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Die Vesterålen …

… sind die Inselgruppe nördlich der Lofoten. Da hatte Karin Geburtstag, in den wir „reingefeiert“ haben mit Rotwein, Erdnüssen und Mitternachtssonne. Vor der Westküste von Andøya ragt der Felsen Bleiksøya aus dem Meer und dort ist eine Kolonie von etwa 40 000 Papageientauchern. Die treffen sich dort zwischen Mai und August zur Paarung und Brutpflege und treiben sich den Rest des Jahres allein auf dem Meer herum, ohne jemals an Land zu gehen. Sie sind übrigens monogam, das Paar hat jedes Jahr ein einziges Ei. Sie werden bis zu 40 Jahre alt. Problem ist, dass in den letzten Jahren die Seeadlerpopulation stark gewachsen ist und inzwischen bis zu 50 hungrige Adler über dem Felsen kreisen. Jeder frisst täglich zwei Papageientaucher. Macht 100 pro Tag und mehr als 10 000 in den vier Monaten, – so erzählte uns der Guide.

Einiges größeres und kleineres Getier ist uns vor die Linse gekommen. Beginnend mit dem kleinsten: die sind kaum einen mm lang und stechen durch die Kleidung. Wie ist das möglich? Zunehmend beschäftigt uns das Sozial- (oder Unsozial-!)-Verhalten von Möwen, die mit ihren Jungen und auch untereinander oft ziemlich ruppig sind. Wir werden uns damit mal näher befassen. – Das Highlight gestern war dieses Rentier in einem Vorort von Tromsø, das da über die Straße tobte und dann in den Vorgärten verschwand.

Es ist was Trauriges und was Tolles passiert: Mein Lupino hat uns verlassen! Wahrscheinlich habe ich ihn bei einer Regen-Umpackaktion nicht, wie gedacht, richtig in der Packtasche verstaut. Jedenfalls war er weg und nicht wieder zu finden. Drei Tage später haben wir auf eine Fähre wartend eine französische Familie getroffen. Die sind mit zwei Kleinkindern per Fahrrad unterwegs. Als die Frau Karin’s Lupino auf dem Rad sah, sagte sie, so einen habe sie vor ein paar Tagen an der Straße gefunden und den Kindern nur deswegen noch nicht gegeben, weil sie ihn erst gründlich waschen wollte. Was für ein irrer Zufall!!! So fand er den Weg zurück.

Ein paar Eindrücke von der famosen Landschaft und Details, die uns so ins Auge gesprungen sind. Natürlich wollten wir unbedingt einmal den berühmten Stockfisch probieren. Und wir haben es getan! Einmal Fischsuppe (SEHR sahnig) und einen Fischeintopf mit Stockfisch (sehr lecker). Ich glaube, das Rezept war kein traditionelles, denn es waren Tomaten drin.

Diese Sandstrandbuchten sind schon phänomenal. Bleik, der Ort mit den Papageientauchern und dem Geburtstagswetter hat mit 2,6 km den längsten Sandstrand Norwegens, feinsten Sand und glasklares Wasser. Dort fanden wir auch den bislang nördlichsten Gemüsegarten – gärtnerische Leidenschaft findet immer einen Weg. Hatten wir schon erwähnt, dass SEHR viele Radfahrer und Radfahrerinnen auf der Strecke nach und vom Nordkap unterwegs sind. Am Straßenrand haben wir nette Einladungen gefunden.

Nun sind wir also in Tromsø. Gestern Abend haben wir ein sündhaft teures aber leckeres Bier („Hookon Senior“) in der angeblich nördlichsten Brauerei der Welt genossen und sind ein wenig in der Stadt herumgebummelt. Eben gab es in der Eismeerkathedrale ein Mittags-Orgelkonzert. Es ist nieselig und wir machen einen ruhigen faulen Tag.

Wer Douglas Adams und seinen „Per Anhalter durch die Galaxis“ kennt, weiß, dass Slartibartfast von den Konstrukteuren der Erde einen Preis für Norwegen bekommen hat. Zu Recht, würden wir jetzt sagen. Aber nachdem wir Dutzende von Fjorden abgeradelt haben, spüren wir, dass es jetzt irgendwie gut ist. Hier in Tromsø überlegen wir wie es weiter geht. Wir wollen jetzt bald zum Nordkap und dann kommt die nächste Reisephase.

5 Kommentare

  1. Axel sagt

    Begeisternde Fotos in einer atemberaubend schönen Landschaft. Macht weiter so und bleibt gesund.
    Liebe Grüße Axel
    P.s.: mir geht es besser jetzt, heute 1. Trainingseinheit nur mir 2 Nordic-Walking Stöcken 1h durch den Wald.

    • Fritz sagt

      Hi Axel, schön, dass es Dir bessergeht!! Du bist einfach eine Kämpfernatur mit unglaublich viel positiver Energie. Wir freuen uns mit Dir!

  2. Robert sagt

    Geomorphologie, das hat er für Norwegen ganz gut hin bekommen aber das Wetter hatte (hat) Slartibartfass nicht so im Griff. Dass sich die Schuhe dann schon auflösen ist bedenklich aber lässt sich noch beheben. Liebe Grüsse und weiter schöne Reise!!

  3. Klaus- Dieter Weber sagt

    Vielen lieben Dank das ich durch die schönen Bilder an Eurer Reise teilhaben kann. Ich bin immer wieder begeistert wenn ein neuer Bericht auf meinem Rechner eintrifft.
    Auch von mir herzliche Glückwünsche und noch viele schön und gesunde Reiseerlebnisse.

  4. Huberta sagt

    Alles Gute zum Geburtstag und weiterhin eine gute Fahrt mit weiteren tollen Eindrücken.

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