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Grenze Uzbekistan-Tajikistan

Am letzten Abend in Uzbekistan haben wir –wenige Kilometer vor der Grenze- eine junge Bäuerin um eine Stelle für unser Zelt gefragt. Sie hatte da so eine Leichtbau-Datsche am Rande ihres Baumwollfeldes und drei Kühe. Unser Blick war durch einen dicken Wasserstrahl aus einem 15-cm-Rohr angezogen: der sah so schön nach Körperpflege aus. Wir wussten noch nicht, dass dies die einzige Trinkwasserversorgung für ein ganzes Dorf war. Ab 17°° bis nach Einbruch der Dunkelheit kamen die Menschen mit Flaschen, Kanistern, Milchkannen auf Schubkarren oder Fahrrädern. Der Abend war also sehr unterhaltsam.
An der Grenze: Die usbekische Seite wollte es am nächsten Morgen dann wieder ganz genau wissen. Man war höflich korrekt und penibel. Alle Packtaschen auspacken, nicht aber die Werkzeugtaschen. Die Fotos auf den beiden Kameras wurden ausgiebig studiert, der PC musste hochgefahren werden. Sie suchen wohl einerseits Pornos und andererseits Hinweise auf islamistische Aktivitäten. Auch die Medikamente wurden wieder gecheckt, insbesondere auf Psychopharmaka und Opiate, mit ausdrücklicher Frage nach Codein (das wir als Hustendämpfer und Schmerzmittel kennen). Dies ist nun überraschend: Am Vortag hatten wir nämlich in einem Restaurant stundenlang mit vielen Leuten palavert. Dabei ging es auch um kleine pfefferkornartige Kügelchen, die es im Basar säckeweise gibt. Der Herr mit dem Ronaldiňo-Hut hat sich etwa ein Duzend davon eingeworfen: es würde so schön beruhigen. Die Inhaltsstoffe sollen grüner Tabak, Kalk und – Codein (!) sein! Ich habe mal an einem Kügelchen geleckt – brrrrr….
Der tajikische Zöllner hat es dann wieder herausgerissen. „Willkommen in Tajikistan!“ (auf deutsch!) und „I love Tourists!“. Blick aus dem Fenster: „Ah, you have bicycles. Viel Glück auf dem Pamir-Highway!“ Keine Gepäck-Kontrolle, zweimal Pass zeigen, das war’s.
Nach einer Fahrt auf leicht ansteigender perfekter Straße mit gnädigem Rückenwind (endlich mal wieder!) flogen wir geradezu nach Duschanbe ins Greenhouse Hostel, wo man wieder einen Menge Radler trifft, die teils vom Pamir Highway kommen und uns hilfreiche Infos geben können. Morgen werden wir aufbrechen. Internet werden wir frühestens in zehn Tagen in Khorogh haben; bitte macht Euch also keine Sorgen!
Endlich geht’s los! Wir sind leicht angespannt, weil wir nicht genau wissen, was auf uns zukommt und sehr gespannt, denn es soll einfach eine fantastische Landschaft sein. Und es wird sehr anstrengend, schlechte bis sehr schlechte Straßenverhältnisse und teilweise extreme Steigungen. Aber es ist sicher, auch entlang der afghanischen Grenze.
Also bis bald!

2 Kommentare

  1. Rainer Lademann sagt

    Liebe Karin, lieber Fritz,
    Eure Berichte und Fotos sind großartig. Weiterhin eine spannende, sichere und gesunde Reise
    Rainer

  2. Fieding und Helma sagt

    Ihr Lieben, vielen Dank für die neuen Berichte,Bilder und den Hinweis, daß wir uns
    jetzt gedulden müssen. Helma wird aber öfter gucken, damit ihr ja nichts entgeht.
    Und ich profitiere davon. Herzliche Grüße, Euer Fieding.

    Für den Pamir-Highway ” Hals- und Beinbruch” ! Helma

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