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Manche sammeln ja Briefmarken …

Das Wetter war in dieser Woche etwas durchwachsen. Manchen Tags wurde das Regenzeug fünfmal an- und wieder ausgezogen. Die feuchte Wärme dazwischen hat mich denn auch mal auf die Bank gestreckt. Die Wege sind oft wunderbar, alte Bahntrassen, geschlossene Alleen, Waldwege verschiedener Qualität. Streckenweise sind die Radwege durch Wurzelaufbrüche praktisch unbefahrbar. So wird das mit der Verkehrswende nichts!!!

Dieser Campingplatz war höchst idyllisch, aber „tierisch“ laut – nicht wegen der nahen Straße (die kaum befahren war) sondern wegen der Froschgesellschaft im Teich. – Die vier Jungs waren erstmalig ohne Eltern auf der Reise. Mindestens drei klassische Anfängerfehler sind zu sehen: 1.) die Räder sind nicht angeschlossen. 2.) Das volle Portemonnaie liegt auf der Bank. 3.) Das Schlimmste: das Klopapier (auf der Stuhllehne) ist klatschnass vom Morgentau!

In der ostfriesischen Geest beansprucht jedes Dorf, die „Perle der Geest“ zu sein. Sozusagen eine ganze Perlenkette. Überhaupt fallen –bei der langsamen Fortbewegung per Rad ja so manche wunderliche Dinge am Straßenrand auf …

Der Blick fürs Kleine und Besondere am Wegesrand muss täglich geübt und neu geschärft werden. Der Raps, kurz vor der Ernte, – ein wilder Wald; an manchen Stellen haben die Bauersleut´ das mit den blühenden Ackerrandstreifen schon gut raus, an anderen noch nicht. Wir bleiben optimistisch und freuen uns über  jede Kornblume und Bienenwiese.

Christian ist mein früherer Schwager – vor mehr als 40 Jahren. Er ist (ausschließlich Herren!-) Friseur in Hamburg. Uns verbindet auch das Faible für Oldtimer und anderes antikes Zeug: so hat er die 50er-Jahre-Küche meiner Eltern und meine von meinem ärztlichen Vorgänger übernommene erste Praxiseinrichtung in seinen Laden integriert, neben einer Jukebox, einem Flipper und anderem skurrilem Zeug.

Ein Ausflug ohne Räder an die Geltinger Bucht, um eine Freundin zu besuchen. Viel Landschaft, wenig Infrastruktur, Ferienhäuser und Ostseeradweg direkt am Strand. Vorher und hinterher am Ratzeburger See, ebenfalls zum Chillen sehr geeignet. So radeln wir von einer hervorragenden Versorgungsstation zur nächsten, genießen entspannte Gespräche mit lieben Freund*innen über alte und neue Zeiten und Lebensabschnitte.

Rüdiger ist eine Motorradreise-Bekanntschaft von 1979 in Spanien. Ich habe da nachts im Dunkeln versucht bei meinem NSU-Max-Gespann die gerissene Kette zu wechseln. Er kam zufällig vorbei. Hätte er gefragt, ob er helfen könne, hätte ich in meiner schlechten Laune wahrscheinlich gesagt, hau ab!!! – Hat er aber nicht, sondern: „Soll ich dir mal `ne Lampe halten?“ Das konnte ich gut annehmen. So wurde eine lange Freundschaft daraus. Inzwischen hat er neben drei Motorrädern  nun auch sieben Fahrräder.

Ab nun geht´s nach Osten. Erste Station ist Wismar, wunderbare kleine Altstadt. Nach kurzer Rundfahrt suchen wir uns einen Campingplatz etwas außerhalb. Vom Schwartzmarkt bringen wir eine Dose Linsensuppe, ein Glas Würstchen und ein paar Bier mit. Was will man mehr!

Morgens geht´s weiter nach Rostock. In dem weißen Haus in Rostock hatte mein Vater 1935-1945 seine erste eigene Praxis. Überhaupt finden wir die Stadt sehr lebendig, kulturell bunt – zumindest die Ecke, wo wir den Mittagsimbiss nahmen. Leider waren die Pensionen in dem Stadtteil alle vollbelegt, so dass wir uns im Motel One einbuchen mussten. Spaziergang an der Uferpromenade mit anschließender Einkehr beim „Alter Fritz“ als Touri-Destination. Am nächsten Morgen setzen wir uns in den Zug und Fahren nach Stralsund, wo wir eine Freundin treffen wollten.

 

1 Kommentare

  1. Michael Ebert sagt

    Hallo Ihr Lieben,
    Es ist wie immer schön von Euch zu lesen und die schönen Fotos zu sehen.
    Viele liebe Grüße ! Michael

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