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Von Vietnam nach Laos

Leider war’s jetzt vorbei mit den schönen Tagen mit Rückenwind. Seit dem Wolkenpass, der ja eine Wetterscheide ist, hat der Wind leider auf West gedreht. Genau da fahren wir jetzt hin, weil wir ja nach Laos wollen. Bergauf geht’s auch noch. Auf dem Wege fanden wir einerseits einen Vietcong-Soldatenfriedhof und –quasi als Gegenentwurf-  sehr schmuckreiche und chinesisch anmutende Gräber.

Die Grenzformalitäten, wie schon gewohnt in Südostasien, waren problemlos: keinerlei Gepäck-Kontrollen und freundliche Beamte. Ein Novum: den Ausreisestempel für Vietnam (den wir für die Wiedereinreise brauchen) gab es von einem vietnamesischen Beamten auf der Laos-Seite der Grenze. Wir konnten das zunächst nicht glauben und irrten etwas hilflos im Niemandsland herum. Der laotische Beamte gab uns das Visum-on-arrival und sagte grinsend, da hätten wir ja Glück, es wären gerade Feiertage in Laos. Das wussten wir: das laotische Neujahrsfest dauert mehrere Tage und ist das Highlight des Jahres. Eines der Rituale ist das Begießen mit Wasser. Schon im Grenzort wurden wir sicherlich zehnmal mit Eimern, Kannen, Schläuchen und wassergefüllten Plastikbeuteln bespritzt. Wir waren bald ziemlich genervt, haben aber inzwischen gelernt, dass das nun durchaus nicht böse gemeint ist sondern eine Art Segensakt ist. Überhaupt spielt Wasser bei diesem Fest eine große Rolle: es wird Party im Fluss gemacht, an den Straßen sind viele Planschbecken, es finden Wasserschlachten statt. Die Menschen sind bestgelaunt und jubeln. Läden haben hohe Türme von „Beerlao“-Kisten gestapelt (das wir auch ziemlich gerne mögen, natürlich vor  allem „wegen der Elektrolyte“!). Ab mittags ist Party, im schlimmsten Falle mit schlechter Karaoke, und überraschend ist der Spuk Punkt 22°° vorbei. Morgens ist alles blitzblank und aufgeräumt, nachmittags werden die Planschbecken wieder gefüllt und die Lautsprecherboxen aufgedreht.

In der grenznahen Bergregion sahen wir wunderbare Landschaften, die weit auseinanderliegenden Dörfer sind sehr ärmlich und es ist schwierig, Lebensmittel oder Restaurants zu finden, da 70% der Laoten von Subsistenzwirtschaft leben und eben kaum Lebensmittel kaufen. Die kleinen Lädchen sind eher mit Haushaltswaren und Keksen bestückt. Das erinnert uns fast ein wenig an die Pamirregion. Hier gibt es allerdings Strom und jeder noch so kleine Laden hat einen Kühlschrank.

Anders als in Vietnam, wo wir nur große Transporter mit rosa Schweinen sahen, begegnen uns hier kleine schwarze vietnamesische Hängebauchschweine auf den Dorfstraßen, oder auch mal gut verpackt.

Der vietnamesische Kaffee ist ein wirklicher Genuss! Und in Laos gibt es ihn auch! So wie auf dem einen Bild wird er serviert. Man hat Zeit die dicke samtige fast schokoladige Brühe ins Glas tropfen zu sehen. Mit ca. ein Drittel „sua“ (Milch), eine ebenso dickfüssige, sirupartige gelbliche Flüssigkeit, vermischt, dazu Eiswürfel ins Glas- köstlich!

Apropos Eiswürfel. Wir haben uns inzwischen sogar daran gewöhnt, Bier mit Eiswürfel zu trinken! Oft sind die Getränke selbst nicht gekühlt, stattdessen gibt es immer reichlich Eiswürfel dazu. Geht auch. Ob es hier in Laos auch so sein wird, wissen wir noch nicht.

Übrigens das Häuflein abgenagter Knöchelchen auf dem Foto mit dem Bierglas sind die Reste zweier gegrillter Küken- das einzige was wir an dem Abend zu essen fanden. Nudelsuppe kann ich einfach nicht mehr sehen, dann schon lieber Hühnerknochen nagen.

Aber wir kommen jetzt ins Mekong-Tal, wo die Bevölkerungsdichte und auch der Lebensstandard höher ist.

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