2/3 der landschaftlichen Nutzfläche Usbekistans wird zur Baumwollproduktion genutzt. Schon Lenin, später Stalin habe bestimmt, dass der gesamte Baumwollbedarf der Sowjetunion von Zentralasien gedeckt werden müsse. Daraufhin wurde ein monströses Bewässerungsprojekt gestartet mit katastrophalen Folgen. Heute sind die großen Produzenten China, Indien und USA; Usbekistan ist mit 4,5 % dabei.
Durchschnittlich wird für die Produktion von 1 kg Baumwolle 11 000 Liter Wasser verbraucht! Und da ist Usbekistan nach Indien ganz vorn dabei. Das Wasser kommt aus den Aralsee-Zuflüssen Amurdaja und Sirdaja, von denen im Aralsee praktisch nichts mehr ankommt. Die Unwirtschaftlichkeit der Wassernutzung springt uns hier ins Auge. Und es wird gedüngt und Pestizide eingesetzt, was das Zeug hält.
Auch in sozialer Hinsicht ist die Baumwollproduktion ein Thema: zur Ernte werden Studenten, Lehrer, Kindergärtnerinnen und andere in großer Zahl dienstverpflichtet. Der bisher ebenfalls übliche Einsatz von 2 Millionen Schulkindern ab neun Jahren ist nach weltweiten Protesten vor drei Jahren mit großem propagandistischen Tamtam beendet worden. Immerhin.
Veröffentlicht am 5. August 2015
Hallo Karin & Fritz, das Tamtam habe ich leider nicht mitbekommen.
Viel Glück und viel Spaß weiterhin
Dietrich