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Las Vegas

Wir sind insgesamt drei Tage hier. Im Galaxy, einem kleinen Hotel direkt an der Rückseite des Luxor, haben wir uns eingebucht. Der erste Tag war geprägt durch die Suche nach einem Zahnarzt. Ihr erinnert Euch. Es war Samstag und obwohl wir mit Nachfragen auch zwei Zahnkliniken fanden, hatten sie zu. Es gibt auch hier Öffnungszeiten. Im Hotel hat uns die sehr zugewandte beherzte Dame an der Rezeption die Telefonnummer des zahnärztlichen Notdienstes gegeben. Ich angerufen, und mit dem Zahnarzt einen Termin bei sich in der Praxis vereinbart, ca. 6 km entfernt. Frisch geduscht schwangen wir uns auf die Räder und radelten über den Strip dorthin. Es machte Spaß, denn auch in Las Vegas bist du mit dem Rad genauso schnell wie mit dem Auto. Der Zahnarzt, ein sportlicher Typ irgendwo zwischen 55 und 65, war sehr nett und zugewandt, zwei kleine Praxisräume in edlem Design. Ich musste einen ausführlichen Fragebogen ausfüllen, Aufklärungsbogen, Einverständniserklärung, dann machte er eine Röntgenaufnahme mit einem kleinen Handgerät, das das Bild sofort auf den PC brachte. – Tja und dann erklärte er mir, dass der Zahn eigentlich rausmüsste, da er an der Wurzel eine chronische Entzündung hätte. Das war nicht der Plan gewesen. Ich hatte auch keine Beschwerden, wollte nur, dass er die Krone wieder draufklebt. Nach einigem Hin und Her, denn mein Englisch ist doch nicht so gut, war klar, dass es nicht akut ist, aber er auf jeden Fall Antibiotika nehmen würde und mir raten würde in Costa Rica zum Zahnarzt zu gehen. Dort seien sie sehr gut und sehr teuer. Auch hier übrigens. Die Rechnung nach ca. 45 min. Beratung und kurzem Wiedereinkleben der Krone: 512 $ !! Die Medikamente dazu nochmal 88$ ! Kein Kommentar.

Die zweite Geschichte in Las Vegas: Die Batterie von Fritz Armbanduhr war leer. Und so gingen wir, bzw. Fritz in den Supermalls mit den ganz edlen Marken zu den sehr distinguierten Verkäufern von unglaublich teuren Armbanduhren und fragte, ob sie die Batterie wechseln könnten. Fritz durfte die Frage häufiger stellen, denn hier ist Kaufen nicht Wechseln angesagt. Aber tatsächlich fand er einen! Beglückt zogen wir weiter.


Und auch die Ersatzfahrradkette fanden wir! Also alles in Allem ein teures Pflaster, aber für uns erfolgreich.
Die Casinowelt, der Glanz und Glitzer, das Laute, Schrille, die Lust an Luxus und Show, der ganze Irrsinn hat schon was. So viele Typen von Menschen, die alle von dieser Stadt fasziniert sind, einzeln, paarweise, gruppenweise, Landeier und Jetsetter, Kegelclubs und Gestrandete.
Morgen geht’s für uns weiter Richtung Süden. Wir werden ca. 7 Tage bis zur mexikanischen Grenze brauchen. Evtl. melden wir uns erst aus Mexiko wieder.

7 Kommentare

  1. Frank Woesthoff sagt

    Liebe Karin, lieber Fritz,
    Ihr habt es schon wieder getan. Das wurde mir letzte Woche schlagartig bewußt beim Standardrezeptbesuch in der Goethestraße und einer düster-sehnsüchtigen Bemerkung der Empfangsdame. Ab heute werde ich den Blog verfolgen, voller Bewunderung und wenig Neid angesichts meiner strukturellen Unsportlichkeit. Im Juni war ich in Kirgistan auf den Spuren Eurer letzten Tour, und ich fand die Höhe schon ohne Fahrrad schwierig. Was für Trips! Paßt auf Euch, Zähne und Schläuche auf – Keep on wheeling! Herzlichst, Frank

    • Karin sagt

      Hi Frank. Ja, es musste sein. Jedem das Seine. Dafür würde ich mich nie in die Lüfte schwingen wie Du! Übrigens sind wir wieder auf einer Sehnsuchtsroute (Panamericana). Etliche Radler aber auch andere Reisende, die es tlw. von Alaska bis Patagonien zieht. Gestern Abend eine ungarische Familie mit 4 kleinen Kindern! in einem Wohnmobil auf dem Weg nach Argentinien getroffen. Kids waren müde und laut, deshalb haben wir auf eine weitere Unterhaltung verzichtet.
      Jetzt geht´s weiter nach La Paz. Wüste, Meer, Strand… LG Karin und Fritz

  2. Wolfgang Borbe sagt

    Hallo ? Ihr beiden, wenn ich mich genau zurück erinnere war der Fritz Anfang der achtziger Jahre mein Hausarzt, daran kann ich mich noch sehr gut ? erinnern…vielleicht auch deswegen habe ich mir diese Seite abgelegt…doch wenn ich jetzt so diese Berichte lese ziehe ich schon meinen Hut vor dieser Leistung…und denke zum Glück gibt es auf dieser Welt ? noch solche Menschen die so etwas machen…!!!

  3. Inge. heitland sagt

    liebe Karin, lieber Fritz,
    mein dritter Versuch, euch zu schreiben, weil ich beim Senden irgend-welche Fehler gemacht habe…Grossartig, eure Berichte! Wir waren 61 in Kalifornien, weil Herbert eine postdoctoral fellowship in Pasadena bei CALTECH hatte. Die Offenheit und Hilfsbereitschaft, hat uns sehr imponiert. Durchs death valley sind wir im September mit einem alten Auto gefahren, kaum Verkehr. In Las Vegas haben wir natürlich gespielt, jeder hatte $ 20:- , die verspielt werden durften, dann war Schluss. Ich gewann am Anfang mit 75 cent $ 75.- Dann haben wir uns sofort aus dem Staub gemacht. Wir hatten nämlich $ 480.- im Monat zum Verjubeln, aber wir kamen damals gut zurecht.- Karin, hoffentlich hält deine angeklebte Krone, die Preise sind beeindruckend!,
    Weiterhin alles Gute für euch und
    Liebe Grüsse, Inge

    • Karin sagt

      Liebe Inge, wie schön, dass Du nicht so schnell aufgibst. :-)
      Ich bin immer wieder erstaunt, wo Du schon überall gewesen bist und welche tollen Erfahrungen Du in Deinem Leben gemacht hast! Wir haben uns in Las Vegas nicht getraut zu spielen, kleinkariert wie wir sind.
      Meiner Krone gehts bisher gut. Der Zahnarzt hat mir ein Döschen Kleber mitgegeben, also falls sie nochmal rausfällt kann ich sie selbst wieder einkleben. ;-)
      Wir wünschen auch Dir weiterhin Alles Gute und viel Vergnügen beim Radeln
      Liebe Grüße Karin und Fritz

  4. Ingeborg Leuthold Silberschlag sagt

    Ich lese Eure Reiseberichte. Ich weiß nicht, was Ihr in Mexico ansteuert, aber wenn Ihr in Richtung Tucson, Arizona fahrt, lasst es mich wissen. Wie ich schon mal schrieb, Ihr seit hier willkommen, Ingeborg

    P.S. Tucson ist eine der besten Städte in den US fuer bikers!

    • Karin sagt

      Hallo Ingeborg, ganz herzlichen Dank für die Einladung! Wir würden sie gerne annehmen, wenn wir in die Nähe kämen. Aber unser Weg führt uns nach SüdWesten Richtung Tijuana. Schade. Nochmals herzlichen Dank und viele Grüße aus Las Vegas Karin und Fritz

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