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Ciudad Mexico

Hatten wir schon geschrieben, dass die Busfahrt die bisher längste unseres Lebens war? 14 Std. ohne eine Pause! Die Sitze waren zwar bequem fast zu Liegesitzen zurückzustellen, leider irgendwie nicht für meine Körpergröße gemacht. Oder ich war zu blöd dazu, mich richtig zu positionieren. Auf jeden Fall rutschte ich dauernd nach unten. Na ja, es gibt Schlimmeres. Wir fuhren  über Nacht, so dass wir nicht all zuviel von der Landschaft sehen konnten. Außerdem regnete es tatsächlich und es war richtig kalt. Zuerst wegen der Klimaanlage, dann wegen der Außentemperatur. Als wir im Busbahnhof ankamen, übernächtigt und frierend, schlüpften wir als Erstes in die Regenklamotten. Die 8 km Fahrt zum Hostel ließ wie immer bei der ersten Fahrt durch eine Megacity unseren Adrenalinspiegel steigen. Aber wir kamen gut klar und fanden unser Hostel in der Altstadt dank Fritzens GPS-Orientierung problemlos. Wir blieben drei Tage, latschten vorrangig durch die historische Altstadt, besichtigten ausführlich die alte Tempelruine templo mayor  und das dazugehörige Museum sowie die Kathedrale. Außerdem leisteten wir uns einen richtigen Tagesausflug mit dem Touribus zu den alten Tempelruinen Teotihuacan. Also volles Programm. Am meisten beschäftigt uns, mit welcher Radikalität die Spanier  die vorhandenen Kulturen mit ihren gigantischen Städten und spirituellen Stätten zerstört haben. So stehen die Kathedrale sowie die ganze historische Altstadt Mexico City’s an der Stelle der alten Tempelanlagen, teilweise aus den alten Steinen gebaut. Ein Exkurs über die Historie Mexico Citys würde jetzt zu weit führen. Das könnt Ihr selbst recherchieren. Wir konnten den homeless worldcup 2018 hautnah erleben, denn er fand gerade auf dem Zocalo statt. Viele kleine Spielfelder, auf denen internationale Mannschaften begeistert Fußball spielten. Bitte selbst aufschlauen- lohnt sich. Ein kurzer Exkurs muss allerdings sein: Auf der placa de tres culturas fand 1968 ein Massaker statt. Es gab Demonstrationen wie überall auf der Welt. Und das Militär postierte auf den Gebäuden rings um den Platz Scharfschützen, die auf Polizisten schossen. Da diese dachten, die Schüsse kämen aus der Menge, eröffneten sie das Feuer. Weit über 100 Tote war das Ergebnis. Erst vor wenigen Jahren wurde das Ganze untersucht und aufgeklärt. Ein Kommentar erübrigt sich wohl.

Was uns schwer beeindruckt hat: Welche Teile der Agavenpflanze für was genutzt wird. Bisher war uns nur die Herstellung von Tequilla bekannt, wofür man den Pflanzenkörper nutzen kann:

Nach drei Tagen schwangen wir uns wieder aufs Rad Richtung Puebla.

 

 

 

 

 

 

 

 

4 Kommentare

  1. Helga Claus sagt

    Liebe Wittens , wir kennen die beeindruckenden alten Tempelanlagen in und um Ciudad de Mexico und begleiten Ihre Reise durch die lebendigen Berichte, danke dafür. Vielleicht schaffen Sie es ja wirklich nach Oaxaca. Wenn nicht per Rad dann vielleicht doch mit dem Bus. Auf jeden Fall aber Respekt vor der Leistung die Sie bis jetzt gebracht haben. Was Sie über die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft vieler Mexikaner geschrieben haben kennen wir sehr gut. Viel Glück auf der weiteren Reise!

    • Fritz sagt

      Liebe Frau Claus, das mit dem Bus habe wir auch überlegt: Aber wir sind schon die etwas gefährliche Strecke von Mazatlan nach Ciudad Mexico Bus gefahren. Aber: wir sind Radfahrer und wollen das auch bleiben. Dennoch oist us das sehr sehr schwer gefallen! Liebe Grüße, Karin & Fritz.

  2. Gisela Juettner sagt

    Liebe Karin und lieber Fritz
    Ich möchte euch liebe Grüsse schicken und euch sagen, dass es wieder sehr spannend und beeindruckend ist, eure Reise mit all euren schönen Fotos und Berichten zu verfolgen!
    Das tolle Essen mit dem Fisch vom Grill hätte ich gerne mitgegessen!! Es sei euch ganz dolle gegönnt ! Mit all meinen guten Wünschen für euch sage ich – weiterhin gute Reise, Glück, Gesundheit , Freude und Spass eure Gisela

  3. Grauer Wolf sagt

    Eure Bilder wecken Erinnerungen an meine Zeit in Puebla, als mexikanische Kollegen mit mir viele alte Kulturstätten der Ureinwohner des heutigen Mexiko. Ich war damals regelrecht erschrocken über die Brutalität, mit der Christentum und europäische Zivilisation eingeführt wurden. Und ich habe gedacht, wie – vielleicht unbewusst – arrogant wir Europäer sein können, wenn wir glauben, die Zivilsation “erfunden” zu haben. Die anthropologischen Museen und alten Tempelanlagen hatten mich schwer beeindruckt.
    Ich wünsche euch weiterhin eine spannende, aber auch “glatt verlaufende” Tour durch Mexiko – Axel
    p.s.: ich war damals nur mit dem Auto unterwegs, dafür in einer Art Jogginganzug auf dem Popocatepetl – die Narben vom Sonnenbrand haben lange gehalten:-)

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