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Weihnachtsrummel

Was fällt uns in der Vor-Weihnachtszeit so besonderes auf? Erstens, dass bei uns keine rechte Weihnachtsstimmung aufkommt, weil es einfach zu warm ist! Es fehlt das Schmuddelwetter als Anlass für Glühwein und ein richtig schöner Weihnachtsmarkt wie der Wolfsburger, der ja in den letzten Jahren deutlich gewonnen hat. Die hiesigen Weihnachtsmärkte lieben die Imitation von Schnee, aufblasbare Weihnachtsmänner und Schneemänner. Weihnachtsbäume sind üblicherweise aus Kunststoff und mit programmierten Leuchtdiodenketten versehen. Selten gibt es auch natürliche Weihnachtsbäume zu kaufen, die dann allerdings sehr teuer sind.

Sehr beliebt sind auch Umzüge mit Autos, geschmückten Mopeds, auf denen dann die ganze Familie Platz findet, womöglich noch verkleidet, und ein Schneemann dazu. Auch die Polizei macht da schon mal mit. Es wird ordentlich Krach gemacht und mit Bonbons und Lutschern geworfen wie am Rosenmontag in Köln.

Unbekannt war uns das weihnachtliche Ritual der Piñata, das ursprünglich aus Europa kommen soll, aber von Marco Polo ähnlich auch schon für China beschrieben worden sei. Hier handelt es sich um eine mit Süßigkeiten gefüllte hochhängende Pappmaché-Figur, die Kinder bei verbundenen Augen mit einem Stock geschlagen, bis sie platzt und die Leckereien runter regnen. Häufig findet man 7-zackige Sterne, wobei die Zacken die sieben Todsünden symbolisieren, die man eben prügelt und dafür belohnt wird. Es kommen aber auch 5-zackige Sterne, Tiere, Weihnachtsmänner, Tarzan oder Politiker-Figuren zum Einsatz. Dieses Ritual wird übrigens auch bei Kindergeburtstagen gefeiert.

Und wie läuft Weihnachten bei uns? Wir haben ein Paar Geschenke bekommen:

  • Wir haben uns vorab mit Cenoten-Tauchen beschenkt.
  • Haben wir in einem Indien-Laden einen kleinen Ganesha (der indische Gott mit dem Elefantenkopf, der Öffner der Türen, der Überwinder der Hindernisse) gefunden für Karins Schutzblech. Der bisherige von unserem Freund Detlef war verloren gegangen, als der Wind das Fahrrad umgeworfen hat.
  • Das Universum hat uns am Heiligabend einen veritablen Rückenwind beschert.
  • Von Michael E. haben wir einen Reiseweihnachtsbaum bekommen mit Schneemann, den allerdings  5600 km Transport aus der Verankerung gehauen haben, und eine Spieluhr „We wish you a merry Christmas“.

Den Abend haben wir in einem AirBnB-Haus mit Freunden verbracht, gemeinsam gekocht und ganz wunderbare Gespräche gehabt.

 

 

8 Kommentare

  1. Simone Loreit sagt

    Lisbeth Naumann und Simone Loreit wünschen ein gesundes und spannendes 2019. Viel Spaß weiterhin und tolle Eindrücke……

  2. Axel sagt

    Hallo ihr zwei, ich konnte eure Berichte erst jetzt lesen, da ich einen neuen Zugang zu meinen ADFC-Mails habe, das aber in Indonesien nicht bemerkte. Weihnachten bei tropischen Temperaturen ist schon gewöhnungsbedürftig. Auffällig im Café an unserem Hotel in Bandung: ein riesieger künstlicher Weihnachtsbaum und ein rotes beleuchtetes Zelt mit Bergen von Watte als Schnee. Darin posierten täglich ganze Gruppen reicher Girlies, albern und überdreht aufgestylt. das wirkte schon dekadent. Im Gegensatz dazu haben wir junge Intellektuelle getroffen, die sich nach Studium in Europa bewusst für Indonesien entscheiden, um ihrem Land weiterzuhelfen. Überhaupt sehr wissbegierige und strebsame jungen Menschen. Und am unteren Ende der sozialen Skala die Menschen in ihren Hütten am Straßenrand, mit selbst gebastelteten Garküchen u.ä….
    Ich wünsche euch gute Weiterreise im neuen Jahr und noch viele spannende Berichte.
    Liebe Grüße Axel

    • Karin sagt

      Hallo Axel, ja das ist schon skurril mit der Vorstellung von Weihnachten und den Auswüchsen. Und es gibt überall engagierte Menschen, die in ihrem Land etwas bewirken wollen. Ich glaube übrigens am unteren Ende der sozialen Skala stehen noch ganz andere Menschen, die ohne Garküche und ohne Hütte…
      Ganz liebe Grüße Karin

  3. Rainer Lademann sagt

    Von Euren Erzählungen bin ich immer wieder sehr angetan. Offenbar hat Ihr einen sehr intensiven Trip (allerdings in ausgesucht verkehrlich gut erschlossenen Teilen des Landes) mit vielen sehr persönlichen Begegnungen.
    Weiterhin gute, sichere Fahrt und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
    LG
    Rainer

    • Karin sagt

      Hallo Rainer, ja der Trip ist intensiv und natürlich haben wir uns für Regionen entschieden, die unseren Möglichkeiten, Fähigkeiten und unserem Sicherheitsbedürfnis entsprechen. Von den vielen Varianten kann man immer nur eine wählen. Wir treffen auch Leute, die durch andere Regionen (Wildnis und dirt roads) fahren, aber das wollen wir nur in sehr begrenztem Umfang. Sind eben doch eher verzärtelt und bequem. ;-)
      Liebe Grüße
      Karin und Fritz

  4. Gunter Schendel sagt

    Liebe Karin, lieber Fritz,
    die Tauchfreunde Lahn-Dill wünschen Euch schöne Tauchgänge in den Cenoten. Solltet Ihr die Möglichkeit haben, “Angelita” zu betauchen, nutzt dies – es ist ein herrliches Erlebnis, vom Süß- ins Salzwasser bei zunehmender Tiefe zu tauchen. Wir wünsche Euch eine schöne und sichere Weiterfahrt und ein gutes und vor allem gesundes neues Jahr!
    Viele Grüße!
    Susi und Gunter

    • Fritz sagt

      Hallo Susi, hallo Gunter!
      vielen Dank für die nochmalige Erwähnung; wir hatten ja zusammen den Film Eures Tauchganges in eben dieser Cenote gesehen. Nun ist es so, dass Karin zunehmend reserviert gegenüber dem Tauchen ist. Das begann mit einem immersionsbedingten Lungenödem in Monterey/Californien vor acht Jahren. Aktuell hat sich das nach diesem Todesfall auf dem Tauchboot bei La Paz (der ja KEIN Tauchunfall war!) weiter verstärkt. Easy Diving und ambitioniertes Schnorcheln ist ok, aber Höhle/Nacht/Strömung geht nicht, schon gar nicht mit fremder Ausrüstung. Deswegen haben wir als softe Variante die Cenote Dos Ojos gewählt, aber da hat sie sich nach einem SCUBA-Versuch für Schnorcheln entschieden.
      Nun kann ich natürlich nicht munter das gemeinsame Zeit- und Finanzbudget belasten, sondern werde ein wenig Augenmaß und Verhältnismäßigkeit wahren.
      Gestern hatte ich einen Tauchtag am Saumriff von Caye Caulker. Erwähnenswert war eine Schildkröte, 3 fette Lobster und ein Sardinenschwarm. Vorgestern haben wir im hiesigen Marine-Reserve geschnorchelt: Adlerrochen, Trompetenfische, Rotfeuerfisch (der hier überhaupt nicht hingehört und gezielt bejagt wird), Trompetenfische, Nacktschnecken, Muräne, massenhaft Ammenhaie, unglaubliche Fischvielfalt und ein umwerfender Korallengarten. Ich fand das Längen besser als die Tauchgänge.
      Vielleicht kriegen wir ja dieses Jahr wieder einen Vortrag hin.

      Beste Grüße! Fritz

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