Begegnungen, Essen, Tagebuch
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Casablanca …

… war einer der Sehnsuchtsorte dieser Reise, schon allein wegen des berühmten Films mit Humphrey Bogart und Ingrid Bergmann. Was wir nicht so auf dem Schirm hatten, war die Tatsache, dass Casablanca mit etwa 4,8 Millionen Einwohnern die größte Stadt Marokkos ist (Berlin 3,8 Mill.!). Das Bild oben zeigt tatsächlich ein ziemlich weißes Haus; zumindest im alten Zentrum überwiegen allerdings verschiedene Grautöne. Baustile wechseln sich bunt ab: klassizistisch, Jugendstil, auch Bauhaus und Art Deco. Die Altstadt hat extrem schmale verwinkelte Gassen, in denen man sich ohne weiteres verlaufen kann. Nach Einbruch der Dunkelheit wird man da nicht so gerne unterwegs sein. Drumherum gibt es hochmoderne Gebäude an breiten Straßen, im Außenbereich wie bei allen Großstädten die Schlafstadt-Satelliten. Die Moschee wurde erst Ende des letzten Jahrhunderts gebaut. Mit Platz für 25000 Gläubige ist sie die Zweitgrößte Moschee der Welt. Auch das Minarett ist mit über 200 m Höhe das zweithöchste der Welt.

Der besagte Film spielt ja vorwiegend in Rick’s Bar. Die gibt es nun tatsächlich seit einigen Jahren (nicht am Originalort; der war schließlich Hollywood!), aber nachempfunden in Casablanca. Ist vielleicht nicht ganz dasselbe. Wir haben auch keine krummen Geschäfte bemerkt, gefälschte Pässe und andere Schiebereien, aber irgendwie war es ja doch was Besonderes. Und das Essen war ausgesprochen lecker, wie auch der marokkanische Rotwein. Und einen Pianisten gibt es natürlich auch. Und der hat natürlich u.a. auch „As Times Goes By“ gespielt.

In Casablanca ist es nun überhaupt kein Problem, Alkohol zu bekommen; es gibt reichlich Bars mit breit gefächertem Angebot. Das Casablanca-Bier ist ein ganz normales Pils. Gegessen werden häufig Tajine-Gerichte, das sind verschiede Gerichte, die in einem Tonteller mit einem kegelförmigen Tondeckel auf einem Grill gegart werden. Wenn man nicht gerade in Rick’s Café einkehrt, ist Essen vergleichsweise ziemlich billig, Tajine 3-4 €, der Cafe-au-lait 1 €.

(K) Bisher ist es mir leider noch nicht gelungen, Couscous zu essen. Es steht zwar auf den meisten Menuekarten, aber es ist nie verfügbar. Bis ich mal nachgelesen habe, dass es ein klassisches Freitagsgericht ist, das nach dem Gebet mit der ganzen Familie gegessen wird, ein großer Teller in der Mitte des Tisches und traditionell wird mit der Hand gegessen. Muss einem ja gesagt werden, wenn man Dienstags auf die Idee kommt. Auf dem letzten Foto hat ein Besitzer in einem Straßenrestaurant gemeint, er würde mir Couscous machen- da wusste ich das noch nicht mit dem Freitag. Und dann kam er mit dem Teller Glasnudeln!! Am Anfang habe ich noch nach dem Couscous auf dem Teller gesucht. Es war schon lecker, aber halt trotzdem Touriverarschung. Ich hab´s gegessen, weil ich Hunger hatte, ihm aber am Ende gesagt, dass es nicht das Versprochene war und etwas weniger gezahlt.

Casablanca liegt am Meer, da liegt es nahe, dass man auf Lebensmittel-Märkten auch häufig Fisch und Meeresfrüchte sieht. Zumindest die Hummer, Krebse, Muscheln und Schnecken leben noch.

Es gibt in der Stadt unendlich viele Katzen, und die meisten sind bei all der Geschäftigkeit und dem rasenden Großstadtleben um sie herum absolut tiefenentspannt.

In Städten suchen wir uns gerne Innenstadthotels und erkunden das Terrain dann zu Fuß. Hier sind wir 3 Tage im „Majestic“ abgestiegen. Die Räder wurden für 50 Dirham (  ̴  4,50 €) in der Nähe in einem Hinterhof geparkt. Mit dem livrierten Portier und dem ältesten Mitarbeiter des Hauses hat sich in der Zeit ein fast herzliches Verhältnis entwickelt. Die Abschiedsrituale waren dementsprechend.

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