Der Pamir Teil 2
Im homestay in Kalaikhum hatten wir ein eindrückliches Erlebnis bzgl. des unterschiedlichen Umgangs mit medizinischen Fragestellungen. Ich saß vormittags auf der Terrasse über dem Fluss und hörte plötzlich einen lauten Knall. Ein älterer Angehöriger des Betreiber-Paares lag bewusstlos auf dem Rücken und zuckte ein wenig. Die auf mein Rufen herbeigestürzten Wirtsleute begannen gleich mit Herzmassage, obwohl der Puls gut tastbar war, und ließen sich nur schwer davon abbringen. Das ganze dauerte einige Minuten und war gefolgt von großer Schläfrigkeit, sah also aus wie ein klassischer epileptischer Anfall. Am Hinterkopf fanden sich zwei ordentliche Platzwunden. Mein Vorschlag, die Ambulanz zu rufen, Wundversorgung und so, wurde abschlägig beschieden. Solche Anfälle wären in letzter Zeit schon fünfmal aufgetreten und dies wäre sicher nicht der Letzte, es würde sich quasi nicht lohnen. Ein nicht mehr ganz frisches Unterhemd wurde um den Kopf gewickelt, der Blutfleck am Fußboden geschrubbt und gut war’s. Eine neu aufgetretene Epilepsie kann ein Hinweis auf einen Hirntumor sein. Außerdem kann man versuchen, mit Medikamenten die Anfälle zu verhindern. Obwohl es auch in Tajikistan zumindest in …




















