Eigentlich mögen wir das Fliegen ja gar nicht, schon gar nicht mit Fahrrädern. Meistens geht doch irgendwas kaputt. Die Lufthansa macht da eigentlich keine besonderen Vorschriften, nicht mal eine Obergrenze für Maße oder Gewicht. Da haben wir nach Demontage von Lenker, Sattel und Pedalen die Räder in Luftpolsterfolie eingewickelt und darüber so eine elastische Haushaltsfolie gezogen. Das wurde beim Vorabend-Einchecken ohne Zögern akzeptiert. Im Flieger sitzend konnten wir zufällig sehen, wie die Räder verstaut wurden, nicht ganz so sanft, wie wir uns das gewünscht hätten, aber noch eben akzeptabel. Anschließend haben wir keine Schäden festgestellt.
Der Flug ging über Grönland: phantastische Landschaft! Allerdings könnte es sein, dass die Schneebedeckung früher stärker war. Und der Luftverkehr, den wir jetzt gerade nutzen, hat ja einen nicht unerheblichen Anteil am Klimawandel. Es bleibt ein ungutes Gefühl.
Um 17:15 (Ortszeit) war Landung. Wegen unseres zwischenzeitlichen „Schurkenstaat“-Besuches (Iran) und unseres acht Jahre alten 10-Jahres-Visums hatten wir etwas Respekt vor dem Immigration-Officer. War aber alles völlig problemlos: In der Halle stehen in langen Reihen Visum-Prüfautomaten: einige Fragen beantworten (Geschäftsreise-nein, Lebensmittel-nein, Drogen-nein …), Visum auf die Glasplatte legen-ok, Hand auf Glasplatte legen-ok, Foto machen-fertig. Der Officer haute dann noch den Stempel in den Pass und das war’s. Und ich hatte mir im Flieger noch extra die Haare gekämmt und zusammengebunden!
Ortszeit heißt, dass es zuhause jetzt 4°° morgens ist. Also sind wir einigermaßen fertig. Wir sind mit einem Schulfreund von Karin verbunden, der mit seiner Familie 27 Meilen (= 43 km) vom Flughafen entfernt im Stadtteil Pasadena wohnt. Da sind wir mit einem vorgebuchten Shuttle-Bus hin, was etwas hakelig war, weil die keine Vorstellung davon hatten, wie sperrig zwei verpackte Räder sind. Sind dann aber doch heil angekommen und hatten einen wunderbaren Abend.
Heute: Räder zusammenbauen, Gepäck aus unseren Myanmar-Reissäcken in die Packtaschen räumen, Strecke nach Las Vegas planen, Proviant und vor allem Plastik-Galonen für Wasser besorgen. Und schließlich: faul am Pool abhängen!
Ihr könnt es gut haben ;-) . Na dann guten Start Richtung Death Valley, ich bin echt gespannt
Welch eine Treterei, wenn mehrere Gallonen Wasser am Fahrrad baumeln. Und schnell austrinken hilft ja auch nicht wirklich.
Dann mal Euch Beiden einen guten Start in die Hitzeschlacht nach Süden.
Pia und Rainer
PS: Aus einem gelungenen Kanada-Urlaub zurück. Das Land wäre auch etwas für Euch mit dem Fahrrad.