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Baja California: von El Rosario bis Guerrero Negro

Jetzt wird es wirklich einsam: Keine Industrie mehr, viel Strecke, bergig, sieht zum Teil aus wie Arizona oder Kalifornien. Aber zunehmend auch grün: der Tropensturm Rosa, dessen Ausläufer wir in Kalifornien gespürt haben, hat eine Menge Wasser in die Baja gebracht, wo es jetzt –nach 4 Wochen- zu blühenden Landschaften führt. Viele Flächen sind mit einem frischen Grün überzogen, die Kakteen, die man jetzt häufig sieht, und viele Blumen blühen. Aber vielleicht ist es auch einfach die Jahreszeit. Die Versorgungsabstände werden weiter („nächste Tankstelle 220 km“), alle 50 km gibt es mal ein Roadside-Restaurant, die oft 24 Stunden auf haben, neben denen wir unser Zelt aufschlagen. Man sollte tunlichst hinter das Haus gehen, weil nachts erstaunlich viele Trucks anhalten, die die Kühlanlagen laufen lassen. Zu zweit 24 Std-Öffnungszeiten – und das über Jahre! Übrigens soll es in Mexiko ein Benzinproblem bzw. Geschäftsmodell geben. Truckfahrer zapfen Benzin aus dem Tank in Kanistern ab, die werden gebunkert und billig weiterverkauft. Ein entsprechendes Foto haben wir wieder gelöscht. Tiere? Im Norden sieht man noch mal ein Erdhörnchen, auch …

Baja California von Ensenada bis El Rosario

So stellt man sich die Baja California ja vor (oder wir haben das zumindest): flache Sanddünen, sparsamer Bewuchs, im Hintergrund das Meer. Zumindest im Norden ist das aber ganz anders. Es ist bergig, teil auch sehr bergig, und in den Tälern gibt es eine regelrechte Agrar-mega-industrie. Riesige Gewächshäuser, Gemüseanbau, Erdbeeren unter Folie bis zum Horizont. Die ArbeiterInnen werden morgens und abends mit Schulbus-Kolonnen gefahren. Der Verdienst übrigens sei, so hörten wir, um 3 € pro Tag. Daneben ist das aber auch eine in Mexiko bekannte Weinbau-Region. Auch hier wird eher im Großen gedacht: Weinstöcke bis zum Horizont. In den Ortschaften gibt es  meist mehrere Motels und Restaurants, beides höchstens halbe Preise im Vergleich zu USA. Zelten nahe der Städte schien uns irgendwie nicht ratsam, auch außerhalb waren wir –wegen der intensiven Flächennutzung- unsicher. Man soll zwar in der Dunkelheit wegen des Verkehrs (riesige Gemüse-Trucks auf schmalen Straßen) keinesfalls unterwegs sein, aber sonst sei die Baja nach Meinung der meisten Einheimischen sicher. Allerdings haben wir auch mal Hinweise auf Schießübungen gefunden – da hätten wir eher …

Nun also Mexiko!

Die Grenze war unkompliziert. Ausreisestempel USA nicht nötig, Zettel ausfüllen im Migration-Office, jeder 29 $ bei der Bank einzahlen, Einreisestempel. Der Zoll hat uns ohne Gepäck-Check durchgewunken. Erik stand schon da, hatte nix ausgefüllt, nix bezahlt, keinen Einreisestempel. Könnte bei der Ausreise Ärger geben! Also zurück. Eine halbe Stunde später war das erledigt; da hatten wir schon unsere ersten mexikanischen Tacos und Enchiladas weg. Nach Verabschiedung von Erik, der andere Pläne hat, hatten wir eine Enttäuschung wegzustecken: Unser Warm-showers-Gastgeber in Tecate war nicht zu finden. An der angegebenen Adresse war er vollkommen unbekannt und auch mit Hilfe englisch sprechender Passanten nicht aufzuspüren. Telefon hatte er nicht angegeben; also sind wir dann in ein Motel. Wir hatten ja gehofft, um Tijuana herum zu kommen. Aber dann hätten wir uns auf die Autobahn Correo 2000 trauen müssen. Es heißt immer, kann man ruhig machen in Mexiko, aber wir haben es, so am ersten Tag, nicht gewagt. Also mussten wir rein, bis ins Zentrum. Alles in Allem nicht gerade die Perle der Baja. Die Randbezirke erinnerten uns an …