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Son My

… vielleicht besser bekannt als My Lai: das war eines der Dörfer, in dem die US-Army 1968 ein Massaker anrichteten. Als dies bekannt wurde, verbunden mit dem Namen des Leutnant Calley, kippte in den USA und weltweit die Stimmung bezüglich des Vietnam-Krieges. Calley kam übrigens mit drei Jahren Hausarrest davon. Francis Ford Coppola hat diesem Massaker in der Eingangsszene seines Films „Apocalypse now“ ein grausiges Denkmal gesetzt.

Die jetzige Gedenkstätte zeigt die Ruinen des Dorfes quasi für die Ewigkeit in Beton gegossen. Auf den Wegen, ebenfalls aus Beton, sieht man die Abdrücke von nackten Vietnamesen-Füßen, vermischt mit den Abdrücken von Springerstiefeln (was der Lonely Planet als etwas kitschig bezeichnet).

Drumherum liegt das jetzige Dorf Son My, geschäftig wie alle vietnamesischen Dörfer. Uns hat diese Gedenkstätte merkwürdig unbeteiligt gelassen. Wir haben viel in der Historie gewühlt und irgendwie ist dies Thema wohl jetzt mal durch.

 

2 Kommentare

  1. Michael Egg sagt

    Hallo Fritz,
    MyLai sollte nie “durch” sein, das nackte kleine Mädchen nach einem Napalmangriff hat mein Bild der USA nachhaltig beeinflusst.
    Michael

  2. R. R. sagt

    Guten Tag Herr Dr. Witten,
    auch ich verfolge Ihre Reise um die Welt mit großem Interesse.
    Ihre Berichte und Fotos zeigen viel Ungewohntes, Fremdes,
    Liebenswertes, Erstaunliches, Abstoßendes, Schönes,
    auf jeden Fall Interessantes, aber auch Grausiges,
    wie der Bericht aus Kambodscha, oder die Erinnerung an My Lai.

    Solchen Stätten begegnet man, weil Soldaten nicht nur eingesetzt werden um zu schützen was man hat, sondern, weil sie ausgeschickt werden um zu sichern was man auch noch gerne hätte.

    US Präsident Nixon persönlich hat 1971, schon am Tag nach dem Urteil gegen Lt. Calley, die verhängte lebenslange Haft in Hausarrest
    umgewandelt. 1974 hat er ihn vollends begnadigt.
    Für die großflächige Vergiftung des Landes wurde niemand verurteilt.
    Gut, dass Sie auch darüber berichten.

    Meine Frau und ich wünschen Ihnen und Ihrer Frau weiterhin eine gute Reise und eine glückliche Heimkehr.
    Wir freuen uns auf weitere interessante Berichte und beeindruckende Fotos, vom Blümchen in der Asphaltspalte bis zum großen Blick in die weite Welt.
    R. R.

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