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Wasser, Reisfelder und viele Mopeds

Ich weiß nicht mehr, was für eine Vorstellung ich von Vietnam hatte. Bereits die ersten Tage hier haben so viele Eindrücke in meiner Hirnrinde hinterlassen, dass die alten Bilder überspült worden sind. Wie immer in einem Land suchen wir gerade zu Beginn sehr neugierig nach Fremden, Bekanntem, Überraschendem. In Vietnam sind wir auf die Frage gestoßen: Woran erkennt man eigentlich in einem Land beim “normalen” Durchfahren eine sozialistische Gesellschaft bzw. Regierung? Die alten Bilder taugen schon lange nicht mehr. Das Wenige, was uns in den Blick fällt, sind die vielen kleinen und größeren Fahnen, die im Wind flattern und die klassischen sozialistischen Plakate (sozialistische Ikonografie) die ein wenig übriggeblieben wirken.

Fritz meint, mehr Ambulatorien, die auch in besserem Zustand seien, zu bemerken. Es gibt weit weniger Privatschulen als z.B. in Thailand und Indien. Dafür viele staatliche Schulen- die übrigens bisher auch einen guten Eindruck machen. Auffällig sind die fehlenden Pkw. Dafür hat wohl jede vietnamesische Familie mehrere Mopeds. Und zwar nicht die scheddrigen Klapperkisten wie in Indien, sondern ganz flottaussehende und meistens gut gepflegte kleine Roller und Mopeds.

Mehr großflächige landwirtschaftliche Strukturen, sprich Reisfelder, die Fischwirtschaft scheint allerdings sehr häufig familienbasiert zu laufen. Das heißt wiederum nicht, dass sie irgendwie ökologisch oder so wirkt. Ganz im Gegenteil.
In den Reisfeldern stehen übrigends häufig Gräber. Manchmal sind die Gräber auch direkt am Haus. So sind die Ahnen immer dabei.


Wir sind erstaunt, wie wenig Mücken es hier gibt. Bei den riesigen Wasserflächen hier hatten wir anderes erwartet. Ob es daran liegt, dass es auch in der kleinsten Pfütze von Fischen nur so wimmelt (in SO-Asien auch bewusst als Malariabekämpfung eingesetzt) oder ob der Pestizideinsatz so intensiv ist, wissen wir natürlich nicht.

Wirklich überrascht haben uns die vielen E-bikes! Zeitweise war jedes dritte Rad ein E-bike! Vorwiegend junge Mädchen und Frauen schnurren damit vorbei. Es sind allerdings eher Mofas, denn getreten wird nicht.

Die Menschen sind, wie so häufig, in den kleinen Dörfern, durch wie wir geradelt sind- dem Garmin sei dank, denn er unterscheidet nicht wirklich zwischen Haupt- und Nebenstraßen bzw. die Klassifizierung stammt aus einer anderen Welt, also die Menschen sind freundlich, rufen uns zu, scheinen etwas direkter als in Kambodscha zu sein.
Schon zweimal nahmen Männer spontan Fritz Gesicht in ihre Häönde und strichen lachend über seinen Bart!
Für die Verständigung müssen wir etwas vietnamesisch lernen, zumindest Grundbegriffe des Überlebens, denn Englisch ist außer in den größeren Städten nicht verbreitet und manche europäische Gestik stößt auf verständnisloes Lachen.
Eine Wortliste habe ich schon angefangen und wir sind guten Mutes.

Fritz hatte an einem Abend die Gelegenheit sich als Rikschafahrer zu versuchen, was er natürlich gerne getan hat. Auch ohne Fahrgast im Gepäck hat es Spaß gemacht.

Ein Leben ohne Hängematte ist hier wohl denkbar aber sinnlos!

Da brat mir doch einer einen Storch!

Jetzt erstmal weitere Fotos von der Anreise nach Saigon. Wir haben übrigends erfahren, dass die Südvietnamesen (wieder) lieber Saigon als Ho Chi Minh City sagen. So fliegt man von Saigon nach Hanoi aber von Hanoi nach Ho Chi Minh City!

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