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Jetzt also China!

Nach diesem überraschend unkomplizierten Grenzübertritt fuhren wir etwas unsicher die ersten Kilometer im „Reich der Mitte“. (Warum heißt das eigentlich so? Aus westlicher Sicht liegt das doch ganz weit weg, also am Rand. Die Mitte sind doch wir!)

Wild Campen ist in China verboten. Guesthouses, Pensionen, Hostels oder Hotels zu erkennen ist wegen der für uns unleserlichen Schriftzeichen erstmal nicht ganz einfach, obwohl wir die wichtigsten auf einem Zettel aufgemalt haben. Ein paar km hinter der Grenze, in Pinxiang, haben wir dann erstmal Geld mit Kreditkarte am ATM geholt (was erst beim zweiten Automaten gelang) und sind dann in einem unzweifelhaft als Hotel erkennbaren Haus abgestiegen. Auch das Abendessen in einem Straßenrestaurant ließ sich organisieren, indem man in die Küche geht, in die Töpfe sieht und mit dem Finger darauf zeigt. (Das funktioniert wohl in der ganzen Welt so!)  Den ganzen nächsten Tag nieselte es immer wieder. Wir hatten uns zum Übernachten einen Ort nach etwas mehr als 100 km ausgesucht, der  in der Reise-Know-How-Karte verzeichnet ist, nicht aber in der Velomap-Karte im GPS. Da gab’s kein Hotel o.ä. Wir aßen gerade zu Abend (Reis/Gemüse/Huhn), als es fürchterlich zu regnen begann. Wir fragten, ob wir wohl unter dem Dach der Markthalle gegenüber unser Zelt aufschlagen könnten: aber sicher, warum nicht! Also schliefen wir mehr oder weniger gut bei Geflügelgeruch und Radau: man sollte gar nicht glauben, was im Zentrum einer chinesischen Kleinstadt nachts so los ist!

Der nächste Übernachtungsort ist auch in der GPS-Velomap drin und hat genau ein Hotel, das wir nach einiger Suche wieder direkt vor einem gewaltigen Regenguss erreichten. Das Schicksal meint es doch wirklich gut mit uns! Preis übrigens etwas höher als in Vietnam, dafür aber wirklich hoher Standard. Morgens bekamen wir von einem etwas wunderlichen Mann eine Melone geschenkt. Am Tage wieder trübes Wetter mit Nieselregen; nach Kurz-Etappe erreichten wir die Millionenstadt Nanning. Nach dem Mittagessen (Reis/Gemüse/Suppe/Eistee) im Straßenrestaurant wurde uns bedeutet, wir hätten nichts zu bezahlen!

Wir hatten uns im Lonely Planet ein empfohlenes Backpacker-Hostel ausgesucht, was auch wirklich nett ist, und ruhen einen Tag aus (und pflegen unsere Sitzgelegenheiten, die wegen des abgeschmolzenen endogenen Polsters etwas empfindlich geworden sind). Gute Gelegenheit für Laundry. Die kostet eigentlich 5 Yuan pro Waschmaschine, die würde sie uns jetzt aber mal schenken.

Wohl wissend um die reichlichen Probleme in diesem Riesenland, sind wir aber doch von den Menschen sehr angenehm überrascht!

 

2 Kommentare

  1. Inge Heitland sagt

    hallo, Karin und Fritz,
    es ist ein wunderbares Vergnügen, aus der Ferne und ganz gemütlich an eurer Weltreise teilzunehmen! Vielen Dank! Die Radgeschwindigkeit ist geeignet um die Umwelt intensiv teilzunehmen…Weiterhin alles Gute und viele interessante und erfreuliche Erlebnisse.
    Inge

  2. rainer mehlhase sagt

    Hallo Karin, hallo Fritz,

    ich kann mich nur wiederholen. Hut ab. Mit dem Fahrrad von WOB nach China, und es liest sich so schön, als wäre es eine Wellnessreise. Nun mache ich mir schon Gedanken darüber, dass ihr relativ bald am Ziel sein werdet und diese schöne Lektüre entfällt. Das wird mir fehlen. Wie selbstverständlich checke ich regelmäßig diese Seite und freue mich über Eure Berichte und Fotos. Wahrscheinlich hilft dann nur, selber loszufahren. Na, mal sehen… Ich wünsche Euch einen weiterhin so reibungslosen Verlauf Eurer Tour und grüße aus dem inzwischen warmen Gifhorn . Rainer P.S: und auch viele Grüße an Florian, der diese Seite ja auch inzwischen entdeckt hat, komm doch mal wieder zum Flugplatz, lange nicht gesehen …

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