächsten Tag, dem 1. Advent, war die Autobahn in perfektem Zustand, kein Verkehr, meist hatten wir die ganze Straße für uns alleine, Rückenwind, Landschaft pott-eben. Und so blieb das auch bis Villahermosa. Da haben wir uns für drei Nächte einquartiert, weil die Wetter-App zwei Tage Gewitter angesagt hat. Gibt aber bis jetzt keinen Tropfen Regen. Man kann sich eben auf nichts verlassen.
Villahermosa ist allgemein kein Highlight, eine Stadt wie viele. Wir bummeln ein wenig, waschen mal wieder und bringen diese Website auf die Reihe. Heute waren wir aber denn doch mal in einem innerstädtisch gelegenen Park, der die einzige hiesige Sehenswürdigkeit darstellt. Im Reiseführer wird schon gewarnt, dass das häufigst vertretene Tier die Mücke sei. Und richtig, am Eingang verkaufen die Händler en gros Repellents. Thema des Parkes sind Skulpturen der Olmeken, ein Volk, das vor Azteken und Maya etwa 900-300 vor Christus hier eine Hochkultur hatten. Man hat diese Skulpturen von den Ruinen ihrer Stadt nahe dem 60 km westlich gelegenen La Venta nach Villahermosa verbracht, um sie vor dort geplanten Ölböhrungen zu retten. War sehr interessant, ein schön angelegter Weg durch einen dschungelartigen Park mit wunderbaren Bäumen und anderen Pflanzen, Tieren in teils schäbigen, teils akzeptablen Gehegen oder frei herumturnend wie die putzigen Nasenbären.
Morgen fahren wir nach Frontera ans Meer. Da könnte man Baden. Die Wetter-App kündigt Sonne an. Also regnet es wahrscheinlich. Man kann sich ja auf nichts verlassen.